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Entdecke Todi

Wer noch nicht über diese Stadt in Umbrien, im Herzen des Tals Val Tiberina, mit 16.000 Einwohnern erzählen gehört hat, der wird sich bestimmt über die Verschiedenartigkeit der historisch-kulturellen sowie landschaftlichen Attraktionen wundern, die die Stadt zu bieten hat.

Auf der Staatsstraße Flaminia (SS 3bis), ungefähr in der Mitte zwischen Perugia und Terni, erhebt sich die Stadt Todi auf einem Hügel auf ca. 400 Metern Seehöhe. Am Fuß des Hügels nimmt der Tiber das Wasser des Stromes Naia auf und verleiht der Region eine Fertilität, die bereits seit der Antike besonderes Interesse auf sich zieht.

Aufgrund der strategischen Lage und der schwierigen Geschichte wurde die Stadt mit einer Verteidigungsmauer umrandet. Drei gut erhaltene Stadtmauern gelten noch heute als „architektonische Krone“ sowie als Erkennungsmerkmal der Stadt. Wer durch die imposanten mittelalterlichen Tore geht, glaubt direkt in die Vergangenheit einzutauchen. Man befindet sich sofort zwischen den Gässchen eines verschlungenen Stadtzentrums voller alter Denkmäler, die sich über die Zeit herauskristallisiert haben und den Eindruck erwecken, alle Zeiten überstehen zu können.

Neben dem Zauber einer Stadt, die wie ein Freilichtmuseum erscheint, bietet Todi jedoch auch die Frische atemberaubender Naturlandschaften mit den unwegsamen Kämmen des Parco Fluviale del Tevere. Außerdem sollten die Besucher unbedingt an die für Umbrien typischen Weinprodukte, an die Meisterhaftigkeit der mit Holz arbeitenden Handwerker und an die Düfte der traditionellen ländlichen Küche erinnert werden.

Geburtsstadt von Jacopone da Todi, einer der berühmtesten Dichter des Mittelalters, dessen sterbliche Überreste sich bis heute in der Stadt befinden, aber auch unschätzbares Schmuckstück für weltliche und geistliche Architektur mit Kirchen, die von berühmten Persönlichkeiten wie Bramante geplant wurden: Todi ist ein Durcheinander aus Altem und Neuem, das sich im Lauf der Zeit gekonnt vermischt hat. So wird die Stadt zu einem einzigartigen Erlebnis für alle, die sich im Zentrum Umbriens befinden.

Auf Erkundungstour durch Todi

Aufgrund des urban-architektonischen und landschaftlichen Reichtums dieses zauberhaften Ortes, sollten Sie für einen Besuch in Todi mit reichlich Geduld, Zeit und natürlich auch Fitness gewappnet sein, um die Stadt zu erkunden!

Noch bevor Sie den urbanen Raum erreichen, wenige hundert Meter von den Stadtmauern entfernt, befinden Sie sich vor einigen der wichtigsten Gebäuden der Stadt: Tempio del Crocefisso (Kreuztempel) südöstlich vom Stadttor Porta Romana, der vom Bischof Cesti in der Renaissance zu einem Denkmal ernannt wurde, Chiesa di S. Maria della Consolazione (Kirche zur Hl. Maria der Trösterin) im Südosten der Stadt, ein architektonisches Schmuckstück von Bramante, und schließlich das Kloster Convento di Montesanto, das über eine Allee im Osten des Stadttors Porta Orvietana erreicht werden kann und im 16. Jahrhundert als Festung zum Schutz der Bewohner Todis gegen die Angriffe der nahegelegenen Stadt Orvieto errichtet wurde. Noch etwas weiter von den Stadtmauern sowie mehrere zehn Kilometer von der Stadt entfernt, erstreckt sich über eine Fläche von über 7.000 Hektar der Park Parco fluviale del Tevere, wo die Kämme Gole del Forello und di Prodo für eine außergewöhnlich schöne Landschaft sorgen.

Wer die erste der drei Stadtmauern, die sich über den Lauf der Zeit wunderbar gehalten hat, überquert, hat den Eindruck, einige Jahrhunderte zurückversetzt zu werden, wenn er/sie durch die verschlungenen und steilen Gässchen eines historischen Stadtzentrums spaziert, das sich auf der Grundlage der mittelalterlichen Formen des 13. Jahrhunderts weiterentwickelt hat: mit der Piazza del Popolo, Herzstück der Stadt und architektonisches Schmuckstück aus der Renaissance in Umbrien, mit den berühmten weltlichen Palästen del Popolo, del Capitano und dei Priori, die den wunderschönen Dom sowie die zahlreichen Kirchen aus unterschiedlichen Epochen umrahmen, die den urbanen Raum kennzeichnen – von den ältesten Kirchen San Nicolò de Criptis, San Filippo, Santo Stefano und San Giorgio bis hin zu den modernsten Santa Prassede, Santa Maria in Camuccia und Santi Filippo e Giacomo , wo Kunstwerke der berühmtesten Künstler der italienischen Geschichte zu finden sind.

Wenn Ihnen alte Denkmäler gefallen, dann entspricht das Museo Comunale (Gemeindemuseum) mit dem Bereich der Pinakothek und dem Museo Lapidario (Gesteinsmuseum) der Stadt mit Sicherheit Ihren Erwartungen, genauso wie die Nicchioni romani auf der Piazza Garibaldi oder die Brunnen Fontane di Scannabecco und Cesia.

Wenn Sie gerne mit der Zeit gehen, dann werden Sie sich bei den modernen Aufführungen im Teatro Comunale (Gemeindetheater) oder beim Besuch der Ausstellungen moderner Kunst auf den Straßen der Stadt bestimmt nicht langweilen.

Verwurzelt auf dem Hügel zum Schutz der tiefen Ebene des Flusses Tiber wurde die Stadt von Reisenden am Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund der spitzen Form des Turmes am Dom (Maria Santissima Annunziata geweiht) als die „aufstrebendste“ Stadt Umbriens bezeichnet, da der Turm der architektonisch höchste Punkt war. Die Gewundenheit und Geschwungenheit der Straßen, die engen Räume und die Treppen, durch die die auf verschiedenen Höhen gelegenen Stadtteile miteinander verbunden sind, machen das Autofahren sehr schwierig, wenn nicht unmöglich. Sie werden also wohl oder übel dazu gezwungen sein, sich im Rhythmus eines Spazierganges durch Zeit und Raum zu bewegen, um die Details eines reichen historischen Stadtzentrums aufzunehmen, das bis heute durch die Stadtmauern aus dem Gestein Travertin und die angeschlossenen mittelalterlichen Tore Orvietana, Perugina, Romana und Amerina (oder Fratta) geschützt ist.

Im Inneren des befestigten Ortes befindet sich der Park Parco della Rocca, die grüne Lunge der Stadt, der den Tempio S. Fortunato (Tempel zum Hl. Fortunato) umgibt. In diesem Tempel sind die sterblichen Überreste des berühmten Frà Jacopone untergebracht. Nur wenige Meter von der alten Kirche entfernt, erhebt sich das moderne Teatro Comunale (Gemeindetheater), das am Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Etwas höher gelegen und über die Via Mazzini zu erreichen, die sich direkt gegenüber dem wunderschönen Szenario des Platzes Piazza del Popolo, dem pulsierenden Herzen der Stadt befindet, eingerahmt vom wunderschönen Dom an der Nordseite und von den Palazzi der Gemeinde an den anderen Seiten: Palazzo del Capitano (Herrschserpalast)oder Palazzo Nuovo und Palazzo del Popolo (Volkspalast) in denen das Museo Pinacoteca Comunale (Gemeindemuseum Pinakothek) untergebracht ist, sowie Palazzo dei Priori, auf dessen Fassade sich der besonders berühmte Adler aus Bronze zeigt. Er gilt als das Symbol der Stadt und wurde 1339 von Giovanni di Gigliaccio geschaffen. Unter dem Getrampel der Piazza befindet sich ein verzweigtes System aus Tunneln, Zisternen und Brunnen aus verschiedenen Epochen, die gemeinhin als „Todi sotteranea“ („unterirdisches Todi“) bezeichnet werden, sich über 5 km erstrecken und der Stadt einen einzigartigen Charakter verleihen.

Schließlich befinden Sie sich nachdem Sie die Piazza Garibaldi überquert und über den Corso Cavour nach unten gegangen sind, um anschließend über die Via Cesia wieder nach oben zu gehen, vor einer Reihe weiterer Gebäude, die unterschiedlichen Epochen und Kulturen angehören – vom heidnischen Rom bis zum Katholizismus im Mittelalter und der Renaissance.

Von den Brunnen Fontane della Rua (oder Cesia) und dm Brunnen Scannabecco (13. Jahrhundert) bis hin zu den Kirchen Chiesa di San Filippo (Kirche zum Hl. Philipp, 16. Jahrhundert), Chiesa di San Nicolò de Criptis (Kirche San Nicolò de Criptis, 11. Jahrhundert), Chiesa di Santa Maria in Cammuccia (13. Jahrhundert, dort befindet sich die berühmte Holzstatue der Madonna „Sedes Sapientiae“), Chiesa di San Carlo (Kirche zum Hl. Karl, 13. Jahrhundert) und Chiesa di Santa Prassede (Kirche zur Hl. Praxedis, 14. Jahrhundert) bis hin zu den noch gut erhaltenen Römischen Denkmälern der Nicchioni (Überreste eines alten Tempels) und zum Stadttor Porta Marzia, werden Ihre Augen keine Zeit haben, um sich auszuruhen, da Sie diese große Menge an Bauwerken erblicken, die in den kleinen Raum eines mittelalterlichen Ortes eingebettet sind, den es zu entdecken gilt.

