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Geschichte von Perugia

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URSPRÜNGE – ETRUSKISCH-UMBRISCHE EPOCHE

Leider gibt es keine genauen Angaben zum Ursprung der Stadt, aber einigen Quellen zufolge wurde Perugia von den Achaiern gegründet, anderen Quellen zufolge hingegen von Euliste, etruskischer Gründer Bolognas (Felsina).

Die letzte Hypothese würde die Errichtung der Stadt mit der Ausbreitung der etruskischen Bevölkerung in der Poebene in Verbundung bringen. Andere Quellen hingegen würden im Volk der Umbrer die Gründer der Stadt sehen.

Sicher ist hingegen, dass Perugia sich im Gebiet rechts des Tibers erhebt, der als etruskisch gilt, aber der auch an das Gebiet der Umbrer angrenzt, wodurch der Stadt zwei Ursprünge – umbrisch und etruskisch – zugeordnet werden. Im etruskischen Zeitalter wurde Perugia zu einem Teil des Zwölfstädtebundes Etruriens (Veio, Cerveteri, Tarquinia, Vucci, Volsini (Orvieto), Chiusi, Vetulonia, Volterra, Cortona, Arezzo, Fiesole), um die wirtschaftlichen Allianzen zu verstärken. Dabei war Perugia insbesondere durch seine Grenzlage begünstigt.

Die Form der Stadt entwickelte sich hauptsächlich um das 4. Jahrhundert v. Chr, in vollkommener Symbiose mit der umliegenden Region. Im selben Zeitraum wurde auch mit der Entwicklung des ersten Straßennetzes begonnen, auf dessen Grundlage anschließend im Lauf der Jahre die Hauptstraßen entstanden.

Noch heute sind in der Gegend viele Beweise für die Bedeutung der Stadt Perugia in Etrurien sowie für die Verbindung mit anderen großen Städten dieser Zeit vorhanden. Zum Beispiel die Nekropolen (bekannt ist jene von Palazzone im Gebiet Ponte San Giovanni, zu der das berühmte Hypogäum Ipogeo dei Volumni gehört), die uns häufige Beziehungen zu Chiusi beweisen.

Das Museum Museo Archeologico Nazionale Dell’Umbria verwahrt die zahlreichen Beweisstücke, die die Lebendigkeit Perugias in diesem Zeitalter bezeugen, mit Inschriften auf Stein und Gravuren auf Manufakten, Waffen und verschiedenen Instrumenten.

Rund um das 3. Jahrhundert v. Chr. wird der Vorstoß Roms gegen Etrurien immer drückender. Der Einbruch der Etrusker ist unweigerlich durch die zahlreichen Niederlagen geprägt, darunter ragt jene von Sentino (296 v. Chr) besonders hervor. Sie wird auch als die Schlacht der Nationen (der Antike) bezeichnet. Bestritten einerseits von der Römern, die mit den Picenern verbunden waren, sowie andererseits von einem Bündnis aus Etruskern, Umbrern, Samniten und Senonen, wurde durch diese Schlacht die Ausweitung und die anschließende Herrschaft Roms über ganz Mittelitalien festgelegt.

AUFSTIEG ROMS-NIEDERGANG ETRURIENS

Die zentrale Position Perugias wurde während der Schlacht Battaglia del Trasimeno, eine der wichtigsten Schlachten des Zweiten Punischen Krieges, die genauer in Tuoro sul Trasimeno zwischen Hannibal, der die Karthager anführte, und dem Römischen Heer ausgetragen wurde, erneut untermalt. Hannibal griff die Legionen des Konsuls Gaius Falminius mit großer List und besonders strategischer Gabe überraschend an, wodurch erstere in Richtung der Soldaten Karthagos aufbrechen musten, die wiederum Etrurien in Richtung Rom durchquerten. Das Attentat verwandelte sich schnell in ein Massacker, bei dem gut 15.000 Römer ihr Leben lassen mussten. Ausgerechnet auf diesen Zeitraum soll der Bau der monumentalen Stadtmauer Perugias zurückgehen. Sie wurde aus großen Travertinblöcken hergestelt und hat eine Länge von ca. 3 Kilometern, da sie die beiden Hügel Landone und del Sole (mit Sicherheit erwähnenswert ist der sogenannte „Arco Etrusco“ oder „Arco Augusto“ oder „Porta Pulchra“, das einzige erhaltene Tor) umschließt. Die Stadtmauern sind zu einem großen Teil nocht sichtbar und gut erhalten, wie auch die Zisterne „Pozzo Etrusco“ in der Nähe der Piazza IV Novembre.

