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Piegaro

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Entdecken Piegaro

Entdecken Sie den Ort Piegaro 

Wenn Sie eine Reise oder eine Erkundungstour durch Umbrien planen, sollten Sie keinesfalls den wunderbaren Ort Piegaro auslassen. Er befindet sich in der Provinz Perugia, in einer vorwiegend hügeligen Region am Ufer des Flusses Nestore. Die Gemeinde hat etwas mehr als 3.500 Einwohner und genießt seit langer Zeit die günstige geografische Lage.

Die ersten Menschensiedlungen in dieser Region gehen auf die prähistorische Zeit zurück und auf den üppigen Hügeln befanden sich Dörfer, die bis zum Aufkommen der etruskischen Völker als sicherer Wohnort für autochtone Personen dienten. Die Etrusker ließen sich im 9. Jahrhundert v. Chr. endgültig in dieser Region nieder und zwangen den Einwohnern ihre Vorherrschaft auf. Piegaro wurde danach von den Römern eingenommen, die 290 v. Chr. einen wahren befestigten Ortskern errichteten. Die Glanzzeit während der Herrschaft der Römer endet dann jedoch mit der Ankunft der Vandalen und der Longobarden, die die Stadt ausplündern und das gesamte soziale, politische und wirtschaftliche Gleichgewicht verändern, indem sie die Sklaverei einführen. Darauf folgen eine Tyrannei und ein oligarchischer Feudalismus bis ins 12. Jahrhundert sowie die Zugehörigkeit zum Herzogtum Chiusi bis ins Jahr 1601. Aber nach zahlreichen Kämpfen wurde Piegaro zu einer freien Gemeinde und damit endete die Sklaverei und der Ort erhielt seine wertvolle Autonomie wieder.

Unter den Aktivitäten, die am stärksten in der Kultur von Piegaro verwurzelt sind und die wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes beigetragen haben, ist die Glaskunst hervorzuheben. Alte Dokumente bezeugen, dass sich diese bekannte Tätigkeit in Piegaro bereits 1250 entwickelte und dass die Glashütte ihre prächtigste Zeit im 17. Jahrhundert erlebte.

Das handwerkliche Geschick der Glasmacher und die besondere Verfügbarkeit von Holz als Brennmaterial haben dafür gesorgt, dass die Glasverarbeitung über die Jahrhunderte bis heute andauert. Die Einwohner Piegaros spezialisierten sich auf die Herstellung von Fensterscheiben, Mosaikfliesen, Gläsern, Flaschen und Kristallen. Die von den Glasmachern von Piegaro hergestellten Mosaiksteine wurden auch vom Architekten der Kathedrale von Orvieto aufgrund ihrer besonderen Qualität ausgewählt. Er wählte persönlich die besten Materialien für die Umsetzung seines großen Werkes aus, Elemente, die auch für die Dekoration anderer schöner Kathedralen genutzt wurden. Im Laufe der Zeit hat die Glashütte in Piegaro auch Auszeichnungen erhalten, wie die silberne Verdienstmedaille der Italienischen Industrieausstellung, die 1861 in Florenz stattfand.

Die Glasmacherkunst lebt auch heute noch in diesen Ländern weiter, dank der 1960 gegründeten Vetreria Cooperativa Piegarese, die eine neue Fabrik errichtet hat, die heute eine der wichtigsten des Sektors auf italienischer und europäischer Ebene ist und mit der es gelang, die lange und wertvolle Tradition von Piegaro fortzusetzen.

Aber die Glasverarbeitung ist nicht die einzige Tätigkeit, die die Tradition und Kultur dieses Ortes kennzeichnet; er liegt aufgrund der Raffiniertheit und Qualität der lokalen weingastronomischen Produkte tatsächlich an der Weinstraße Colli del Trasimeno und an der Strada dell’Olio Extravergine di Oliva DOP. Wein und Öl sind das Ergebnis dieser produktiven Region, sie werden mit Leidenschaft hergestellt und garantieren selbst anspruchsvollen Gaumen einzigartige sowie unverfälschte Aromen.

