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Geschichte von Orvieto

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VON DEN URSPRÜNGEN BIS INS MITTELALTER

Der Ursprung von Orvieto reicht sehr weit, bis in das neunte Jahrhundert v. Chr. zurück, als im großen Felsen aus Tuffstein Spuren einer ersten Villanovanischen Gemeinde auftauchten. Sie waren die Vorfahren der Etrusker, die für etwa sechs Jahrhunderte als die unbestrittenen Herren Mittelitaliens galten. Die Stadt Velza (Volsinii für die Römer, heute Orvieto), war der Sitz des Bündnisses der zwölf wichtigsten Städte. Schon vor dem großen Römischen Reich, das das Mittelmeer beherrschte, war Orvieto eine Wiege der Kultur und Zivilisation. Von der wohlhabenden etruskischen Zeit bewahrt die Stadt noch viele Überreste, die von ihrer glorreichen Vergangenheit zeugen: die Nekropolen Crocifisso del Tufo und Cannicella, der Tempel Belvedere, die zahlreichen Keramiken und Gegenstände, die als Grabbeigaben gefunden wurden und in den Museen der Stadt aufbewahrt werden, bis hin zur jüngsten archäologischen Stätte Campo della Fiera, die viele Wissenschaftler mit dem berühmten Fanum Voltumnae oder dem Sitz des Bündnisses der etruskischen Städte gleichsetzen. Dies war der Ort, an dem sich nach Angaben alter Schriftsteller der Rat der etruskischen Anführer regelmäßig traf, um über innen- und außenpolitische Angelegenheiten zu beraten und den Kommandanten des Bündnisses zu wählen. Von Anfang an mussten Velza und damit Orvieto eine wichtige Rolle spielen.

Aufgrund interner Streitigkeiten, und vor allem aufgrund des Sklavenaufstandes, wandten sich einige etruskische Adelsfamilien an die Römer, um Hilfe zu erhalten. Eine Handvoll Soldaten wurden unter der Führung von General Quinto Fabio Massimo sofort ausgeschickt, aber der Aufstand war so brutal, dass der General selbst den Feinden zum Opfer fiel, sodass die Unterdrückung durch die Römer noch härter wurde. Im Jahr 264 v. Chr. wurde die große Stadt Velza völlig zerstört und ihre Bewohner wurden von den Römern gezwungen, in die Nähe von Bolsena, nach Volsinii Novi, zu ziehen. So begann eine Zeit des Niedergangs und der völligen Verlassenheit der Tuffsteinfelsen, in die die Bewohner erst im dritten Jahrhundert n. Chr., während der Krise des Römischen Reiches, zurückkehren konnten.

Mit den barbarischen Invasionen der Goten und Langobarden begann langsam die Bevölkerung der Stadt wieder, von der Westseite der Klippe aus. So entstand das, was im Mittelalter als Urbs Vetus bezeichnet wurde.

 ZEITALTER DER KOMMUNEN UND RENAISSANCE

1137 wurde Orvieto als freie Gemeinde gegründet, aber nur wenige Jahre später, 1157, fiel eine päpstliche Delegation in die Stadt ein und legte die Herrschaft über die Stadt wieder in die Hände des Papstes. Das päpstliche Joch, das verschiedenen Personen übertragen wurde, unter denen Namen wie Pietro Parenzo herausragen, verwandelte Orvieto in eine Welfenfestung, die im ständigen Kampf mit den ghibellinischen Gruppierungen der Stadt stand. Die beiden Adelsfamilien, die jahrzehntelang um die Macht kämpften, waren die Monaldeschi, Welfen und die Filippeschi, Ghibellinen. Trotz der inneren Spannungen garantierte der Schutz des Papsttums der Stadt neue kulturelle und soziale Impulse, die Orvieto eine Zeit der Entwicklung und des Wohlstands bereiteten. Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde die politische Struktur der Stadt gefestigt, mit der Gründung der wichtigsten städtischen Magistrate. Der Rat Consiglio dei Quattrocento (1215), der Capitano del Popolo (1250) und die Magistratura dei Sette (1292) wurden gegründet. Gleichzeitig veränderte die Stadt mit der Errichtung bedeutender architektonischer und städtebaulicher Werke, die mit dem Beginn des Baus der Kathedrale im Jahr 1290 ihren Höhepunkt fanden, ihr Erscheinungsbild. In diesen Jahren spiegelte die Struktur der Stadt auf städtischer Ebene die hervorragende institutionelle Organisation wider. Die vier Stadtteile Serancia, San Giovenale, Postierla und Santa Pace wurden zum Sitz der von der Stadt anerkannten Mächte mit einer gerechten Aufteilung. Der Dom wurde zum Symbol der religiösen Macht, der Palazzo del Popolo zum Ausdruck der Souveränität des Folkes, der Palazzo Comunale und die heutige Piazza della Repubblica zum Sitz der politischen Macht.