Die vollständige „Romanisierung“ der Stadt begann mit der Wahl des neuen Konsuls Paperna im Jahr 130 v. Chr., der die Aufstellung der umbrischen und etruskischen Bevölkerung mit Rom förderte und sie 89 v. Chr. mit dem Erhalt der Staatsbürgerschaft und dem darauf folgenden Anschluss vollendete.

Sofort danach war Perugia trotz alledem leider erneut Hauptschauplatz eines zerstörerischen Kriegsereignisses, das diesmal aus einem römischen Bürgerkrieg entstand, nämlich zwischen Marcus Antonius und Augustus. Infolge der Schlacht wurde Perugia (Perusia), in der sich Lucius Antonius, Bruder von Marcus Antonius – der geschlagen worden war – niedergelassen hatte, in Brand gesteckt und davon schwer gekennzeichnet. Augustus ließ die Stadt im romanischen Stil wieder aufbauen und verlieh ihr den Titel Augusta Perusia, setzte die Stadt wieder instand und ermöglichte so auch die spätere Ausweitung außerhalb der Stadtmauern.

MITTELALTER

Die ersten mittelalterlichen Ereignisse in Perugia sind ein weiteres Mal durch kriegerische Kämpfe gekennzeichnet, diesmal zwischen den von Totila angeführten Goten, die ganz Umbrien samt Perugia belagerten, und den Byzantinern.

Während der Gefechte wurden die Einwohner Perugias von Bischof Ercolano angeleitet, der ausgerechnet bei dieser Gelegenheit getötet wurde (die Stadtmauern stürzten über ihm zusammen und sein Körper wurde einer Legende zufolge erst nach 40 Tagen ohne Lebenszeichen gefunden). Die Goten gewannen das Aufeinandertreffen und nahmen Perugia in ihre Herrschaft. Diese war jedoch nicht von langer Dauer, denn die Byzantiner konnten sie einige Jahre später wieder zurückerobern. In den nächsten Jahren stand Perugia immer und immer wieder im Mittelpunkt neuer Konflikte, diesmal mit den Longobarden, die das Gebiet mit harten Kämpfen eroberten und mehrmals vor der endgültigen Eroberung der Stadt standen. Diese Eroberung erfolgte jedoch niemals zur Gänze, denn dem Byzantinischen Reich gelang es tatsächlich sich zu widersetzen und sich immer mehr im Gebiet sowie in der Umgebung zu festigen, bis das Herzogtum Ducato Perugino entstand.

Im 8. Jahrhundert n. Chr wurde Perugia von Pippin dem Jüngeren an Papst Stephan II. verschenkt, wobei ersterer es kurz zuvor im Auftrag des Papstes zur Eindämmung der Ausbreitung der Longobarden befreit hatte. Dasselbe Schicksal ereilte auch viele der angrenzenden umbrischen Regionen. So wurde das festgelegt, das später als Kirchenstaat bekannt wurde.

DIE KOMUNE

Zu Beginn wurden die Geschicke der Stadt nicht zuletzt durch den Bischof von einer Gruppe aus Männern geleitet, die die Verwaltung verschiedner Stadtbereiche übernahmen. So entstand langsam ein neues Organ in der Stadt, das als „Collegio dei Consoli“ („Konsulkollegium“) bezeichnet wurde. Dieses neue Organisationssystem repräsentierte immer mehr die Stadtbürger (Cives) und legte somit das Profil einer neuen Machtstruktur, der Komune, fest.

In der Zwischenzeit entwickelte die Stadt Perugia eine immer stärker werdenden Unabhängigkeit, die offiziell von König Heinrich IV. im Jahr 1186 und anschließend von Papst Innozenz III. bestätigt wurde, der die Macht des Konsulats anerkannte, es jedoch seinem Schutz unterstellte.

Die kommunale Struktur führte ihre Verwandlung weiter bis die Macht in die Hände eines Funktionärs super partes gelangte, der „Il Podestà“ („Bürgermeister“) genannt und von den milites (Adeligen) unter den Einwohnern Perugias gewählt wurde. Er wurde vom Kollegium unterstützt.