Zu den jährlichen Veranstaltungen, die inzwischen zu festen Terminen für die Einwohner von Piegaro und für Touristen geworden sind, gehört das Festival der Kastanien und der typischen Produkte, von dem bereits einunddreißig Ausgaben stattgefunden haben. Die Veranstaltung, die in der ersten Oktoberhälfte stattfindet und etwa zehn Tage dauert, ist von großer Bedeutung und wird mit Spannung erwartet; sie versüßt den Gaumen und die Herzen von Herbstliebhabern und Feinschmeckern!

Die Kastanie ist in der Tat der unbestrittene Hauptdarsteller bei Verkostungen mit köstlichen und schmackhaften Gerichten, von ersten Gängen bis hin zu den Desserts, die entsprechend der tief verwurzelten kulinarischen Tradition Umbriens fachmännisch zubereitet werden. Kastanien, die wohlschmeckenden Früchte des Herbstes, werden elegant betont, und die Besucher können an interessanten gastronomischen Ausstellungen teilnehmen, wo sie in guter Gesellschaft an gutem einheimischen Wein nippen und sich bei guter Unterhaltung entspannen; in der Tat werden die Abende täglich durch Musiker und Auftritte verschiedener Künstler belebt, und an Unterhaltung für junge Leute mangelt es nicht!

Eine weitere wichtige Veranstaltung, die in Piegaro organisiert wird, ist das Festival des Glases, mit dem die jahrtausendealte, renommierte und gekonnte Glastradition des Ortes präsentiert wird. Das Festival findet normalerweise Ende Mai im Glasmuseum statt und besteht aus 3 oder 4 Tagen, die die Bedeutung und die verschiedenen Verwendungszwecke von Glas aufzeichnen. Dabei werden Seminare, Workshops sowie Kurse für Erwachsene und Kinder angeboten, bei denen die verschiedenen Glasbearbeitungstechniken von geschickten nationalen und internationalen Meistern präsentiert und erklärt werden. Die Teilnehmer können ihrer Kreativität freien Lauf lasen und besonders interessant sind der Lebenszyklus des Glases sowie die zahlreichen Formen zu beobachten, die Glas annehmen kann. Die Veranstaltung bietet auch geschichtliche, künstlerische, theatralische und literarische Highlights, stets auf das Glas bezogen, und verschiedene Konzerte werden organisiert, um die Teilnehmer zu unterhalten.

Zu den typischen Gerichten von Piegaro, deren Ursprung auf die Römerzeit zurückgeht, gehört die köstliche Torta al Testo, ein Fladen aus Mehl, Wasser, Olivenöl und Salz, dessen Bezeichnung auf Testo zurückzuführen ist, ein heißer Stein, auf dem dieses uralte Brot gebacken wird. Die Torta al Testo kann alleine oder mit Wurst und Gemüse verzehrt werden.

Entdecken Sie, was Sie in Piegaro sehen koennen 

Der Ort Piegaro hat auch viele wunderbare Schätze zu bieten, die aufgrund ihrer Schönheit gerne bestaunt werden. Orte, die Sie bis zu den Ursprüngen des Ortes zurückversetzen.

Das imposante Schloss Castello di Cibottola wird Sie beeindrucken. Es ragt auf einer Anhöhe empor und steht über dem Tal des Flusses Nestore; sein siebeneckiger Turm, der heute als Bürgerturm dient, ist eine der symbolischsten und repräsentativsten Sehenswürdigkeiten von Piegaro, zusammen mit der gewaltigen Glocke, die sich im Turm befindet. Der Gedanke, dass sich zwischen den Mauern des Schlosses früher Persönlichkeiten wie der hl. Franziskus aus Assisi und der hl. Antonius von Padua wie auch wichtige Militärs wie Braccio Fortebracci da Montone aufgehalten haben, ist wunderbar. Beeindruckt werden Sie auch vom Anblick der Stadtmauer und vom langen unterirdischen Stollen sein, der die Stadt durchquert und wahrscheinlich in der Vergangenheit als Fluchtweg genutzt wurde.