Auf den Überresten des antiken Forum Romanum liegend, war Piazza del Popolo di Todi seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. das politische, religiöse, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Stadt. In einer Umgebung mit steilen Hängen errichteten die römischen Architekten eine rechteckige Plattform auf der Spitze des Hügels, umgeben von den wichtigsten privaten und religiösen Gebäuden. Die moderne Stadt verfügt bis heute über die antiken Gleichgewichte. An der nördlichen Seite der Piazza wird die religiöse Macht durch den Dom und den angeschlossenen Palazzo Vescovile (Bischofspalast) repräsentiert. Dem stehen die drei weltlichen Paläste der Macht der Gemeinde gegenüber, die zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert errichtet wurden: Palazzo del Popolo (Volkspalast), Palazzo del Capitano (Herrscherpalast) und Palazzo dei Priori.

Mit großer Wahrscheinlichkeit nahm die Piazza del Popolo di Todi früher mehr Platz ein und reichte bis zur heutigen Piazza Garibaldi, auf der sich die Reste einer alten römischen Basilika (i Nicchioni) befinden, und war mit ihr verbunden. Die architektonische Komplexität des Bereichs wird auch durch die große Anzahl an unterirdischen Stollen (le Gallerie) bestätigt, die unter der Piazza selbst verlaufen. So wird die Schichtenbildung von Epochen und Strukturen, die sich über die Zeit perfekt miteinander verbunden haben, nachgewiesen.

Dank der geschickten Forschungsarbeit einer Höhlenforschergruppe in Todi konnte in den letzten Jahren die „unsichtbare Stadt“, auch als „unterirdisches Todi“ bekannt, wieder neu entdeckt und gründlicher analysiert werden. Dieser Bereich der Stadt erstreckt sich unter den Gehflächen der Piazza del Popolo, ein altes Forum Romanum.

Durch die Anwendung einer exemplarischen Methode der „urbanen Höhlenforschung“, bei der sich großartige Erkundungen mit Archivuntersuchungen in historischen und kartografischen Dokumenten abwechselten, wurde Licht in einen Komplex aus über 30 vorrömischen, römischen und mittelalterlichen Zisternen und 500 Brunnenschächten unterschiedlicher Form und aus verschiedenen Epochen gebracht, die über eine Strecke von über fünf Kilometern verliefen und den Untergrund von Todi zu einem Erbe von unschätzbarem Wert machten.

Dank des Einsatzes der Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit der Soprintendenza Archeologicha dell’Umbria (Archäologische Aufsichtsbehörde Umbriens) kann ein Teil dieser Monumente heute an der östlichen Seite des Platzes besichtigt werden. Dabei handelt es sich um 12 rechteckige Räume aus Opus Caementicium und überdeckt von Tonnengewölben, die sich über ca. acht Meter Höhe, acht Meter Breite und gut 30 Meter Länge erstrecken. Das Fassungsvermögen beträgt gut dreißigtausend Kubikmeter Wasser. Die Räume sind anhand von bogenförmigen Durchgängen miteinander verbunden und verfügen über eine oder mehrere Öffnungen an den Widerlagern, aus denen das Wasser entnommen werden konnte. An den Wänden sind noch die Spuren der Holzschalungen zu sehen, in deren Inneres die Mischung aus Mörtel und Stein gegossen wurde.

Der gesamte Komplex wurde zufällig anlässlich der Restaurierungsarbeiten der darüber befindlichen Trafik Tabaccheria Pazzaglia-Valentini entdeckt. Er erstreckt sich über den Beginn der Via del Monte, über die Via Valle Inferiore bis hin zur Via Mazzini.

Die Ausrichtung verläuft perfekt parallel zur zusammengehörigen Struktur, die sich an der gegenüberliegenden Seite der Piazza del Popolo (Osten) befindet. Die dortigen Räume erstrecken sich bis unter die Fundamente des Palazzo dei Priori.

Im Unterschied zur westlichen Höhle, die im modernen Zeitalter entdeckt wurde, war die östliche Höhle bereits seit 1262 bekannt, wie es die Cronaca dell’egregia città de Tode (Chronik der verehrten Stadt Todi), verfasst von Gianfabrizio Atti im 16. Jahrhundert, bezeugt. Leider können von den insgesamt 12 Räumen nur neun besucht werden.

Betreffend die angewendeten Bautechniken, die einwandfrei zu erkennen sind, könnte die Struktur auf die späte Römische Republik mit Erweiterungen, die rund ein Jahrhundert später angefertigt wurden, zurückgehen. Beide Zisternen wurden vom Wasser, das an der Spitze des Hügels entsprang, gespeist. Es kam aus dem Bereich der Festung und war wahrscheinlich Teil eines einzigartigen Bauprojekts zur Unterbringung des Forums für die Wasserversorgung der Stadt.

Der monumentale Grundriss war Teil des Bauprojekts des 1. Jahrhunderts vor Christus, als Todi von einem Munizipium zur römischen Kolonie Splendidissima wurde.

Auch als „Gemeindepalast“ bezeichnet, ist der Palazzo del Popolo nicht nur das älteste Gebäude auf dem Hauptplatz von Todi, sondern auch einer der ältesten Gemeindepaläste Italiens.

Die erste Bauphase begann im Jahr 1214 und diente der Errichtung des Bogenganges im Erdgeschoss nach den Prinzipien und dem Geschmack der lombardischen Architektur, während später – von 1228 bis zu den Restaurierungsarbeiten im 20. Jahrhundert – die Umsetzung der beiden oberen Stockwerke, der Freitreppe, die als Zugang diente, und der Vollendung mit Ghibellinerzinnen erfolgte. Drei- und vierbogige Fenster, verziert mit dekorativen Säulen, verleihen der massiven Fassade Leichtigkeit.

Die linke Seite des Palazzo ist zur Piazza del Popolo hin ausgerichtet, während die Hauptfassade von der angrenzenden Piazza Garibaldi aus zu sehen ist.

Wahrscheinlich als Sitz oder Wohnung des Bürgermeisters genutzt, beherbergte das erste Stockwerk des Gebäudes die Bürgerversammlungen im Zeitalter der Kommunen.

Heute wurde nach der Errichtung der Verbindung zum Palazzo del Capitano das Stadtmuseum Pinakothek im zweiten Stockwerk untergebracht.

Am nördlichen Ende der Piazza del Popolo gelegen, stellt der Dom von Todi das Herzstück der Stadt dar. Mit dem Glockenturm, der sich rechts neben der Fassade erhebt, überragt das Gebäude die Dächer der Stadt und stellt mit den drei Palazzi den perfekten Rahmen für einer der schönsten und stilistisch kohärentesten urban-architektonischen Kombinationen Italiens dar.

Das moderne Gebäude erhebt sich auf den Resten des alten römischen Tempels, dem Capitolanum, der den Platz von den dahinterliegenden Stadtvierteln trennte.  Hinter dem Dom wurden tatsächlich die Reste einer alten römischen Villa mit Mosaikboden und einigen Blöcken der alten Steinmauer gefunden. Der Name des Stadtviertels, der ebenfalls von Bedeutung ist und „Nidola“ oder „Nido dell’aquila“ („Adlersnest“) lautet, enthält noch immer das Echo des legendären Raubvogels, der als Gründer der Stadt gilt und in diesen Bereichen sein Nest baute.

Das Gebäude wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet und bis zum 17. Jahrhundert mehrmals verändert und erweitert. Vom ursprünglichen Grundriss, ein Werk der Magistri Comacini, ist heute nur noch die Apsis erhalten.

29 Stufen aus Travertin formen die monumentale Treppe, die im Jahr 1740 vom Bischof Giuseppe Pianetti errichtet wurde. Auf ihr befindet sich die eindrucksvolle Fassade mit horizontaler Öffnung oben im lombardischen Stil.

Die drei Eingangstore entsprechen den drei Schiffen im Innenraum. Über dem Haupttor ragt die kunstvolle Dekoration aus Eichenholz hervor, die an den Dom in Orvieto erinnert und von den Meistern Bencivenga da Mercatello (die vier oberen Bildtafeln) und Carlo Lorenti (die sechs unteren Bildtafeln) gefertigt wurde.

Am höchsten Punkt der Fassade, als Krönung des monumentalen Eingangs, ist die wunderschöne Fensterrose in der Mitte zu sehen, mit deren Verarbeitung zur Zeit des Bischofs Basilio Moscardi (1515) begonnen und die unter seinem Nachfolger fertiggestellt wurde (1523).

Der Grundriss des Gebäudes ist ein lateinisches Kreuz und der Innenraum besteht aus drei Schiffen, die durch zehn prachtvolle Säulen im korinthischen Stil mit Akanthusblättern, um die Decke mit Dachbindern aus Holz zu stützen, voneinander abgetrennt sind.

Unmittelbar hinter dem Besucher ragt an der gesamten Wand rund um die Fensterrose in der Mitte das wunderschöne Fresko des „Jüngsten Gerichts“ von Ferraù da Faenza aus dem Jahr 1596 nach dem Modell Michelangelos hervor.

Schließlich finden auch noch andere Kunstwerke unterschiedlichen Ursprungs, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen, Platz im Inneren des Gebäudes: Zwei Kunstwerke von Lo Spagna, die die Dreifaltigkeit und die Heiligen Petrus und Paulus darstellen, das wunderschöne Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert, das über dem Altar hängt, und eine Tafel von Giannicola di Paolo, auf dem die Madonna mit Kind und Heiligen dargestellt ist.

Vom linken Schiff aus gelangt man in die Krypta des Domes, wo sich drei Skulpturen aus Stein befinden, die Teil der Hauptfassade sind und den Bildhauern Giovanni Pisano und Rubeus zugeordnet werden.

Die Kirche oder das Gotteshaus San Fortunato befindet sich unweit von der Rocca an der Stelle, die in der Antike als Akropolis der Stadt galt. Das heutige Gebäude bezeugt die zahlreichen Bauphasen, die es kennzeichnen: angefangen bei der etruskisch-römischen, von der die Löwen am Eingang sowie die beiden Kapitelle, die zu Weihwasserbecken umgewandelt wurden stammen, über die erste Bauphase im romanischen Stil, die in etwa auf das Jahr 1198 zurückgeht und den Vallombrosanermönchen zu verdanken ist, bis zum definitiv aus der Gotik stammenden Teil, dessen Arbeiten 1292 begannen und zwei Jahrhunderte später endeten.

