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Entdecke Orvieto: la città narrante

In wenigen Zeilen den Reichtum der landschaftlichen, architektonischen, historisch-archäologischen, künstlerischen und technischen Schätze Orvietos zu beschreiben, ist eigentlich unmöglich. Um dieses Juwel Umbriens zu besuchen, reicht ein intensiver Tag mit Spaziergängen, Museumsbesuchen und unterirdischen Erkundungen nicht aus, denn die Stadt wird Sie in jeder Gasse, die Sie betreten, überraschen. Im weiten Gebiet eines fruchtbaren Tals, das von den Flüssen Tiber und Paglia durchquert wird, erhebt sich über einem Fundament aus vulkanischem Tuffstein mit einer wunderbaren, intensiven Ockerfarbe, wie ein Märchenschloss die Stadt Orvieto, in deren Zentrum der Dom, ein einzigartiges und außergewöhnliches architektonisches Werk, die goldenen Mosaike seiner Fassade im Sonnenlicht erstrahlen lässt. Persönlichkeiten mit großen Namen wie Luca Signorelli, Ippolito Scalza und Antonio da Sangallo haben dazu beigetragen, den urbanen Raum zu einem Schrein voller Schätze aus verschiedenen Epochen zu machen. Die Päpste selbst ernannten Orvieto ab dem 16. Jahrhundert wegen seiner strategischen und befestigten Lage zu ihrem Sitz und verwandelten es in ein aktives kulturelles Zentrum.

Die Komplexität der Stadt wird durch die Vielzahl der Symbole bezeugt, aus denen ihr Wappen besteht, in dem ein rotes Kreuz auf einem weißen Feld abgebildet ist (um Orvietos Treue zu den Welfen zu symbolisieren, die auf der Seite des Papstes standen), der schwarze Adler (Symbol der römischen Herrschaft), der Löwe auf einem roten Feld (wiederum in Bezug auf die Treue zum Papst) und schließlich die Gans (zu Ehren der Gänse des Kapitols, die Rom retteten). All dies und noch viel mehr ist vom Felsen umgeben, auf dem die Häuser und Straßen einer fast drei Jahrtausende alten Stadt stehen, die sich nicht nur an der Oberfläche erstreckt, sondern ihr zweites Gesicht mit außergewöhnlichen Architekturwerken im Untergrund verbirgt, die alle, die sich darauf einlassen, in Erstaunen versetzen. Eine zauberhafte Atmosphäre, die auch mit der Zeit ging und so zu einer Destination für Touristen und Besucher wichtiger Veranstaltungen von nationaler und internationaler Bedeutung wie etwa der Umbria Jazz Winter wurde.

Eine Stadt, in der die Tradition der alten Kunsthandwerke wie Holzbearbeitung, Töpferei und Spitzenweberei, die alten Überreste vergangener Zivilisationen und außerdem auch die Pracht der Kunstwerke des Mittelalters und der Renaissance perfekt in die moderne Gesellschaft integriert wurden, in der jedoch bis heute authentische Produkte wie Wein und natives Olivenöl extra angeboten werden sowie die Hingabe zum traditionellen Fronleichnamsfest gefiert und die Naturkulisse einer unberührten und wunderbaren Landschaft zu verzaubern, in der der Blick in Richtung Horizont verliert.

Es gibt Wunder, die mit Worten nur schwer zu beschreiben sind. Der einzige Weg, sie zu erkennen, ist, sie zu erleben und mit eigenen Augen zu sehen: Orvieto ist einer von ihnen!

Auf Erkundungstour durch Orvieto

Von der Spitze des Tuffsteinfelsens, auf dem die Stadt liegt, dominiert Orvieto das fruchtbare Tal und erhebt sich stolz und majestätisch über die Weinberge und die dichte Vegetation, die es umgibt. Mehr als drei Jahrtausende Geschichte haben Gebäuden, Straßen und Plätzen einer Stadt Gestalt gegeben, die verschiedene Zivilisationen erlebt hat und von den Päpsten aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit und außergewöhnlichen strategischen Lage seit vielen Jahren als echte Festung angesehen wird. Was heute noch innerhalb der Mauern bewundern werden kann, ist eine in Schichten aufgebaute Stadt, deren ursprünglicher Zweck einer Verteidigungsanlage noch deutlich zu erkennen ist. Das historische Zentrum ist über die alten Stadttore zu erreichen: An der Porta Soliana oder della Rocca, der Porta Maggiore oder der Porta Romana aus dem 19. Jahrhundert haben Sie den Eindruck, in eine verzauberte Welt einzutreten, die Sie an jeder Ecke überraschen wird. Der erste Halt ist die Piazza del Duomo, auf der Sie vor dem architektonischen Wunder, dem Dom, in Erstaunen versetzt werden. Er ist Santa Maria Assunta gewidmet und gilt als ein einzigartiger Schrein der mittelalterlichen gotischen Kunst, der Schätze wie das Jüngsten Gericht, das von Luca Signorelli in der Kapelle St Brizio gemalt wurde, oder das kostbare Reliquiar der Kapelle del Corporale enthält. Die Außergewöhnlichkeit des Werkes, von seiner Entstehung bis zur Anfertigung der verschiedenen Dekorationen, durch die das heutige Erscheinungsbild entstand, sind Gegenstand eines ganzen Museums, des Museo dell’opera del Duomo Orvietano (MODO), das in vier verschiedene Bereiche unterteilt ist, von den Päpstlichen Palästen neben dem Dom, über die Albèri-Buchhandlung, das Museum von Emilio Greco im Palazzo Soliano bis hin zu den in der Kirche S. Agostino erhaltenen Werken.