Aber die besondere Lage des Schlosses bietet Ihnen auch eine bezaubernde und traumhafte Kulisse; in der Tat können Sie von oben das ganze Tal mit seinen herrlichen Farben bewundern und sich von ihnen verzaubern lassen.

Ebenfalls im Inneren des Gebäudes können Sie die Kirche San Fortunato besichtigen, die im Hochaltar ein wunderbares Gemälde der Madonna mit Kind beherbergt, das von 15 Freskentafeln mit den 15 Mysterien des Rosenkranzes umrahmt wird, und den mittelalterlichen Brunnen aus dem dreizehnten Jahrhundert, der vollständig von Hand gegraben wurde und jahrhundertelang für die Bevölkerung als einzige Wasserquelle des Dorfes sehr wertvoll war. Eine weitere alte Kultstätte, die sich im oberen Teil des Dorfes erhebt, ist die Kirche San Silvestro Papa. Im Inneren können Sie zahlreiche Werke aus dem sechzehnten Jahrhundert bestaunen, darunter eine in der Apsis befindliche Hommage an Papst Silvester, „Kaiser Konstantin kniend vor Papst Silvester“ und einen „hölzernen Christus“, der seit jeher ein Gegenstand der Verehrung ist. Unter den heiligen Stätten ist auch die Kirche der Madonna della Crocetta zu erwähnen. Diese Kirche war der Sitz der Bruderschaft der Crocetta und wurde im Laufe der Jahrhunderte von Glasmachermeistern wegen der Gnaden, die die Madonna während der schwierigen Glasmacherarbeiten verlieh, weithin verehrt und verschönert.

Über die Treppe neben der Kirche der Madonna della Crocetta erreichen Sie den mittelalterlichen Brunnen, der zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde; dort können Sie sich Gruppen an Frauen vorstellen, die hierher kamen, um die Wäsche der ganzen Familie zu reinigen, oder Tiere, die hier stehenblieben und nach langen Tagen auf den Feldern in den grünen Hügel Piegaros ihren Durst stillten. Das Herz des historischen Zentrums von Piegaro wird Sie nicht zuletzt durch eines der elegantesten und bedeutendsten Bauwerke des Ortes in Erstaunen versetzen – der Palazzo Misciattelli-Pallavicini, der früher als Rathaus diente und heute zu einer wertvollen historischen Residenz wurde. Seine Errichtung erfolgte im 18. Jahrhundert und der Palazzo war im Besitz der Familie Pallavicini, die auch den renommierten Glasbetrieb Vetrerie piegaresi führte.

Außerhalb des historischen Zentrums, unweit vom Castello di Cibottola, auf den wunderbaren grünen Hügeln von Piegaro stehen die Ruinen eines alten wunderbaren und faszinierenden Bauwerks, des Franziskanerkloserts San Bartolomeo. An diesem von der Natur umgebenen Ort mit einem im typisch franziskanischen Stil gehaltenen Bauwerk verbrachten die Heiligen Franziskus und Antonius aus Padua gemeinsam mit anderen bedeutenden Religiösen sowie mit verschiedenen Orden ihre Zeit. Sie werden von der Besichtigung des Klosters begeistert sein und noch heute die einsame Spiritualität der Vergangenheit verspüren.

Im Inneren des Schlosses Castello di Cibottola befindet sich die Pfarrkirche, die zu Ehren des San Fortunato errichtet wurde.

Neben der Kirche wurde rund um das Jahr 1300 das Ospedale di Cibottola erbaut, das aufgrund seiner Nähe zur Kirche auch Ospedale San Fortunato genannt wird.