Ein wichtiger Beweis für diese Arbeiten ist die Fassade, die sich über einer monumentalen Treppe erhebt. Sie blieb aufgrund des Todes des Meisters Giovanni di Stantuccio da Firenzuola, der mithilfe seines Neffen Bartolo d’Angelo an dem Projekt arbeitete, unvollendet. Die zahlreichen Kriege mit den umliegenden Gemeinden, allen voran mit Orvieto, ließen in weitere Folge die Gemeindekassen leer werden, weshalb zum Beenden der Arbeiten keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung standen.

Der untere Bereich der Fassade besteht aus drei Teilen, die den drei Schiffen im Inneren entsprechen und über weitere Eingangstore verfügen. Das interessanteste aller Tore ist das Haupttor. Die Dekoration besteht aus wertvollen, spiralförmigen Säulen und Flachreliefs, die an der linken und rechten Seite die Apostel, einige Heilige (darunter Degna, Romana und Cassiano, deutsch Kassian, dessen sterbliche Überreste in der Kirche verwahrt werden), Engel, biblische Propheten, der Hl. Fortunato, die Stigmata des Hl. Franziskus, die Verkündigung und die Opferung Isaaks darstellen. Sie alle sind umgeben von symbolischen Blumenmustern wie Wein, Symbol des Guten, und Feigen, Symbol des Schlechten, aber auch von Drachen und Schlangen, die ebenfalls für das Schlechte stehen.

Der Innenraum der Kirche zeichnet sich durch drei Schiffe aus. Sie alle verfügen über dieselbe Höhe, wobei die Seitenschiffe etwas schmaler sind als das Hauptschiff, entsprechend dem Modell der Hallenkirche jenseits der Alpen. Die eleganten, gerippten Säulen stützen die Abdeckung mit Kreuzgewölben, unter denen sich an den Seiten der Schiffe dreizehn erhöhte Kapellen eröffnen. Die vierte Kapelle an der rechten Seite beherbergt das Teilstück aus dem Fresko Madonna mit Kind und Engeln von Masolino da Panciale (1432), während sich in der fünften Kapelle links Reste von Fresken der Giotto-Schule mit Szenen aus dem Leben des Hl. Johannes des Täufers befinden.

In der Mitte des Gebäudes ist die Statue des Hl. Fortunato zu sehen, in deren Hintergrund sich der Chor aus Nussholz mit wunderbaren Einlegearbeiten von Antonio Maffei da Gubbino eröffnet. Der Chor stammt aus dem Jahr 1590 und bedeckt die Gesamte mittlere Apsis.

Die Krypta unter dem Altar beherbergt einen einzigen, monumentalen Sarg, in dem sich die sterblichen Überreste der Heiligen Kassian, Kallistus, Fortunato, Romana und Degna befinden, wohingegen in der angrenzenden Sakristei seit 1432 der bekannte Jacopone da Todi begraben ist.

Über die Sakristei gelangt man außerdem zum Glockenturm der Kirche, von dem aus sich ein wunderbarer 360-Grad-Ausblick auf die ganze Stadt ergibt.

An der Südseite der Piazza del Popolo, gegenüber vom Dom di Todi , zeichnet sich das massive, imposante Gebäude im gotischen Stil des Palazzo dei Priori ab. Am Ende des 13. Jahrhunderts zusammen mit dem Palazzo del Capitano (Herrscherpalast) errichtet, wurde das Gebäude mehrmals verändert: 1334-1347 wurde die rechte Seite erweitert, im Jahr 1367 wurde der viereckige Turm errichtet, der als Stütze der beiden Plätze dient, und im Jahr 1513 wurden auf Anordnung von Leo X. an der Fassade die Fenster mit Fensterstürzen im Renaissancestil geöffnet. Oben links ragt der berühmte Adler aus Bronze zum Platz hin ausgerichtet hervor. Er gilt als das Symbol der Stadt Todi und wurde von Giovanni di Gigliaccio im Jahr 1339 geschaffen.

Der Palazzo dei Priori di Todi, das über die Jahre Podestà (bestellte Gouverneure), Prioren und päpstliche Herrscher beherbergte, ist heute der Sitz der Preatura und von Gemeindebehörden.

Seitlich neben dem Palazzo del Popolo erhebt sich der Palazzo del Capitano di Todi, auch als „Palazzo Nuovo“ („neuer Palast“) bezeichnet. Im Unterschied zum ersten und älteren Palast wurde dieser am Ende des 13. Jahrhunderts, rund um das Jahr 1293, zusammen mit dem Palazzo dei Priori errichtet.

Aus struktureller Sicht erstreckt sich das Gebäude im gotischen Stil über drei Stockwerke. Ein Bogengang mit drei- und vierbogigen Bögen, die von Säulen gehalten und von Bögen und Tympana in den beiden oberen Stockwerken umrahmt werden, befindet sich im Erdgeschoss. Die architektonische Besonderheit, die dieses Bauwerk kennzeichnet, ist die monumentale, transversale Treppe, die zur Piazza del Popolo hin ausgerichtet ist und den Zugang zu beiden Palazzi ermöglicht.

Heute sind im Gebäude Büros und die Stadtmuseen untergebracht. Im ersten Stock des Palazzo del Capitano ist der gleichnamige Saal „del Capitano“ vorzufinden (wo die Reste von Fresken aus dem 14. Jahrhundert bestaunt werden können) sowie ein Bereich des Etruskisch-Römischen Museums, in dem sich eine Kopie des berühmten Marte di Todi befindet (das Original ist in den Vatikanischen Museen zu sehen). Im zweiten Stock ist hingegen das Museum Pinakothek untergebracht.

Unweit vom Stadttor Porta Orvietana, auf einem Hügel im Osten der Stadtmauer thronend, erhebt sich das Kloster Convento di Montesanto, das im 13. Jahrhundert als Festung gegen die Angriffe der Bewohner der Stadt Ovieto errichtet wurde. Im Jahr 1325 wurde es vom Orden der Klarissen eingenommen, die den Ort jedoch nach der Pest im Jahr 1348 den Franziskanern überließen.

Wie es der frühere Ortsname „Monte Mascarano“, abgeleitet vom longobardischen Wort maska, was soviel wie Berg der Geister oder der Hexen bedeutet, vermuten lässt, war der Ort seit der Antike ein heiliger Ort, vielleicht eine Nekropole mit Tempeln und Heiligtümern, die verschiedenen Göttern wie Mars oder Bellona geweiht waren. Ausgerechnet in diesem Bereich wurde 1835 der bekannte Mars von Todi gefunden, der sich heute in den Vatikanischen Museen befindet.

Der Vorplatz des Convento di Montesanto beherbergt eine imposante, jahrhundertealte Linde. Von ihr wird erzählt, dass sie 1426 anlässlich des Besuchs von Bernhardin von Siena gepflanzt wurde.

Von besonderer Bedeutung sind der Kreuzgang, in dessen Mitte sich ein Brunnen aus dem 17. Jahrhundert befindet, der Salon aus dem 14. Jahrhundert, bestimmt als Kongresszentrum, und die Bibliothek voller Schriften auf Pergament, Inkunabeln und seltener Ausgaben, von denen eine Vielzahl in der Sammlung der Gemeindebibliothek von Todi zusammengefasst wurde.

Neben dem Klostergebäude befindet sich die gleichnamige Kirche. Im Jahr 1633 geweiht, wurde sie im Jahr 1977 zur Pfarrkirche mit dem Namen Maria Santissima Asunta in Montesanto. Sie beherbergt bis heute zahlreiche Kunstwerke: verschiedene Holzstatuen und einige Gemälde von Lo Spagna, von den Schülern von Ghirlandaio (16. Jahrhundert) und von Cesare Permei (17. Jahrhundert).

Santa Maria della Consolazione von Todi (Heilige Maria die Trösterin)

Unmittelbar außerhalb der Stadtmauer, im Südosten der Stadt, befindet sich eines der Meisterwerke der umbrischen Renaissance. Obwohl es keine Dokumente als Beweis für ein von Bramante entwickeltes Projekt gibt, lässt die Struktur des Gebäudes keine Zweifel offen und wird daher seit dem 16. Jahrhundert dem berühmten Architekten zugeordnet. Ganz sicher ist hingegen, dass einige wichtige Meister wie Cola da Caprarola, Antonio da Sangallo, il Peruzzi, il Vignola und Ippolito Scalza an den Arbeiten beteiligt waren.

Das ab dem Jahr 1508 errichtete Gebäude wurde erst ein Jahrhundert später, im Jahr 1607 fertiggestellt. Es sollte das heilige Bild Madonna col Bambino (Madonna mit Kind) (Madonna della Consolazione, Maria die Trösterin) beherbergen, das sich noch heute in der halbrunden Apsis der Kirche befindet. Einer Legende zufolge fand ein Maurer die Reste des Freskos mit Staub und Spinnennetzen bedeckt und nachdem er den Schweiß mit demselben Taschentuch, mit dem er auch das heilige Bild geputzt hatte, abwischte, wurde er an einem Auge auf wundersame Weise geheilt.

Das Gotteshaus aus der Renaissance zeichnet sich durch einen besonderen zentrischen Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes dar, das durch das Aufeinandertreffen zwei gleicher Arme, an denen sich vier Apsiden befinden, entsteht. Drei der Apsiden sind polygonal, und eine – sie befindet sich im Norden und enthält das wunderbare Fresko – ist halbrund. Die Apsiden, die sich über zwei Stockwerke erstrecken und mit korinthischen Säulen verziert sind, werden von Kuppeln überragt, die die Terrasse (auf der sich die von Antonio Rosignoli im 17. Jahrhundert gefertigten Adler befinden) sowie die meisterhafte Kuppel in der Mitte umschließen. Die Kuppel wird von einem Tympanon gestützt, das mit zwei ionischen Säulen verziert ist, die Francesco Casella zugeschrieben werden.

