Die Holzbearbeitung hat eine lange Tradition und ihre Wurzeln liegen in der Renaissance. Damals schufen die umbrischen Meister außergewöhnliche Holzarbeiten wie den Chor der Basilika S. Pietro in Perugia sowie die Stände und Kanzeln des Collegio del Cambio in derselben Stadt, den Chor der Kathedrale von Todi oder das überraschende Studiolo des Herzogs von Montefeltro, ein Raum, der ursprünglich im Palazzo Ducale von Gubbio eingerichtet wurde und heute im Metropolitan Museum in New York ausgestellt ist. Die Meisterhaftigkeit, durch die diese Werke entstanden, wurde über Jahrhunderte und Generationen zwischen umbrischen Handwerkern und Zimmerleuten weitergegeben. Sie heben sich bis heute auf dem Gebiet der Restaurierung und Möbelherstellung hervor. Eine der bedeutendsten Städte ist diesbezüglich zweifellos Città di Castello, wo im letzten Jahrhundert die sogenannte „Stilmöbelindustrie“ entstand. Diese Technik hat ihre Wurzeln in einer alten Tradition, in der das Hauptelement die Wiederverwendung von Altholz aus alten Möbeln ist, um neue „Stilmöbel“ herzustellen. Kürzlich haben die lokalen Handwerker eine Marke namens „Vero Mobile in Stile Altotiberino“ (Echtes Möbelstück im Stil der Gegend Altotiberino) gegründet und jedes Jahr findet Ende September in Città di Castello eine Ausstellung mit Silmöbeln und Handwerkskunst statt, bei der diese kleinen Juwelen betreffend Technik und Handwerkskunst bewundet und gekauft werden können.