Die Kirche wirkt außen sehr einfach, aber dennoch schön, mit einem Tor, einem zweibogigen Fenster und einer Rosette. Die ersten schriftlichen Zeugnisse, die ihr Bestehen bezeugen gehen auf das Jahr 1434 zurück, als sie im Kataster aufgenommen wurde. Aber die Errichtung erfolgte wahrscheinlich um das Jahr 1000.

Innen zeichnet sich die Kirche durch ein einziges Schiff aus, ein Tonnengewölbe und seitliche Segel, die das Presbyterium überragen, während drei Spitzbögen das Dach halten; letzteres wurde mit sichtbaren Balken gestaltet. Am Hochaltar, der der Beata Vergine delle Grazie gewidmet ist, kann die Tafel der Madonna mit Kind aus dem Jahr 1944 vom ligurischen Maler Giovanni Tronfi bestaunt werden; als Hintergrund für die Madonna dient eine typisch umbrische Landschaft mit dem Schloss Castello di Cibottola weit entfernt auf der linken Seite und dem Franziskanerkloster San Bartolomeo an der rechten Seite.

Diese Leinwand ist mit 15 quadratischen Kassetten versehen, die als Rahmen dienen und Fresken der 15 Geheimnisse des Rosenkranzes darstellen. Die Bögen sind mit Bildern einiger Heiliger verziert und die Kirche enthielt verschiedene Leinwände, deren Hauptdarsteller ebenfalls einige Heilige sowie die Madonna waren. Auch ein altes Weihwasserbecken aus Travertin ist vorhanden, genau gleich wie das Taufbecken aus Sandstein.

Die Kirche wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrmals renoviert, zuletzt im Jahr 1946. Die ursprüngliche Form wurde jedoch nicht wesentlich verändert.

Heute befinden sich die Leinwände nicht mehr im Inneren der Kirche und die Kirche wird nur an Christi Himmelfahrt sowie für besondere Anlässe in Zusammenhang mit dem Heiligen aus Pietrafitta geöffnet.

Zu den ältesten heiligen Orten von Piegaro zählt auch die Kirche San Silvestro Papa, ein Gebäude, das wahrscheinlich auf eine Zeit vor dem Jahr 1000 zurückgeht, aber dessen genauer Zeitpunkt der Errichtung nicht bekannt ist. Die Kirche steht auf einem der höchsten Punkte am Hügel und wurde bereits mehrmals restauriert, wobei das ursprüngliche Erscheinungsbild doch größtenteils erhalten geblieben ist.

Die Kirche weist noch heute ihren ursprünglichen Grundriss auf, rechteckig in Form eines lateinischen Kreuzes mit einem Hauptschiff und einer halbrunden Apsis. Die ursprüngliche Abdeckung mit hölzernem Dachstuhl wurde hingegen durch eine Decke ersetzt, die Altäre wurden von 7 auf 5 reduziert, aber der Innenraum enthält 14 Säulen mit korinthischen Kapitellen, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts für einen neoklassizistischen Stil sorgen.

Die ersten schriftlichen Zeugnisse für das Bestehen der Pfarrkirche gehen auf 1275 zurück.

Heute beinhaltet die Kirche einige wichtige Kunstwerke aus dem 16. Jahrhundert, darunter „Vergine con il Bambino tra San Sebastiano e San Rocco„, „Vergine con il Bambino, San Francesco, San Sebastiano e Santa Margherita da Cortona„, und “S. Tommaso tra S. Pietro, S. Paolo, S. Cecili”. Das letzte Bild enthält noch einen weiteren Heiligen, den selbst Experten nicht erkennen können. In der Apsis ist ein Bild von “Kaiser Konstantin kniend vor Papst Silvester” zu sehen, während die restliche Kirche viele Abbildungen der Evangelisten Markus, Matthäus, Johannes und Lukas sowie Bilder vom Seligen Paul, vom hl. Antonius aus Padua und von Sant’Antonio Abate sowie von der Madonna del Buon Consiglio. Auch ein hölzerner Christus ist zu sehen, der im Laufe der Jahrhunderte von der Bevölkerung immer wieder verehrt wurde.