Die drei Eingangstore gehen auf drei verschiedene Jahrhunderte zurück: 17, 18. und 19. Jahrhundert. Der weite und leuchtende Innenraum ist hingegen im barocken Stil nach dem Genie Filippo da Meli gestaltet.

Gut 56 Fenster sogen für Licht im Innenraum des tempel Santa Maria della Consolazione von Todi, in dem sich eine Holzstatue von Papst Martin I. aus Todi, die Gipsstatuen der zwölf Apostel und der Altar im barocken Stil befinden.

Mit ihren 70 Metern Höhe ist die Kirche eine der berühmtesten  und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Todi.

Eine kleine Querstraße zur Via Roma, die Via Santa Maria in Camuccia, führt zur gleichnamigen kleinen und sehr alten Kirche, deren ursprünglicher Kern auf das 7. bis 8. Jahrhundert zurückgeht. Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut. Zwischen 1394 und 1810 beherbergte das kleine Gebäude ein Dominikanerkloster.

Die Fassade erstreckt sich über zwei Geschoße: Unten befinden sich das Haupteingangstor, dessen Architrav von Säulen mit korinthischen Kapitellen gestützt wird, sowie zwei seitliche Nischen, die mit einem Kreuz und Marienbildern geschmückt sind. Oben befindet sich ein fein verarbeitetes Zwillingsfenster.

Der Innenraum besteht aus einem einzelnen Schiff, an dessen Seiten gut 10 kleine Kapellen errichtet wurden. Die wichtigste ist die dritte Kapelle auf der linken Seite, wo die wunderschöne Holzstatue der „Sedes Sapientiae“ aus dem 12. Jahrhundert aufbewahrt wird. Dabei handelt es sich um die Figur der thronenden Madonna mit dem Kind im Arm. Sie steht für die Hl. Maria, in der die Weisheit in der Form des Jesuskindes verweilt.

Unweit von der Kirche Chiesa di S. Fortunato liegt im Park Parco della Rocca ein viereckiges Gebäude, das als „Carcere di San Cassiano“ („Gefängnis zum Hl. Kassian”) bekannt ist. Tatsächlich handelt es sich bei dem Gebäude jedoch um eine alte Zisterne aus dem Römischen Zeitalter, in der einer Legende zufolge der Bischof von Todi während der Verfolgungen im 2. Jahrhundert n. Chr. eingesperrt wurde. Später beherbergte der Saal die sterblichen Überreste des Stadtpatrons San Fortunato (Hl. Fortunato), und anschließend wurde er als christliches Oratorium genutzt.

Heute sorgt das Gebäude für ein einzigartiges Ambiente und kann durch eine kleine Eingangstür aus Holz, verziert mit einem Rundbogen, gestützt von zwei groben Kapitellen, betreten werden.

Die Seitenfenster wurden ebenfalls erst später hinzugefügt.

Der Burg Castello di Campi, das heute nicht mehr besichtigt werden kann, da es sich in Privatbesitz befindet, ist der Sitz des Landwirtschaftsbetriebes Mazzocchi Alemanni Magdalena e Maurizio.

Die Burg sollte der herrschaftliche Wohnsitz des Großgrundbesitzers aus der Familie der Leoni werden, wie es auch das Wappen bezeugt, das über dem Eingangstor thront. Der Name stammt möglicherweise von Campoleone ab und wurde später zu Campi di Leone umgewandelt.

Im Jahr 1512 wurde in der Nähe des Komplexes auf der Achse Pontecuti-Casemasce der berühmte Nicchio di Todi gefunden. Dabei handelt es sich um eine bekannte Ädikula aus Marmor, die mit Sicherheit aus einem alten, verlassenen Tempel aus dem Römischen Zeitalter stammt und heute in den Vatikanischen Museen aufbewahrt wird.

Im Jahr 1565 besuchte Cirpiano Piccolopasso, Vorsteher der Festung Rocca di Perugia, die Region, da er damit beauftragt worden war alle Städte, Festungen und Schlösser der Provinz zu registrieren.

Im Inneren des Burg Castello di Campi befindet sich eine kleine Kirche, die Santa Lucia (Hl. Luzia) geweiht ist, und daneben ein Glockenturm mit Spitzbogen.

Erst in der modernen Zeit ging die Burg von den Leoni, den früheren Besitzern, an die aktuellen Alemanni Mazzocchi über.

An der östlichen Grenze des Gemeindegebietes gelegen, ist die Burg Castello di Ficareto heute ein Komplex aus vier Häusern, einer San Giovanni (Hl. Johannes) gewidmeten Kirche (die seit dem 18. Jahrhundert eine Ruine ist) und einem befestigten Haus. Von der Burg selbst sind leider nur noch Ruinen übrig.

Analog zu den Ortsnamen verschiedener angrenzender Orte wie etwa Castagneto, Cerqueto, Manderleto oder Ometo, leitet sich der Name Ficareto von den vielen Feigenbäumen ab.

Aus den ältesten Chroniken geht hervor, dass sich an diesem Ort bis 1332 ein dem Hl. Franziskus gewidmetes Krankenhaus befand. Noch 1381 wird das Anwesen in einem Notariatsakt von Ser Francesco di Nicolò bestätigt.

Es gibt zahlreiche Berichte über Besuche von Pastoren und Prälaten, die von Zeit zu Zeit die Gegend beherrschten, während keine Spuren eventueller Einflüsse durch adelige Familien aus Todi vorhanden sind. Daher ist es sehr warscheinlich, dass das Anwesen während seiner ganzen Geschichte unter der Herrschaft des Kirchenstaates stand.

Die alte Pfarrkirche, die dem Hl. Johannes gewidmet war und anschließend aufgelassen wurde, wurde in der modernen Zeit durch die derzeitige Kirche San Rocco (Hl. Rochus) ersetzt.

Auf einem Hügel auf 369 m Seehöhe gelegen, ist Burg Castello di Loreto heute einer der abgeschiedensten Orte der Region, der insbesondere während der Wintermonate, wenn die Straßen, die diesen Ort mit den umliegenden Orten verbinden, fast unbefahrbar sind.

Der Name leitet sich wahrscheinlich von der großen Anzahl an Lorbeerwäldern (Laurus) in dieser Gegend ab.

Aufgrund der strategischen Lage war die Burg Castello di Loreto ein wichtiger Außenwachposten, an dem kontinuierlich Wachen stationiert waren, befestigt durch einen großen Turm, in dem sich heute die Grundschule befindet.

Im Inneren des Komplexes befand sich eine kleine Kirche, die San Lorenzo (Hl. Lorenz) geweiht war, im romanischen Stil mit einem anmutigen Glockengiebel, dessen Bestehen schon im Jahr 1171 mit dem Vorhandensein eines Priors und gut drei Kanonikern bekundet wurde. Die letzten Restaurierungsarbeiten im modernen Zeitalter gehen auf das Jahr 1948 zurück.

Dass die Gegend schon vor sehr langer Zeit von Menschen besucht wurde, wird durch die Entdeckung zweier Bronzen bezeugt, die auf das 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr. datiert werden können. Einem etwas späteren Zeitalter entstammt die Tradition, nach der Bischof Terenziano, der im 1. Jahrhundert n. Chr. als Märtyrer gestorben ist, einer Frau erschienen sei, Santa Lorenza, um ihr eine Reliquie seines ca. 40 Jahre zuvor verherrlichten Körpers zu übergeben.

Die Kirche Chiesa dei Santi Filippo e Giacomo von Todi im neoklassizistischen Stil zeichnet sich durch eine Fassade aus sichtbarem Kalkstein aus, die vertikal mehr oder weniger regelmäßig in drei Teile aufgeteilt wurde, verziert mit Dekorationen aus Terrakotta, die das große Tympanum umrahmen. Zudem verfügt die Kirche über drei Eingangstore und ein großes, halbrundes Fenster, das kürzlich mit bunten Scheiben gestaltet wurde.

Der Innenraum ist in drei durch Säulen mit ionischen Kapitellen voneinander abgetrennte Schiffe unterteilt. Das Hauptschiff zeichnet sich durch die größten Abmessungen aus und ist mit einem Tonnengewölbe gestaltet. Die beiden kleineren Seitenschiffe sind flach abgedeckt und mit seitlichen Nischen mit insgesamt sechs Altären aus Stein (drei auf jeder Seite) verziert.

Die Fresken am Gewölbe, an den Wänden und an den Pfeilern sind das Werk der Maler Nicola und Federico Benvenuti aus Perugia.

Im Chorraum, der von einer Doppeltreppe überragt und von den drei Absiden eingerahmt word, die die jeweiligen Schiffe krönen, befindet sich der monumentale Altar aus Mauerwerk, verziert mit dem Bild der „Madonna dei Portenti“ und mit den Statuen des Heiligen Philipp und des Heiligen Jakob.

Außerdem sind noch das Taufbecken, der Schrein für die Heiligen Öle und der sogenannte Braccio Santo d’Argento (Heiliger Arm aus Silber) zu erwähnen. Letzterer beherbergt den Ring und das Armband, Reliquien der Heiligen, denen diese Kirche geweiht ist.

Der heutige Grundriss der Pfarrkirche, die sich auf der Piazza Vittorio Emanuele II im historischen Stadtkern befindet, geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als sie auf den Überresten eines zuvor bestehenden und zerstörten Gebäudes errichtet wurde.

Gut 300 Meter von den Stadtmauern entfernt befindet sich außerhalb des Stadttors Porta Romana das wunderschöne Gebäude aus dem 16. Jahrhundert der Kirche Chiesa del Santissimo Crocifisso von Todi. Es scheint, dass die Kirche auf Wunsch des Volkes, das einer kleinen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert mit dem Namen Maestà delle Forche oder „di Piobicca“ ergeben war, errichtet wurde. Diese Kapelle ist bis heute in einer Nische am Ende des Chorraumes erhalten.

Die ältesten architektonischen Formen wurden ab 1593 auf den Wunsch von Bischof Angelo Cesi und dank der Arbeit der Architekten Valentino Martelli und Ippolito Scalza durch bis heute erhaltene Renaissancearchitektur ersetzt.

