Im Norden der Stadt, in der Via del Seminario gelegen, gilt Palazzo Landi Corradi als eines der besten Beispiele für die weltliche Architektur aus dem späten 16. Jahrhundert. Von der adeligen Familie Corradi errichtet, die sich anschließend mit den Landi verschwägerte, wurde das Gebäude 1712 vom Bischof von Todi Filippo Antonio Gualtiero, der ursprünglich aus Orvieto stammte, erworben. Zwischen 1711 und 1712 wurde das Gebäude als Seminar der Stadt genutzt, weil das alte Seminar nicht mehr ausreichte.
Der Palast ist auch als Palazzo del Vignola bekannt, dem das prächtige Tor aus Travertin zugeordnet wird, das die Fassade ziert. Mehrmalig umgestaltet erfolgten die letzten Restaurierungsarbeiten, die sowohl den Innen- als auch den Außenbereich betrafen, im Jahr 1954 unter Bischof Alfonso Maria de Santis.
Der Palazzo war auch Hauptdarsteller eines tragischen Kapitels der Geschichte der Stadt Todi: Am 25. April 1982 führte ein zerstörerischer Brand zum Tod von 32 Personen. Die Erinnerungen daran wurden in einem Gedenkstein an der Hauptfassade eingemeißelt.
Heute wird Palazzo Landi Corradi vor allem für Ausstellungen genutzt. Die berühmteste Ausstellung ist die Antiquitätenausstellung, die vom Großteil der Sammler aus Todi und darüber hinaus stets herbeigesehnt wird und jedes Jahr Ende April stattfindet.