Am Übergang vom 13. auf das 14. Jahrhundert befand sich Perugia nach jahrelanger Ordnung und Blügezeit nicht zuletzt auch durch den Krieg mit Foligno vor einer politischen Krise. Die Consoli delle Arti sorgten auf physische Weise für Unzufriedenheit in der Stadt und riefen eine Phase der Instabilität unter dem „fetten Volk“ (wohlhabende Bevölkerungsschicht, die die wichtigsten Handwerksberufe aufsübte) und dem „kleinen Volk“ (das aus einfachen Arbeitern bestand) hervor. Am Ende siegte das „kleine Volk“ und die Richterschaft der Consoli delle Arti wurde durch die Priori delle Arti ersetzt. Dies gilt als sehr wichtige Änderung, da die Priori bis an den Beginn des 19. Jahrhunderts aktiv blieben (mit Ausnahme einer kleinen Unterbrechung im 16. Jahrhundert) und sich in einem Gebäude trafen, das bis heute zu den wichtigsten Gebäuden der Stadt gehört – der Palazzo dei Priori, in dem sich die Galleria Nazionale d’Arte befindet. Die darauffolgenden Jahre sind durch eine Reihe an Tumulten und einen Wechsel aus neuen Herrschern und unterschiedlichen Machtverteilungen geprägt. Die ersten internen Kämpfe fiaden zwischen den beiden Blöcken der Raspanti und der Beccherini, also zwischen dem „fetten Volk“ und dem Adel, der für die Wiedererlangung seiner ursprünglichen Macht kämpfte. In diesen Jahren der Unsicherheit wurde auch die päpstliche Herrschaft erneut in Frage gestellt – eine Konstante in der Geschichte Perugias, und die Stadt versucht immer auf irgendeine Weise den Weg in Richtung einer autonomen Verwaltung zu finden.

VERSCHIEDENE MACHTVERTEILUNGEN UND HERRSCHAFTEN

Am Ende des 14. Jahrhunderts befand sich Perugia hingegen in einem weiteren Konflikt mit einer ganz anderen Tragweite. Giangaleazzo Visconti, Herzog von Mailand, beschloss seine Herrschaft auf Mittelitalien auszuweiten und suchte sich Perugia als idealen Vorposten für seinen Einfall zugunsten einer Ausweitung in Richtung Süden aus. Die Kirche, die auf der anderen Seite stand, hätte die Stadt jedoch niemals hergegeben. Der Consiglio dei Priori beschloss hingegen am 19. Januar 1400 die Übergabe an den Herrscher Mailands und forderte im Gegenzug wirtschaftliche Hilfestellung und Versprechen.

Nach kurzer Zeit führte der Tod des Herzogs Visconti zur Rückkehr Perugias zu den vom Papst beherrschten Städten, doch auch dieses Zeitfenster war nur kurz. Einige Jahre später wurde der Feldherr Braccio Fortebraccio da Montone Teil der Geschichte Perugias. Er war schon seit einiger Zeit im Gebiet Umbriens unterwegs und führte Plünderungen und Eroberungen durch, mit dem Wunsch, in Perugia einzufallen und die Herrschaft zu übernehmen. Dieser Wunsch blieb jedoch anfangs durch Ladislao D’Angiò Durazzo, König von Neapel, der sich mit der Regierung Perugias verbündete, um die Stadt zu beherrschen, und versprach, sie gegen Angriffe von außen wie etwa jenen von Braccio, der den von der Stadt vertriebenen Adeligen sehr nahe stand, zu schützen, unerfüllt. Braccio Fortebraccio trieb sich jedoch weiterhin in der Gegend herum und wartete auf den perfekten Moment, den das Jahr 1414 mit sich brachte. Der Tod von Ladislao ermögliche Braccio eine Umstrukturierung und den erfolgreichen Einfall in Perugia im Jahr 1416. Ab diesem Zeitpunkt regierte Braccio ohne die internen institiutionellen Gleichgewichte zu verändern die Stadt bis zu seinem Tod im Jahr 1424. Danach feierten die Baglioni ihren Aufstieg.