Die Kirche Chiesa del Santissimo Crocifisso von Todi verfügt über einen zentralen Grundriss in Form eines Griechischen Kreuzes, wobei sich die Seitenarme über eine Breite von gut 17 Metern und eine Länge von über 27 Metern erstrecken.

Der Innenraum der Kirche ist verputzt, wohingegen die gemauerte Außenfassade aus sichtbaren Ziegelsteinen besteht und durch Wandpfeiler mit Kapitellen im toskanischen Stil unterteilt ist.

In die Kirche gelangt man durch ein großes Tor, das mit einem Rahmen aus Stein aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verziert und mit einem runden Dach bedeckt ist. Letzteres wird von einer Laterne überragt.

In der Via porta Fratta im Süden der Stadt von Todi gelegen, wird die kleine Kirche Chiesa di San Giorgio bereits seit dem 11. Jahrhundert in Stadtdokumenten erwähnt, auch wenn der verputzte und bemalte Innenraum volkommen verändert erscheint. Der Grundriss mit nur einem Raum weist eine Überdachung mit Kreuzgewölben mit Rundbögen auf, die mit Wandpfeilern im toskanischen Stil und Nischen verziert sind. All dem wird durch große Seitenfenster Licht gespendet.

Die Außenwände bestehen aus mehr oder weniger regelmäßigen sowie sichtbaren Werksteinen. Von Bedeutung sind vor allem die Hauptfassade mit geneigtem Profil, das Eingangstor mit Lünetten sowie die kleine Fensterrose mit Umrahmung aus Stein in der Mitte.

Links vom Eingangstor können die Reste eines größeren Tores erblickt werden, das heute gemauert ist, während rechts Ikonostas aus dem 11. Jahrhundert mit den Symbolen der Evangelisten Lukas und Markus erhalten ist. Noch etwas weiter rechts, von einer Überdachung geschützt, zeigt sich das anonyme Fresko der Madonna mit Kind und des Hl. Georg in seiner vollen Pracht. Dieses Fresko war der Namensgeber für die Kirche selbst.

Auf der Via Matteotti, früher Via Ulpiana, dicht an den Mauern des dritten Rings in der Nähe des Tores Porta Romana, erhebt sich die Chiesa di San Nicolò, eine der ältesten Kirchen der Stadt, die auf das 11. Jahrhundert zurückgeht. Das Gebäude war früher als Kirche San Nicolò de Criptis bekannt, da sie sich auf den Stollengängen des bereits verlassenen Römischen Amphitheaters erhebt.

Vom ursprünglichen Bauwerk ist heute nur noch ein Teil der Fassade mit einer Tür samt Sturz erhalten. An der linken Seite der alten Kirche fügt sich tatsächlich die im 14. Jahrhundert errichtete neue Kirche ein.

Die Innenstruktur mit einem einzigen Schiff wurde zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert durch das Hinzufügen zweier kleiner Seitenschiffe verändert. Jedes Schiff beherbergt in der Nähe des Chorraumes einen Altar aus dem Gestein Travertin.

Die Außenfassade enthält rechteckige Blöcke aus Kalkstein unterschiedlicher Größe. Unten Mittig befindet sich ein Eingang mit monumentalem Tor mit Spitzbogen, verziert mit gewundenen Säulen, wohingegen sich oben eine wunderschöne Fensterrosette mit Strahlenkranz befindet, die aus der ehemaligen Kirche stammt.

Schließlich liegt an der Rückseite der Kirche San Nicolò de Criptis noch der Glockenturm.

In der gleichnamigen Straße in Borgo Novo im Norden der Stadt von Todi erhebt sich die Kirche Chiesa di Santa Prassede. Sie wurde rund um das 14. Jahrhundert mit dem angeschlossenen Kloster von den Augustinermönchen errichtet.

Die Besonderheit des Gebäudes im gotischen Stil ist die unvollständige Fassade, die sich aus zwei unterschiedlichen Fluchten zusammensetzt: Die untere Flucht besteht aus weißen und rosafarbigen Steinblöcken in horizontal abwechselnden Reihen, die obere Flucht ist schräg und aus sichtbaren Backsteinen sowie aus einem gemischten Mauerwerk aus Stein und Ziegeln gefertigt.

Die Kirche wird durch ein Tor mit Gewände und drei Stufen betreten. Ein großes Fenster sorgt für Licht im Innenraum.

Das moderne Bauwerk wurde auf den Überresten eines Gebäudes errichtet, das auf das 12. Jahrhundert zurückgeht und von dem keine Spuren erhalten sind. Auch von der ursprünglichen Dekoration im Innenraum ist quasi nichts übrig geblieben, da die Kirche im 18. Jahrhundert vollständig umgebaut wurde.

Der nüchterne ursprüngliche Grundriss mit einem einzigen Schiff uns seitlichen Kapellen wurde durch eine üppige Dekoration im barocken Stil ersetzt: Das einzige Schiff ist verputzt und mit Wanddekorationen und Stuck verziert, überdacht von einem Tonnengewölbe in vier Spannweiten, das von vier doppelten Pfeilerbögen gestützt wird. Das Gesims wird durch Säulen mit Kapitellen im korinthischen Stil gestützt und an den Seiten des Schiffs öffnen sich fünf Nischen sowie eine Kapelle. Die vier Seitenaltäre bestehen aus mehrfarbigem Marmor, während der große Altar in der Mitte aus Holz gefertigt und golden verziert wurde.

Im Inneren der Kirche Chiesa Santa Prassede di Todi befinden sich schließlich noch einige Kunstwerke, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Darunter die Deposizione (Kreuzabnahme), die vom flämischen Maler Hendrick de Clerk (16.-17. Jahrhundert) stammt, und die Darstellung der Estasi di Santa Rita da Cascia (Ekstase der Hl. Rita von Cascia) vom Maler Giacinto Brandi (17. Jahrhundert).

Das Gebäude gehört zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Dies bezeugen einige historische Dokumente, in denen es erwähnt wird: Im Jahr 1112 erscheint es in einer Liste von Gütern, die Graf Guazza an die Abtei Abbazia Farfa Sabina sendete, während eine Inschrift in lateinischer Sprache daran erinnert, dass „1240 die Kirche am Pfingsttag von vier Bischöfen geweiht wurde“.

Die Fassade im romanischen Stil des umbrischen Gebiets aus dem 10. bis 11. Jahrhundert zeichnet sich durch fünf horizontale Zahnungen aus, von denen zwei die Fensterrose in der Mitte markieren. Die übrigen umrahmen die zwei Reihen aus drei Bögen, mit denen der Glockenturm verziert ist.

Die Fensterrose ist mit acht Säulen verziert, die strahlenförmig an einem Rahmen aus Stein angeordnet sind, der nach seiner Errichtung keinen Änderungen unterzogen worden zu sein scheint.

Das Eingangsportal ist von einer Lünette gekrönt, die mit dem Bild von San Carlo (Hl. Karl) verziert ist und auf das Jahr 1623 zurückgeht, als die zuvor bestehende Kirche diesem Heiligen geweiht wurde.

Im Inneren befindet sich links vom Altar das wunderschöne Fresko der Madonna del Soccorso, das dem Maler Giovanni di Pietro, genannt lo Spagna, aus Spoleto zuzuordnen.

Unmittelbar außerhalb der Stadtmauern von Todi, in der Nähe des Stadttors Porta Fratta (oder Amerina) in der Via S. Raffaele, befindet sich die kleine Kirche Santo Stefano mit angeschlossenem Kloster. Der sehr einfache Grundriss und das Mauerwerk aus mehr oder weniger regelmäßigen Werksteinen unterschiedlicher Größe sollten mindestens auf das 11. Jahrhundert zurückgehen und wurden später umgestaltet und verändert. Die Hauptfassade, eine Engstelle zwischen den Mauerblöcken des Klosters, zeichnet sich durch ein schräges Profil sowie durch ein Eingangstor mit Lünette und Verzierung in Form eines Rundbogens aus. Oben eröffnet sich eine kleine, runde Fensterrose, die ebenfalls mit Stein umrahmt ist.

Auf der gleichnamigen Straße im Südosten der Stadt von Todi erhebt sich das kleine Kloster, das Convento di San Filippo Benizi gewidmet ist. Der aktuelle Patron geht auf einen späteren Zeitabschnitt zurück, denn die ursprünglichen Grundrisse stammen aus dem 15. Jahrhundert, als die Kirche noch den Namen Santa Maria delle Grazie trug.

Der  erste Kern des Gebäudes wurde traditionsgemäß errichtet, um das wunderbare Bild der Jungfrau, das sich an den Mauern eines alten Krankenhauses befand, zu verwahren. Der moderne Grundriss der Kirche ist den Ordensbrüdern zuzuordnen, die sie um das Jahr 1660 übernahmen.

An der Fassade scheinen über den Lauf der Zeit die weitreichendsten Änderungen vorgenommen worden zu sein. Im 18. Jahrhundert wurde sie sogar halbiert, um eine Mauer für das Kloster zu errichten, die die Kirche und das Kloster selbst verband.

Das Eingangstor ist zwar etwas eingeengt, hält seine Eleganz und Meisterhaftigkeit mit Formen aus der Renaissance und dem Manierismus jedoch aufrecht: Auf dem Tympanon befindet sich sogar eine Nachahmung des Freskos Vergine delle Grazie, das von Giovanni di Orvieto aus Stein angefertigt wurde.

Die rechte Seite, die entlang der Straße verläuft, ist mit Lisenen im korinthischen Stil verziert. An der Rückseite, in der Nähe der Apsis, wurde ein Verbindungsgang zwischen dem Chorraum der Kirche und dem angrenzenden Kloster errichtet.