Auf der Straße, die in den Ort Piegaro führt, erhebt sich die kleine, jedoch edle Kirche Madonna della Crocetta.

Außen erscheint die Kirche einfach, mit einem einzigen Tor, einer Rosette in der Mitte der Fassade und einem segelförmigen Glockenturm.

Die Errichtung des Gebäudes geht etwa auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück und die Kirche wurde zum Sitz der Bruderschaft della Crocetta.

Das Wappen der Bruderschaft befindet sich im Inneren der Kirche als Dekoration. Dieses Wappen besteht aus einem kleinen griechischen Kreuz, ein Symbol, das auch auf dem Altarbild der Kirche zu sehen ist; das Portrait der “Madonna con il Bambino” enthält ebenfalls das griechische Kreuz, und zwar am Hals der Jungfrau. An dieser stelle ist es sehr gut sichtbar und erinnert die Gläubigen daran.

Im Inneren der Kirche befindet sich ein Hauptschiff, das mit einer Apsis endet; ein Tonnengewölbe mit Lünetten in drei Buchten mit Seitensegeln über dem Kirchenschiff und eine Sakristei auf der linken Seite. Es gibt auch zwei kleine Altäre in zwei Nischen im mittigen Erker.

Im Inneren der Kirche befinden sich schöne Fresken, die zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert gemalt wurden und die Himmelfahrt der Jungfrau Maria darstellen.

1851 und zu Beginn des Jahres 2000 wurde die Kirche einigen Renovierungsarbeiten unterzogen, die ihren ursprünglichen Glanz nicht wesentlich veränderten.

Die Kirche wurde von den Bewohnern von Piegaro trotz ihrer kleinen Größe seit der Zeit ihres Baus, als die Glasmacher begannen, Geldsummen zu sammeln, um sich für die von der Madonna erhaltenen Gnaden zu bedanken und dafür, dass sie vor den Gefahren bei der Glasherstellung geschützt wurden, immer wieder aufgewertet und verschönert.

Im Herzen Umbriens, in unumstrittener Aussichtslage über das Tal des Flusses Nestore, befindet sich das alte Schloss Castello di Cibottola.

Die Festung liegt auf 471 Metern Seehöhe im gleichnamigen Ort, ein Ortsteil der Gemeinde Piegaro. Dank der besonderen Lage haben Besucher hier einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Gegend.

Das imposanteste und typischste Symbol des Schlosses ist der heptagonale Turm, der eine Höhe von 20 Metern erreicht und heute als Bürgerturm dient; er enthält eine große Glocke, mit einem Gewicht von 5 Zentnern. Sie wurde 1850 infolge der Schenkung durch den Rektor der Universität Perugia, Pietro Tocchi, hierher gebracht. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Der Bau des nicht besonders großen Schlosses scheint einer Legende nach auf das Jahr 1330 zurückzugehen, anderen Quellen zufolge könnte es jedoch auch älter sein und aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammen.

Im Mittelalter wurde das Schloss Cibottola häufig von wichtigen Militärs aufgesucht, etwa Braccio Fortebracci da Montone, sowie von Vertretern des Klerus, darunter der heilige Franziskus von Assisi und der hl. Antonius aus Padua.

Im Inneren des Schlosses befindet sich die Kirche San Fortunato und früher war hier auch ein Krankenhaus.

Der Gebäudekomplex ist heute verfallen und beinahe zur Gänze in Privatbesitz. Das Tor der Hängebrücke, das Eingangstor und ein Großteil der Befestigungsmauer mit einem eckigen Wachturm sind bis heute erhalten, außerdem auch ein unterirdischer Gang mit 500 Metern Länge.

Zwischen den üppigen, grünen Wäldern Piegaros, über den zarten Hügeln und inmitten der angenehmen Düfte der Natur erheben sich die Reste des alten Franziskanerklosters San Bartolomeo, in der Nähe des Schlosses Cibottola.