Unmittelbar nach dem Tod von Fortebraccio übernahm die Kirche wieder die Macht und mit Hilfe der Familien, insbesondere der Baglioni, sollte die Ordnung wiederhergestellt werden ohne dabei die institutionelle Ordnung in der Stadt durcheinanderzubringen, jedoch einfach um die Kontrolle zu erhöhen. So wurden die Positionen eines päpstlichen Vertreters und eines Eigenmächtigen eingeführt, der als eine Justiz superpartes fungierte. In diesem Zusammenhang führten die Baglioni ihren Aufstieg fort und konnten in die verschiedenen Kontrollorgane der Stadt eindringen und somit tatsächlich ihre Macht ausweiten. Nicht zu unterschätzen ist außerdem auch die Freundschaft und das Bündnis mit den Medici, insbesondere mit Lorenzo il Magnifico. Die Macht der Baglioni wurde durch einen ständigen internen Kampf mit einer weiteren Adelsfamilie, den Oddi, kontinuierlich in Frage gestellt, da auch letztere unbedingt aufsteigen wollten. Jedoch wurden all ihre Versuche zunichte gemacht.

Am Beginn des 16. Jahrhunderts versuchte die Kirche ihre Macht in Perugia wiederherzustellen, was jedoch vor allem aufgrund dessen, was von der Familie Baglioni zurückgeblieben ist, nicht gelang. Zwischen den 30er- und 40er-Jahren wurde sogar die Zahlung einiger vom Papst eingeführter Steuern verweigert (wodurch es auch zum berühmten Protest gegen die Salzsteuer kam). Diese Verweigerung schürte den Zorn des Papstes, der Perugia exkommunizierte. Darauf folgen Zeitabschnitte der Spannung, während denen die Stadt versucht dem Papst Widerstand zu leisten. Letzterem gelang es jedoch mit Hilfe der Farnese die Kontrolle wieder zu übernehmen. In diesen Jahren ar der Wille des Kirchenstaates seine Macht auszudrücken derart groß, dass Papst Paulus III. die imposante Rocca Paolina (1540-1543) als Symbol der päpstlichen Macht gegenüber der Einwohner der Stadt und insbesondere gegenüber der Familie Baglioni errichten ließ.

Die nun folgenden Jahre waren von der Herrschaft des Papstes gekennzeichnet, mit einer kleinen Unterbrechung während der ersten Jahre des 19. Jahrhunderts, in denen das napoleonische Heer die Macht übernahm. In diesen Jahren folgte eine Abflachung ohne besonderes wirtschaftliches Wachstum und ohne deutlichen Fortschritt, mit Ausnahme der Errichtung verschiedener Adelspaläste in der Stadt. In diesen Jahrhunderten und insbesondere nach der Wiedererlangung der Macht nach der Zeit Napoleons reifte langsam eine Stimmung voller Kritik und geprägt vom Wunsch nach Änderung.

RISORGIMENTO

Ab der zweiten Hälfte der 1830er-Jahre stieg in Perugia die Anzahl der Unzufriedenen und es entstanden Untergrundorganisationen im Gefolge des nationalen Revolutionsgeistes. Die Bürger Perugias waren tatsächlich die Hauptdarsteller des ersten Unabhängigkeitskrieges, jedoch insbesondere auch des zweiten, als eine Gruppe Freiwilliger beschloss, sich dem piemontesischen Heer anzuschließen und Perugia gleich nach dem Ungehorsam gegenüber dem Kirchenstaat unverteidigt zu hinterlassen. So bekam der Papst die Möglichkeit, ein Kontingent des Schweizer Heeres hinter die Tore Perugias zu bringen, dessen Soldaten die Hauptverantwortlichen für die Massaker und die Gewalt gegen die schlecht bewaffnete und unorganisierte Bevölkerung Perugias bei der Verteidigung der Stadt waren (dabei kämpften 2.000 Schweizer gegen 1.000 Einwohner Perugias). Dies geschah am 20. Juni 1859 und ist als „Stragi di Perugia“ („Attentat von Perugia“) bekannt. Am 14. September 1860 wurde Perugia vom Piemontesischen Heer befreit und die Schweizer wurden dazu gezwungen in der Rocca Paolina Unterschlupf zu suchen. Danach erfolgte der Anschluss zuerst an das Königreich Sardinien, das später zum Königreich Italien wurde.

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