Wer die Via Cesia entlangspaziert, erblickt unmittelbar nach der Chiesa di S. Carlo (Kirche zum Hl. Karl) den Brunnen Fontana di Scannabecco, dessen Name an den Bürgermeister von Todi, der der Familie der Fagnani in Bologna entstammte, erinnert. Er ließ den Brunnen 1241 errichten. Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches und komplexes Gebäude, das aus einem Bogengang mit sieben Säulen besteht. An jeder Säule befinden sich verschiedene Kapitelle mit unterschiedlicher Form und Dekoration, um die Rundbögen aus Ziegeln zu stützen. Der Brunnen enthält vier Becken, die durch ein Überlaufsystem miteinander verbunden sind.

Archäologische und topografische Studien sorgten dafür, dass rund um die Stadt Todi die Reste von gut drei Wehrmauern gefunden werden konnten, die zu unterschiedlichen Zeiten den Stadtbereich definiert und die Grenzen geschützt haben: Die erste Wehrmauer, im Volksmund als „etrusca“ (“etruskisch”) bezeichnet und nur zu einem sehr geringen Teil erhalten, geht auf das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die zweite stammt aus dem Römischen Zeitalter, also aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Während dieser Zeit erhielt die Stadt den Titel Munizipium. Die dritte und letzte Stadtmauer ist eine mittelalterliche Mauer aus dem 13. Jahrhundert, die auch den meisten Platz einnimmt und bis heute erhalten ist.

Zur dritten und letzten Stadtmauer, deren Errichtung rund um das Jahr 1244 begann, gehörten: Porta Perugina (eine feste Bastion aus dem Mittelalter auf zwei Ebenen), Porta Romana (im 16. Jahrhundert auf Anordnung von Papst Gregor XIII. errichtet und aus einem einzigen Bogen aus weißen und roten Blöcken bestehend, das modernste der verbliebenen Stadttore), Porta Amerina (auch Fratta, also „zerbrochen“ genannt und im 15. Jahrhundert errichtet, erstreckt sich ebenfalls über zwei Ebenen) und Porta Orvietana (heute aufgrund des schlimmen Erdbebens eine unterirdische Ruine)

Jedes dieser Stadttore, die sich auf den wichtigsten Straßenachsen von Todi befindet, erhielt seinen Namen von der Stadt, zu der es ausgerichtet wurde. Im Mittelalter ersetzten all diese Stadttore zuvor bestehende römische Tore.

Aus dem Mittelalter stammt auch das Tor Porta Libera, das sich in der Nähe des Parks Parco della Rocca befindet.

Zum zweiten Mauerring gehören: Porta Aurea (aus Stein, noch heute gut erhalten, wahrscheinlich der römische Vorposten des mittelalterlichen Stadttors Porta Fratta, das sich ganz in der Nähe befindet), Porta Catena (auch als Porta di S. Antonio – Tor des Hl. Antonius – bezeichnet, heute in der Via Matteotti, wo der Ort Ulpiano beginnt), Porta di Santa Prassede (in Borgo Nuovo im Norden der Stadt).

Von der ältesten Stadtmauer ist nur noch das Stadttor Porta Marzia erhalten, das sich zur Via Roma hin öffnet. Nachweise über weitere Eingänge zur Stadt, die heute nicht mehr erhalten sind, liefern historische Texte: Porta della Valle, Porta Liminaria, Porta Bonella und Porta di S. Giorgio.

Umstrukturiert und im Jahr 1997 wiedereröffnet, befindet sich das Museo Civico pinacoteca di Todi (Stadtmuseum von Todi) im obersten Stockwerk des Palazzo del Popolo und des Palazzo del Capitano. In verschiedene Bereiche unterteilt, beginnt die Besichtigung im Museo della città (Stadtmuseum), in dem die wichtigsten Momente der Geschichte von Todi zusammengefasst sind. Hier befindet sich die bekannte Marmorplatte aus dem 10. oder 11. Jahrhundert, auf der S. Fortunato (Hl. Fortunato), S. Cassiano (Hl. Kassian) und Cristo Redentore (Christus der Erlöser) dargestellt sind. Die anschließenden fünf Bereiche sind der Archäologie (attische Keramik mit roten und schwarzen Figuren, architektonischer Terrakotta und Votiv-Bronzen), der Münzkunde (insgesamt 1.500 Münzen aus dem Griechischen und Vorrömischen Zeitalter bis hin zum Mittelalter und der Moderne), den Stoffen (liturgische Gewänder und andere Handarbeiten aus Seide, Samt, Damast und Leinen, die zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert hergestellt wurden), der Keramik (Töpferwaren für den Alltagsgebrauch vom 8. bis zum 13. Jahrhundert) und zu guter Letzt – in der Pinakothek – den Gemälden gewidmet. Hier sind wunderbare Kunstwerke zu sehen, darunter die berühmte Pala von Giovanni di Pietro (Lo Spagna), einer der wichtigsten Schüler des Perugino, auf dem die Krönung der Jungfrau dargestellt ist, sechs Gemälde von Ferraù da Faenza aus dem Dom und der Kirche Chiesa di S. Fortunato, die Grablegung Christi von Pietro Paolo Sensini (1608) und Madonna mit Kind und Heiligen von Andrea Polinori.

Offiziell am 26. September 2009 eingeweiht, nimmt das Museo Lapidario della città di Todi einige Räumlichkeiten des alten Klosters San Giovanni Battista, besser bekannt als „Monastero delle Lucrezie“ („Lukrezienkloster“), ein. Der Name leitet sich von der adeligen Lucrezia della Genga aus Ancona ab, die 1425 den 12 Mitschwestern des dritten franziskanischen Frauenordens ein Gebäude dicht an den Stadtmauern überließ. In der Apside der alten Kirche, die S. Giovanni (Hl. Johannes) gewidmet ist, und in den zwei angrenzenden Salons, finden heute zahlreiche archäologische Steinfunde Platz, die die lange Geschichte der Stadt vom Römischen Zeitalter über die Renaissance bis hin zur Moderne bezeugt. Die Sammlung gehört nach der Sammlung von Gubbio zu den ältesten Sammlungen Umbriens.

Unweit vom Stadttor Porta Marzia auf der Piazza del Mercato Vecchio von Todi befinden sich die imposanten Nicchioni Romani. Auf einen Zeitraum zwischen der Römischen Republik und dem Beginn des Augusteischen Zeitalters zurückgehend, setzt sich das Gebäude aus vier großartigen Apsiden aus Travertinblöcken zusammen, die von einem dekorativen Rahmen im dorischen Baustil überragt werden. Die Triglyphen und die Metopen sind mit Flachreliefs verziert, auf denen Waffen und menschliche Gesichter dargestellt sind. Das Gebäude war früher wahrscheinlich eine Terrassierungsmauer, durch die die darüber gelegene Hügelwand oder eine erhöhte Straße gehalten wurde, die heute nicht mehr vorhanden ist. Damals bot sie jedoch Zugang zum darüber liegenden Platz.

Einer mittelalterlichen Überlieferung zufolge sind die Nicchioni romani hingegen Reste eines zerstörten Tempels, der Apollo geweiht war.

Im Norden der Stadt, in der Via del Seminario gelegen, gilt Palazzo Landi Corradi als eines der besten Beispiele für die weltliche Architektur aus dem späten 16. Jahrhundert. Von der adeligen Familie Corradi errichtet, die sich anschließend mit den Landi verschwägerte, wurde das Gebäude 1712 vom Bischof von Todi Filippo Antonio Gualtiero, der ursprünglich aus Orvieto stammte, erworben. Zwischen 1711 und 1712 wurde das Gebäude als Seminar der Stadt genutzt, weil das alte Seminar nicht mehr ausreichte.

Der Palast ist auch als Palazzo del Vignola bekannt, dem das prächtige Tor aus Travertin zugeordnet wird, das die Fassade ziert. Mehrmalig umgestaltet erfolgten die letzten Restaurierungsarbeiten, die sowohl den Innen- als auch den Außenbereich betrafen, im Jahr 1954 unter Bischof Alfonso Maria de Santis.

Der Palazzo war auch Hauptdarsteller eines tragischen Kapitels der Geschichte der Stadt Todi: Am 25. April 1982 führte ein zerstörerischer Brand zum Tod von 32 Personen. Die Erinnerungen daran wurden in einem Gedenkstein an der Hauptfassade eingemeißelt.

Heute wird Palazzo Landi Corradi vor allem für Ausstellungen genutzt. Die berühmteste Ausstellung ist die Antiquitätenausstellung, die vom Großteil der Sammler aus Todi und darüber hinaus stets herbeigesehnt wird und jedes Jahr Ende April stattfindet.

Links neben dem Dom ist der 1593 vom Bischof Angelo Cesi in Auftrag gegebene Palazzo Vescovile di Todi über eine Treppe erreichbar. Er wurde an dem Ort errichtet, wo die Häuser der Domherren emporragten, und sollte zu einer würdigen Wohnung für einen Prinzen und Mäzen der Renaissance werden.

Palazzo Vescovile di Todi erstreckte sich über vier Stockwerke: Im unteren Stockwerk auf der Höhe des Gartens mit dem Namen „Orto del Vescovo“ („Bischofsgarten“), heute aufgelassen, befanden sich Küchen, Ställe, Keller und Lagerräume. Über den Haupteingang, der Vignola zugeordnet wird, erreichte man den ersten Stock, der die Kanzlei, das Büro und das Archiv beherbergte. Von diesem Stockwerk aus führte eine monumentale Treppe in das Hauptgeschoss, in dem sich die Sala del trono (Thronsaal) befand, die als Empfangsraum und Apotheose des Bischofs gedacht war. Der Saal war mit Fresken von Ferraù de Faenza bemalt und stellte eine Schriftrolle und das Portrait aller Pfarrer dar, die die Geschicke der Kirche in Todi leiteten, von San Terenziano (Hl. Terentius) bis hin zu Angelo Cesi. Im selben Stockwerk befanden sich auch die private Kapelle und die Galerie mit einem Fresko des Malers Andrea Polinori mit Szenen aus der Geschichte von Todi. Von hier aus gelangte man in die privaten Salons des Bischofs, die heute als Diözesanbibliothek genutzt werden. Im vierten und letzten Stockwerk befanden sich ausschließlich die Räume der Diener.