Der Geschichte nach wurde das Kloster zwischen 1216 und 1226 auf einem Gebiet errichtet, das die Abtei Sette Frattelli aus Pietrafitta sowie die Benediktinermönche dem heiligen Franziskus schenkten.

Das Gebäude, das im Namen der Stadt Perugia errichtet wurde, ist im typischen Stil der Franziskaner gestaltet; einfach und klar jedoch gleichzeitig voller Zauber. An den Wänden ist die Unverfälschtheit und religiöse Hingabe der Franziskaner zu erkennen, die früher das Herzstück des Klosters war. Von außen betrachtet kann man sich die vielen Stunden vorstellen, die die Brüder beim Beten zubrachte, und die Spiritualität und den Wohlwollen, die ihr Lebensprinzip waren.

Einige alte Zeugnisse versichern, dass sich im inneren des Klosters bedeutende Persönlichkeiten wie der heilige Franziskus, der selige Leopold, der heilige Antonius aus Padua, Bruder Masseo aus Marignano und andere aufhielten.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster vergrößert und gelangte in Besitz der Conventuali, der Osservanti, der Riformati und schließlich wurde es für einen langen Zeitraum zu einem Noviziat.

Das Kloster wurde 1892 endgültig geschlossen und leider kann es heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr besucht werden; es ist verfallen und einige Teile sind eingestürzt. Im Inneren sind jedoch – wenn auch sehr schlecht – noch einige Reste von Fresken bekannter religiöser Persönlichkeiten erhalten.

Das Glasmuseum ist ein Muss bei einem Besuch von Piegaro, denn der Ort blickt auf eine lange und bedeutende Glasverarbeitungstradition zurück, die vom Mittelalter bis heute reicht.

Die Eröffnung des Museums fand 2009 statt, aber das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, ist die alte Glashütte, die bis 1968 in Betrieb war.

Früher bestand die Glashütte aus zwei verschiedenen Gebäuden, die jedoch im 19. Jahrhundert zusammengelegt wurden, um den Produktionsprozess zu vereinfachen. Heute erstreckt sich das Gebäude über drei Stockwerke.

Im Hauptstockwerk befindet sich die Sala dele Volte, einer der ältesten Bereiche. Beim Beobachten der kreuzförmigen Decken ist bis heute die Schwarzfärbung erkennbar, die durch Räuche während der Glasproduktion entsteht. Interessanti st auch die Sala del Forno, in der das Glas verarbeitet wurde, und das Heizungssystem des Ofens, der aus einer Reihe an Stollen unter dem Boden besteht, durch die warme Luft strömte. Im Untergeschoss ist hingegen die Verfestigung der letzten Glasmasse, die bei der Schließung der Glashütte verarbeitet wurde, zu bestaunen.

Außerdem befinden sich im Inneren des Museums auch einige der zahlreichen Gegenstände, die in den letzten Jahrhunderten von den Glasern in Piegaro hergestellt wurden, darunter Gläsern, Flaschen, Korbflaschen und andere wunderschöne Manufakte, die diese geschickten und sorgfältig arbeitenden Glaskünstler im Lauf der Zeit mit Leidenschaft und Kreativität beim Glasblasen hergestellt haben.

Im Gebäude finden heute auch kulturelle Veranstaltungen in Zusammenhang mit der Glasverarbeitung statt, darunter Kurse, Workshops und Vorführungen zu den verschiedenen Techniken, mit denen die Glaser aus Piegaro zu wahren Meistern dieser Kunst wurden.

Piegaro, genauer der Ortsteil Pietrafitta, beherbergt im Paläantologischen Museum “Luigi Boldirini” ein besonders bedeutendes paläantologisches Erbe in Europa.

