Die Metallverarbeitung hat einen wichtigen Zeitabschnitt für den Menschen gekennzeichnet. Der Erwerb dieser Art von „Know-how“ hat den Menschen eine intensive Weiterentwicklung ermöglicht und eine neue vorgeschichtliche Ära eingeleitet, die von einigen nicht ganz korrekten als “Metallzeit” genannt wird. Kupfer, Bronze, Eisen und viele andere Metalle haben im Laufe der Zeit den Produktions- und Wirtschaftssektor geprägt, der sich je nach historischen, geografischen und wirtschaftlichen Faktoren in einigen Bereichen stärker entwickelt hat als in anderen. In Umbrien hat sich ein Teil dieses Wissens über die Jahrhunderte und Jahrtausende verbreitet, insbesondere im Gold– und Eisenhandwerk.
In unserer Region gibt es tatsächlich eine der ältesten Goldschmiedtraditionen: die etruskische. In den letzten Jahren wurde eine spezielle Technik namens „Granulation“ wieder aufgenommen und angeboten. Dabei wird Mikrogranulat aus Gold mit einer Klinge aus dem gleichen Material verschweißt, um einen unverwechselbaren optischen Effekt entstehen zu lassen. Wenn Sie die höchsten etruskische Goldschmiedekunst kennenlernen möchten, können Sie das Museum Faina in Orvieto besuchen. Und falls Sie sogar in Stück dieser Tradition mit nach Hause nehmen wollen, werden Sie in den Handwerksbetrieben in Torgiano, Spoleto, Orvieto und Terni sicher fündig.
Der Schmied hingegen, der zu den Kindheitserinnerungen des Dichter Sandro Penna gehörte, war wahrscheinlich Teil einer langen Reihe an Kollegen, die im Mittelalter begann. Die Tradition des Schmiedeeisens in Perugia wurde in dieser Zeit zu einer meisterlichen Kunst. Ein Beispiel dafür sind die Tore der Kapellen der Kathedrale San Lorenzo. In Gubbio haben sich hingegen die lokalen Handwerker im Lauf der Zeit auf das Schmieden mittelalterlicher Waffen spezialisiert, eine Tradition, die bis heute erhalten ist und sich besonderer Beliebtheit erfreut. Wenn Sie traditionelle Schmiede bei ihrer Arbeit beobachten möchten, können Sie das Fest Mercato delle Gaite besuchen, das im Sommer in Bevagna stattfindet. Dabei erleben Sie ein paar Nächte lang auf besonders unverfälschte Weise alle bedeutenden Handwerke des Mittelalters, die die Wirtschaft des Ortes prägten.