Als die grüne Lunge von Todi ist der auf 411 m Seehöhe gelegene Park Parco della Rocca einer der höchsten Punkte der Stadt. Die Festung wurde im Jahr 1373  im Auftrag von Papst Gregor XI. errichtet, um die Stadt Todi zu schützen, die unmittelbar zuvor wieder von der Kirche zurückerobert wurde. Im Jahr 1385 wurde die Festung von den Stadtbewohnern selbst zerstört, um zehn Jahre später wieder aufgebaut zu werden.

Im Jahr 1495 litt die Festung unter der Belagerung durch Sixtus IV., der bei dieser Gelegenheit die militärischen Fähigkeiten seines Nepoten Giuliano della Rovere, späterer Giulio II, prüfte. Die Festung wurde im Jahr 1502 vollständig abgerissen, als mit den Steinen des Mauerwerks die Gebäudekomplexe von San Fortunato und der Consolazione errichtet wurden.

Vom gesamten mittelalterlichen Grundriss sind heute nur noch der runde Bergfried sowie einige Stützen erhalten, die sich auf einem der höchsten Punkte des Parco della Rocca di Todi befindet: Mit einem Kinderspielplatz ausgestattet, ist er ideal für Picknicks und Spaziergänge im Grünen. Wer den Mauern des Klosters San Fortunato (zum Hl. Fortunato) folgt, gelangt zu einem Aussichtspunkt. Rechts davon beginnt die Via Melsungen, in Todi besser bekannt als „la passegiata“ („der Spaziergang“). Von dort aus bietet sich ein herrlicher Ausblick über das ganze darunterliegende Tal.

Mit seiner Größe von 7.295 Hektar erstreckt sich der Parco fluviale del Tevere über eine Strecke von gut 50 Kilometern entlang des wichtigsten Flusses Italiens und folgt seinem Verlauf von der Brücke Ponte di Montemolino über den künstlich angelegten See in Corbara bis zum See Lago d’Alviano.

Im nördlichen Abschnitt, in der Nähe von Montemolino, wird der Tiber aufgrund der Wucht des Wassers als rauschend bezeichnet, wohingegen er im unmittelbar darauffolgenden Abschnitt, etwa auf der Höhe von Pontecuti, als „Tever morto“ („toter Tiber“) bezeichnet wird, da der Wasserfluss sehr langsam ist. Der mit Sicherheit interessanteste und bekannteste Bereich ist jedoch jener auf einer Strecke von acht Kilometern zwischen Todi und Orvieto, auf denen der Fluss die Gebirgskette Monte Peglia-Monti Amerini überquert und so das Biotop Gole di Forello speist. Das Gelände ist sehr unwegsam und nur wenig kultiviert, daher gilt es unter Naturalisten als das wahre Herzstück des Parks. In diesem Bereich sowie in den nahegelegenen Gole di Prodo, gegenüber der Häuser in Civitella del Lago, ebenfalls ein unwegsames Gelände, das nur von erfahrenen und gut ausgerüsteten Wanderern begangen werden kann, finden zwischen dem Laub von Steineichen, Hainbuchen, Ginster und Erika Raubvögel wie Rotmilane, Sperber und Mäusebussarde Unterschlupf.

Verschiedenste Flora und Fauna ist hingegen in den Feuchtgebieten der beiden künstlich angelegten Seen Corbara (durch Aufstauen des Flusses Tiber im Jahr 1963 entstanden) und Alviano, dessen Reichtum die Errichtung der gleichnamigen Oase (Oasi di Alviano) ermöglichte, vorzufinden. Die Oase ist heute vom WWF geschützt und untersteht seiner Verwaltung. Die gut 500 Hektar Feuchtgebiet wurden zum idealen Lebensraum zahlreicher wandernder und im Wasser lebender Spezies, darunter die Stockente, der Graureiher, der Kranich und sogar der Eisvogel.

Neben den Naturschönheiten bietet der Parco fluviale del Tevere auch die Möglichkeit zur Ausübung verschiedenster Sportarten: von Trekking über Reiten bis hin zum Kanufahren und sogar Höhlenkunde. Dabei darf jedoch nicht auf die zahlreichen archäologischen Überreste aus verschiedenen Epochen vergessen werden, die quasi als Freilichtmuseum anzusehen sind, das unbedingt besucht werden sollte.

Im Jahr 1872 vom Architekten Carlo Gatteschi geplant, wurde das Teatro Comunale di Todi 1876 mit der OperMaskenball“ von Giuseppe Verdi eingeweiht.

Der Innenraum ist wunderbar. Er wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und sorgt für Eleganz und Vornehmheit: Auf dem Bühnenvorhang ist der Besuch von Ludovico Ariosto im Jahr 1531 dargestellt. Er ist das Werk von Annibale Brugnoli, ein sehr berühmter Künstler aus Perugia, der durch seine Bemalung der Decke im Teatro dell’Opera in Rom bekannt wurde.

Das gesamte Gebäude verfügt über gut 499 Sitzplätze und besteht aus vier Ebenen mit Logen. Das breite Parkett in ovaler Form ist ein Meisterwerk der Architektur des 20. Jahrhunderts, während die vier Medaillons, die Metastasio, Alfieri, Rossini und Goldoni darstellen, das Werk der Bildhauer Angeletti uns Biscarini sind.

Seit 1992 beherbergt das Teatro Comunale di Todi die Stagione in Prosa (Prosa-Jahreszeit), in deren Rahmen den Stadtbewohnern und Besuchern eine große Anzahl an herausragenden Aufführungen von Operetten über Musicals bis hin zu Tänzern – darunter Paganini und Kemp – und sogar Liedermacher wie Paoli und Vecchioni geboten werden.

Aufgrund des landschaftlichen und historisch-kulturellen Reichtums bietet Todi eine große Bandbreite an Unternehmungen sowohl für seine Einwohner als auch für Touristen und zufällig vorbeikommende Besucher. Die wunderschönen Spaziergänge durch das historische Stadtzentrum und die Besuche der Gemeindemuseen und modernen Galerien können mit sportlichen Aktivitäten nach jedem Geschmack und für jeden Schwierigkeitsgrad abgewechselt werden: Wandern, Trekking, Reiten, Kanusport, Rafting und sogar Paragleiten zwischen den atemberaubenden Panoramen des Parks Parco fluviale del Tevere, aber auch „städtische“ Aktivitäten wie Boccia, Fußball und Tennis werden in den modernen Einrichtungen der Stadt angeboten.

Die Gemeinde verfügt tatsächlich über eine Sporthalle sowie über Athletikanlagen, Schwimmbädern, Reitzentren, Turnhallen und Sportplätzen

Für besonders Interessierte und Anspruchsvolle bietet sich die internationale Tennismeisterschaft an, die jedes Jahr im Juli im Stadtteil Ponte Naia stattfindet. Aber auch der Besuch einiger interessanter zeitgenössischer Dauerausstellungen, die über die gesamte Stadt verteilt sind, gehört zu unseren Empfehlungen:

Ab ovo Gallery: Im historischen Stadtzentrum von Todi befindet sich dieser Ausstellungsraum, der als Fenster zur Welt der zeitgenössischen angewandten Kunst in Europa gilt.

Todi Fine Art: Dauerausstellung mit kostenlosem Eintritt, die aus der experimentellen Funktion von Kunst und Technologie entstand, wobei antike Materialien wie Stein anhand moderner Aufnahmetechniken angeboten werden.

Bibos’s place: In der historischen Galerie Giuliana Soprani Dorazio befindet sich seit 2013 die Dauerausstellung der Künstler Andrea Bizzarro und Matteo Boetti. Das Programm spiegelt die Interessen der beiden Künstler wider: einerseits die historisierten Autoren des 20. Jahrhunderts und andererseits die Förderung junger Künstler in einem kontinuierlichen Verweis auf Generationen, die verglichen Werden.

Nach vorheriger Terminvereinbarung zu besichtigen.

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DER UMBRISCH-ETRUSKISCHE URSPRUNG UND DIE RÖMISCHE PHASE

Der tatsächliche Ursprung von Todi bleibt noch zwischen einer Legende und archäologischen Ausgrabungen verborgen. Einer Tradition zufolge wurde die Stadt 2707 v. Chr. vom Stamm der Veii-Umbri gegründet. Man erzählt sich, dass während die Männer nach dem Beginn der Bauarbeiten im Tal am Ufer des Flusses Tiber im Freien aßen, eine tückische Überschwemmung das Tischtuch mitriss und auf die Spitze des Hügels hinter ihnen fallen ließ. Das Zeichen wurde als eine göttliche Botschaft angesehen, daher wurde die Stadt am empfohlenen Ort errichtet und die Überschwemmung wurde zum Symbol der Stadt und ist auf vielen Bildern zu sehen.

Fernab von den fantasievollen Erzählungen konnten Archäologen den Kern einer ursprünglichen Siedlung entdecken, die auf das 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr datiert werden können und von einem Volk aus Bauern und Hirten bewohnt wurde. Recht bald wurde die Siedlung jedoch von den Etruskern, die sich in der Nähe befanden, eingenommen. Der Name der Stadt soll ein Beweis dafür sein. Vom etruskischen „Tular“ oder „tulere“, was „Grenze“ bedeutet stammt die spätere römische Bezeichnung Tuder, von Tudertum im Mittelalter und schließlich Tode in der Volkssprache ab, bis hin zur aktuellen Bezeichnung Todi. Die Einwohner werden als Tuderti oder Tudertini bezeichnet.

Den Etruskern ist die erste Stadtmauer, die zwischen dem 3. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde, zuzuordnen.

 

Im Jahr 89 v. Chr. erhielt Todi den Titel eines römischen Munizipiums und eine großartige urban-architektonische Entwicklung deren Zentrum die Piazza del Popolo, das alte Forum war, auf dem sich das Capitolium (der heutige Dom) und die weltlichen Gebäude befanden, von denen keine Spur mehr vorhanden ist. Das Echo des blühenden römischen Zeitalters hallt noch in den unterirdischen Tunneln unterhalb der Piazza, auch Nicchioni genannt, sowie in den Namen der Straßen, die an die alten Stadttore erinnern, nach: Porta Aurea, Porta Libera und Porta Fratta im Südwesten, Porta Catena und Porta Marzia im Südosten.