Dem Museum wurde der Name Luigi Boldrini verliehen, der persönlich die Fundstücke in den Lignit-Behältern fand und sich dafür einsetzte, dass sie vor der Errichtung des Museums in seinen privaten Gebäuden verwahrt wurden. Er katalogisierte sie und verlieh ihnen “neues Leben”, indem er sie der Wissenschaft und der Bevölkerung in aller Welt zur Verfügung stellte. Er fand tausende Fossilien verschiedenster Tierarten wie Fische, Amphibien, Vögel, Bären, Nashörner und Elefanten, Affen, Schildkröten und verschiedene Hirscharten, darunter eine unbekannte, und weitere Tierarten; dem kommen noch gefundene Samen, Blätter und Muscheln hinzu. Sie werden im Museum aufbewahrt, das aus drei großen Bereichen besteht: Der erste enthält Erklärungen zur Fossilisierung und zur Bildung der wichtigsten fossilen Kohle in Pietrafitta, das Lignit; im zweiten Bereich werden dank Themenschildern die Wirbelreste von Nicht-Säugetieren und Säugetieren beschrieben, die geschickt präsentiert werden. Im dritten Bereich erwartet Sie hingegen eine wertvolle Mammut-Sammlung, Mammuthus Meridionalis, die im geologischen Zeitalters des frühen Pleistozän gelebt haben. Damit endet die Besichtigung des Museums.

Die letzte Ausstellung besteht aus 8 nahezu vollständigen Skeletten, die sich genau in der Position befinden, in der sie gefunden wurden. Dies war dank besonderer und innovativer Techniken möglich.

Experten aus aller Welt haben den unschätzbaren Wert der Fundstücke, die in Piegaro verwahrt werden, betont. Leider ist das Museum derzeit nicht öffentlich zugänglich, aber an einer Wiedereröffnung wird gearbeitet.

Im Herzen von Piegaro, entlang der Straße, die im Mittelalter von der Porta Perugina bis zur tiefsten Stelle des Hügels führte, gelangt man bis zur Mittelalterlichen Quelle, einem wichtigen Zeugnisse, dessen Errichtung auf den Zeitraum zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert zurückgeht.

Die alten Quellen von Piegaro liegen neben der Kirche Chiesa della Madonna della Crocetta, genauer gesagt unterhalb der kleinen Treppe. Früher wurden sie von den Einwohnern wie auch vom Vieh genutzt; Frauen begaben sich damals zu den Quallen, um zu waschen, aber das Wasser wurde auch zum Tränken der Tiere genutzt, die weite Wege zurücklegten, um nach dem täglichen Weiden im Tal die Ställe in der Burg zu erreichen.

Das Wasser hat noch immer Trinkwasserqualität und die Becken der Quelle, die kürzlich restauriert wurden, sind bis heute perfekt erhalten.

Ein elegantes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert erhebt sich mitten im historischen Zentrum von Piegaro: Das ist der Palast Palazzo Misciattelli-Pallavicini, der zu den wichtigsten Gebäuden des Ortes gehörte.

Das Bauwerk war im Besitz der Familie Pallavicini, einer römischen Adelsfamilie, und diente als Landsitz. Früher spielten die Pallavicini eine wichtige Rolle für Piegaro, denn sie hatten die bedeutenden Glashütten Vetrerie Piegaresi erworben.

Der Palazzo wurde nach dem zweiten Weltkrieg vorübergehend zum Sitz des Rathauses und danach zu einer prestigeträchtigen Residenz. Heute können die Säle mit ihren Fresken und die private Kapelle nach vorheriger Vereinbarung besichtigt werden.

Wenn Sie Lust auf einen Spaziergang in einer wunderbaren Umgebung inmitten der Vegetation haben, dürfen Sie sich eine Pause im Park Rocolo nicht entgehen lassen; er befindet sich neben der Piazza Verneuil en Haltte und beherbergt wunderbare, jahrhundertealte Pflanzen. Das Ambiente im Park ist besonders angenehm. In der Vergangenheit war der öffentliche Garten auch als Parco Misciattelli bekennt, da er sich in der Nähe des Palazzo Misciattelli-Pallavicini befindet. Er wurde von den Herrschaften als Jagdreservat genutzt.