Die Blütezeit endete leider 1348, als die Stadt aufgrund der schweren Pestepidemie, die Italien in die Knie zwang, und der anhaltenden inneren Kämpfe der örtlichen Adelsfamilien (vier Zweige der Familie Monaldeschi standen in Konflikt zueinander) wieder und endgültig unter päpstlicher Kontrolle stand. 1354 führte Kardinal Egidio Albornoz die Truppen des Papstes in die Stadt und begann mit dem Bau der Festung Albornoz, die die Stadt Orvieto zu einem echten Zufluchtsort für die Päpste nach der Invasion Roms durch die Lanzichenechi machte. Eindeutige Beweise für die Anwesenheit der Päpste sind noch heute die Statuen von Bonifatius VIII. an den Stadttoren Maggiore und Soliana sowie der Bau der beiden berühmten Brunnen Cava und S. Patrizio, die 1527 von Papst Clemens VII. in Auftrag gegeben wurden, um die Wasserversorgung der Festung im Falle einer Belagerung sicherzustellen.

Wie bereits im dreizehnten Jahrhundert war die päpstliche Anwesenheit auch im sechzehnten Jahrhundert ein Stimulus für die Stadt und förderte ihren architektonischen und kulturellen Wohlstand. In dieser Zeit waren in Orvieto Personen wie Antonio da Sangallo, Ippolito Scalza, Francesco Mochi und die Schauspieler der Accademia dei Confusi und dei Misti aktiv, wodurch nicht zuletzt das Stadttheater entstand.

DIE MODERNE

1798 führte der Einfall der französischen Truppen zum Aufstand der Bevölkerung von Orvieto, er von napoleonischen Truppen hart zerschlagen wurde. Im Anschluss daran wurde das Denkmal auf der Piazza Maggiore, bekannt als der Baum der Freiheit, errichtet.

Eine neue Blütezeit für die Stadt begann nur wenige Jahrzehnte später, 1860, mit dem Anschluss an den entstehenden italienischen Staat, dank der heroischen Aktion von Filippo Antonio Gualterio aus Orvieto, der es schaffte, eine Armee aus Freiwilligen, die sogenannten „Jäger des Tiber“, zusammenzustellen, die die päpstlichen Truppen zur Kapitulation zwangen.

Von diesem Moment an erlebte Orvieto eine weitere Phase des Wohlstands und der Entwicklung. In diesen Jahren wurde auf Geheiß des Bürgermeisters Bracci die erste Wasserbahn gebaut, dank des Baus der modernen Anlage des von Ingenieur Netti errichteten Kraftwerks wurde die Stromversorgung hergestellt, das erste echte Stadttheater nach Plänen des Architekten Vespignani wurde errichtet und die Arbeiten für die „Stiftung Museum Faina“ begannen. Die Tätigkeit von Privatpersonen führte zusammen mit dem Einschraiten des nationalen und des Europäischen Parlaments ab dem 20. Jahrhundert zur Umsetzung des „Progetto Orvieto“, einem ambitionierten Programm zur Wiederherstellung und Aufwertung der Geschichte und der Denkmäler der Stadt mit dem Ziel, die Stadt, die inzwischen zu einer wichtigen nationalen und internationalen Touristenattraktion geworden ist, wiederzuentwickeln.

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