 

MITTELALTER UND ZEITALTER DER KOMMUNEN

Mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches wurde auch Todi das Schicksal der italienischen Halbinsel zuteil und es musste die Vorstöße der Barbaren ertragen. Zuerst waren es die Goten, die durch den gottgewollten Einsatz von San Fortunato, Bischof und Patron der Stadt, ferngehalten wurden, danach kamen die Longobarden, die das eroberte Gebiet in Herzogtume unterteilten und zu einflussreichen Feudalherren wurden, die ständig mit den lokalen Gutsbesitzern zu kämpfen hatten. Die bekanntesten Familien der Kämpfe in Todi waren die Montemarte, die Arnolfi und die Atti.

Erst ab dem 13. Jahrhundert erlebte die Stadt den wohl glücklichsten Zeitraum ihrer Geschichte: Die Stadtmauern wurden erweitert, um die beiden umliegenden Ausläufer im Norden und Süden zu umschließen, begrenzt durch die monumentalen Tore Porte Orvietana, Perugina, Romana und Amerina. So nahm die Stadt ihre endgültige Form an, die bis heute fast vollständig intakt ist.

In jenen Jahren erweiterte Todi seine Herrschaft über die nahegelegenen Städte Amelia und Terni, die abgabepflichtig wurden, übte seine Macht über die Lehngütern des Papstes in Alviano und Guardea aus, entriss Orvieto die Herrschaft über das Tal Vallata del Nera und begann wichtige politische und wirtschaftliche Kontakte mit Perugia zu knüpfen.

In dieser Blütezeit wurde in der Stadt 1236 Iacobus de Benedictis besser bekannt als Jacopone da Todi geboren. Er sang die Passion Christi und schrieb einige der berühmtesten Laude der italienischen Literatur in italienischer bzw. umbrischer Volkssprache.

Ursprünglich als Advokat tätig, heiratete Jacopone ein aristokratisches Mädchen mit dem Namen Vanna, die circa ein Jahr nach der Hochzeit durch die Trümmer eines eingestürzten Bodens beim Tanzen auf einem Fest starb. Dabei sah der zukünftige Ordensbruder die Qual auf dem Oberschenkel seiner Frau und er stürzte in eine lange, mystische Krise und in ein Umherirren, wodurch er konvertierte und ein Ordensgelübde ablegte. Seine sterblichen Überreste befinden sich in der Krypta der Kirche Chiesa di San Fortunato und sind bis heute ein Ziel für Pilger und Touristen.

 

VON DER RENAISSANCE BIS ZUR MODERNE

Mit der Wahl von Bonifacio VIII. auf den Heiligen Stuhl (1294) begann für Todi eine neue Phase der wirtschaftlichen und politischen Weiterentwicklung. Der neue Papst baute tatsächlich eine sehr geschätzte diplomatische Beziehung mit den Ghibellinen aus Todi auf und übernahm die direkte Kontrolle des gesamten kirchlichen Erbes der Stadt, das er dem Rektor, einem Verbündeten der Welfen, entzog. Die Genehmigung der Ghibellinen ließ  nicht auf sich warten und zeigte sich wenige Jahre später, nämlich 1296, mit einem feierlichen Beschluss des allgemeinen Rates, mit dem sie erklärten Verfechter und Befürworter der Kirche zu sein. Mit der Unterstützung des Papstes gelang es den Ghibellinen aus Todi schließlich im Jahr 1299 die Burg Castello di Montemarte einzunehmen, für die sie schon lange mit der rivalisierenden Stadt Orvieto kämpften.

Die Krise begann wenige Jahre danach, als Todi mit dem Tod von Bonifatius VIII. im 14. Jahrhundert in die Hände des Herrschers Carlo IV. fiel, der die Stadt wiederum dem neuen Papst und einer langen Reihe an Prinzen und Anführern überließ, unter denen die Namen der Malatesta da Rimini, Biordo Michelotti und sogar Francesco Sforza hervorragen.

Erst im 16. und 17. Jahrhundert folgte wieder eine kurze Phase der Erholung. Diesem Zeitabschnitt sind tatsächlich die letzten architektonischen und Stadtbauarbeiten im Auftrag von Bischof Angelo Cesi zuzuordnen; Schmuckstücke wie der Brunnen Fontana della Rua oder Cesia (der seinen Namen trägt), die Kirche Chiesa del Crocifisso (Kreuzkirche) und das Meisterwerk, die Kirche Chiesa della Consolazione, die Bramante zugeordnet wird, bestätigen die Verflechtung und den Abschluss der Definition der Stadt, die in den darauffolgenden Jahrhunderten nur noch kleinen Teilarbeiten unterzogen wird.

Die Stadt, die sich heute den Augen der Besucher präsentiert, ist eine Stadt, die sich über den Lauf der Zeit herauskristallisiert hat und in der verschiedene Epochen harmonisch und ohne Kontraste miteinander verschmolzen sind.

Die bauliche Erweiterung der vergangenen Jahrzehnte betraf ausschließlich die peripheren Stadtbereiche, wobei das Profil des historischen Zentrums mit seinen Erscheinungen eines alten, landwirtschaftlich geprägten Zentrum aufrecht erhalten blieben.

Die Handwerkskunst hat in Umbrien eine lange Tradition und erstreckt sich über mehrere Bereiche – von Holz über Spitze bis hin zu Keramik und Schmiedeeisen. Aus diesem Grund befinden sich in der Region zahlreiche Läden und Werkstätten.

Aufgrund des reichlichen Vorhandenseins von Wäldern mit hochwertigem Holz wie Esche, Kirsche, Eiche und Nuss, hat die Region Todi über die Jahrhunderte eine starke Meisterhaftigkeit betreffend die Verarbeitung dieses Materials entwickelt und aufrecht erhalten.

Die künstlerischen Werke haben sich parallel auf zwei Gleisen bewegt, einmal das Kunsthandwerk mit der Fertigung von Alltagsgegenstände oder Gegenständen, die für die Arbeit auf dem Land erforderlich waren, und außerdem das kultivierte Handwerk mit Einlegearbeiten und Dekorationen für Innenräume von Kirchen und Palästen.

Bedeutend sind die beiden Chorräume aus Holz im Dom und in der Kirche Chiesa di San Fortunato, die im 16. Jahrhundert entstanden und jeweils Bencivenga da Mercatello und Antonio Maffei da Gubbio zugeordnet werden. Beide Künstler wollten bei der Umsetzung ihrer Kunstwerke ausschließlich von lokalen Handwerkern unterstützt werden. Dies bezeugt eindeutig die seit langer Zeit bestehende Meisterhaftigkeit der Einwohner Todis.

In den Straßen der Stadt verteilt befinden sich Werkstätten zur Fertigung von typischen Möbeln, raffinierter Tischler und geschickter Schnitzer, Hersteller von Einlegearbeiten sowie von Bildhauern und Restaurateuren. So wird eine sehr alte Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, noch immer aufrecht erhalten.

Die einzigartigen und besonderen Produkte reichen von kleinen Einrichtungsgegenständen bis hin zu Möbeln, deren Verarbeitung von Hand mit viel Liebe zum Detail für Preise, die jenen von Antiquitäten ähnlich sind, sorgen.

WEIN- UND ESSKULTUR

Im Bereich Gastronomie fügt sich die Küche Todis perfekt in die Tradition Umbriens ein: Einfache und natürliche Zutaten, die gekonnt miteinander kombiniert werden und aus einer landwirtschaftlich und ländlich geprägten Kultur stammen, die sich weder von der Zeit noch von den nahegelegenen Regionen beeinflussen ließ.

Zu den Produkten aus der Erde wie Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse kommen Fleisch und Produkte aus den umliegenden Wäldern hinzu: Pilze, Spargel und Trüffel. Fisch wird aufgrund der großen Entfernung zum Meer nicht zubereitet.

Zu den bekanntesten Rezepten, deren Gerüche in den Straßen der Stadt wahrzunehmen sind, können wir die Palomba alla Ghiotta sowie die Pasta Dolce dei morti (Maccheroni Dolci), die typischerweise an Allerheiligen zubereitet wird, erwähnen.

ÖL UND WEIN

Auch in Todi wird wie in ganz Umbrien Öl und Wein mit hoher Qualität hergestellt.

Das „grüne Gold“ aus Todi zeichnet sich durch die Bezeichnung DOP (mit geschützter Herkunftsbezeichnung) aus und gehört insbesondere dem Produktionsteilgebiet Colli Martani an. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Gebiet aus 15 Gemeinden, darunter Massa Martana, Giano dell‘Umbria und Montefalco.

Im Hinblick auf die Weinbereitung gehört Todi hingegen der „Strada dei vini del Cantico“ („Weinstraße des Cantico“) an. Sie zählt zu einer der zahlreichen önologisch-gastronomischen Strecken, die als „Weinstraßen“ bezeichnet werden, um der lokal produzierten Vorzüglichkeit Bekanntheit zu verleihen. Unter den auf der Weinstraße angebotenen Weinen (1 DOCG –Denominazione di Origine Controllata e Garantita, also Wein mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung und 5 DOC- Denominazione di Origine Controllata, also Wein mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung) sticht der Grechetto di Todi besonders hervor. Dabei handelt es sich um eine Sorte, die wahrscheinlich aus Asien stammt, wo ein Wein „in griechischem Stil“ hergestellt wurde, wodurch der Grechetto seinen Namen erhielt.

Obwohl er auch in anderen Bereichen Umbriens vorkommt, scheint er hier seine maximale Ausdruckskraft zu finden. Dies bezeugen auch alte Autoren wie Plinius der Ältere, der im 1. Jahrhundert n. Chr. eine Lobeshymne auf die Trauben Umbriens sang, und Sante Lancerio, Diener von Papst Paulus III., der 1500 den Grechetto für die päpstliche Messe auswählte.

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