Heute dient er nicht nur als öffentlicher Grünbereich, sondern als Veranstaltungsort für Open-Air-Events.

Wer durch das historische Zentrum von Piegaro spaziert und die Straße entlanggeht, die von der Piazza del Comune zur kleinen, wunderschönen Kirche Chiesa della Madonna della Crocetta führt, erreicht einen wunderbaren, bedeutenden Brunnen aus dem Mittelalter. Dieser befindet sich im Inneren des Schlosses Castello di Piegaro und seine Errichtung geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Dieses Bauwerk hatte jahrhundertelang eine besondere Bedeutung, da es die einzige Wasserquelle des Ortes war und die Bevölkerung nur dank dieses Brunnens ausreichend mit Wasser versorgt werden konnte.

Der Aushub für die Errichtung des mittelalterlichen Brunnens, der recht groß ist, erfolgte zur Gänze händisch.

Entdecken Sie, was Sie in Piegaro machen koennen 

Wenn Sie Piegaro besuchen werden Sie bestimmt einzigartige Momente erleben, an die Sie sich immer erleben. Wenn Sie jedoch eine der Aktivitäten, die den Ort seit dem Mittelalter kennzeichnen näher kennenlernen möchten, nämlich die bekannte Kunst der Glasverarbeitung, sollten Sie unbedingt das Glasmuseum aufsuchen, das sich in der alten Glashütte von Piegaro befindet. Im Inneren ist noch die Verfestigung der letzten Glasmasse vor der Schließung der Fabrik im Jahr 1968 vorhanden und hier lebt bis heute die Erinnerung an die Techniken zur Verarbeitung in den verschiedenen Abteilungen, etwa Sala delle Volte und Sala del Forno. Das Museum beinhaltet heute Ausstellungen raffinierter Manufakte der Glasermeister, die die Geschichte des Ortes geprägt haben; sie zu bestaunen wird einzigartig und wunderbar sein!

Wenn Sie sich für Geschichte und Fossilien interessieren, sollten Sie unbedingt das paläontologische Museum “Luigi Boldrini” im Ortsteil Pietrafitta besuchen. Experten aus aller Welt sind der Meinung, dass hier ein Schatz von unschätzbarem Wert für die Paläontologie liegt, denn hier liegen Fundstücke in Lignit, Fossilien verschiedenster Wirbeltiere, die Säugetiere sein können oder nicht, aber vor allem wunderbare Skelette von Mammuts. Die Ausstellungen werden auf Themenschildern erklärt.

In Piegaro können Sie sich auch inmitten der Vegetation entspannen und einen Spaziergang im Parco Rocolo machen, früher aufgrund der Nähe zum Palazzo Misciattelli-Pallavicini als Parco Misciattelli bekannt. Der Park, der von den Adeligen Piegaros als Jagdreserve genutzt wurde, befindet sich neben der Piazza Verneuil en Harlatte, auf der auch das Denkmal für die Arbeiter und Flechterinnen zu finden ist. Heute ist der Park voll mit jahrhundertealten Pflanzen und genau gleich wie im neueren Amphitheater werden dort Open-Air-Events organisiert.

Wenn Sie gerne in der Natur sind, können Sie auch die Spazierwege von Piegaro nutzen, die einen wunderbaren Ausblick bieten, oder die schönen Wanderwege gehen. Sie können die Schönheiten des Tales Valnestore, die Wälder von Cibottola sowie den Berg Monte Montarale erkunden und die zauberhaften Wege des Perugino entlanggehen. Sie werden bei Radtouren mit Mountainbikes und bei Ausritten mit den Pferden zum Hauptdarsteller. Außerdem können Sie sich am See Lago die Pietrafitta auch im Sportfischen erproben.

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