Wenn Sie die Via Maitani entlang gehen, kommen Sie zur Piazza Febei, die in einer alten Inschrift als „höchster Punkt der Stadt“ bezeichnet wird. Dort können Sie die Kirche S. Francesco mit ihrer kargen Außenfassade bewundern können, die im Gegensatz zu den wertvollen barocken Innendekorationen steht. Wenn Sie die Via del Duomo hinaufgehen, gelangen Sie in das Herz der Stadt, an die Kreuzung mit der Hauptader des Corso Cavour, wo sich der Palazzo dei Sette befindet, dessen Bezeichnung auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass er der Sitz der Sieben Richter war, die die Kunstgewerbe der Stadt vertraten, und die außergewöhnliche Torre del Moro, von deren Spitze in 50 Metern Höhe aus Sie ganz Orvieto und das Tal, das unterhalb der Stadt liegt, bestaunen können. Wenn Sie am Corso Cavour entlanggehen, müssen Sie Ihren Blick schäfen, denn an jeder Seitenstraße erwarten Sie architektonische Juwelen aus verschiedenen Epochen. Auf der Westseite erreichen Sie einen weiteren wichtigen Punkt der Stadt: die Piazza della Repubblica, auf der sich der Palazzo Comunale befindet, der noch heute Sitz des Rathauses ist und dessen elegante Formen von berühmten Architekten wie Sangallo und Ippolito Scalza geschaffen wurden. Seitlich an diesem öffentlichen Gebäude ragen die Kirche S. Andrea und der monumentale zwölfeckige Glockenturm empor. In unmittelbarer Nähe finden Sie noch einen Schatz. In der Nähe der Via della Cava kann man den Pozzo della Cava, eines der wunderbaren Wasserbauwerke, an denen Orvieto besonders reich ist, bewundern und dann zur Kirche S. Giovenale gelangen, die wahrscheinlich die älteste Kirche der Stadt ist. Wenn Sie nach Osten weitergehen, erreichen Sie den dritten und letzten Zentralen Punkt der Stadt: die Piazza del Popolo, architektonisch umrahmt vom schönen Palazzo del Popolo, dem Sitz des Capitano del Popolo im Mittelalter, der heute als elegantes Kongresszentrum genutzt wird. Nun müssen Sie unbedingt noch bis zum Ende des Felsens weitergehen, um das Teatro Mancinelli aus dem 19. Jahrhundert zu bewundern, das auf Wunsch der Bürger von Orvieto nach einem Plan des Architekten Vespignani gebaut wurde. Am Ende der Straße sorgen öffentlichen Gärten der Stadt für Faszination, die sich innerhalb der Mauern der alten Festung Albornoz befinden, wo Sie sich noch immer in der stimmungsvollen Atmosphäre des berühmten Brunnen S. Patrizio verlieren können, der von Papst Clemens VII. im 16. Jahrhundert erbaut wurde, oder in eine ältere Vergangenheit eintauchen, mit den archäologischen Überresten des etruskischen Tempels Belvedere, der wunderbar erhalten ist und sich in unmittelbarer Nähe zur Piazza Cahen befinden.

Kurz gesagt sollten Sie Ihre Zeit gut einteilen, denn Orvieto ist ein Schrein voller versteckter Schätze, die es verdienen, entdeckt und bewundert zu werden.

Am östlichen Ende des Tuffsteins befinden sich die Reste der imposanten Festung Albornoz, die über die Piazza Cahen sowie über die Porta Rocca oder Soliana zugänglich sind.

Aufgrund ihrer strategisch sowie herrschaftlich günstigen Position, die außerdem auch gut zur Kontrolle des darunterliegenden Tals des Flusses Paglia war, wurde das Gebäude im 14. Jahrhundert im Auftrag des Kardinals Egidio Albornoz errichtet, der mit Papst Innozenz VI. verbunden war. Den Notizen in der Chronik von Orvieto zufolge begannen die Arbeiten offiziell am 25. September 1364 unter der Leitung von Conte Ugolino di Montemarte, der damals Militärarchitekt war, finanziert von der Gemeinde Orvieto. Der ursprüngliche Baukörper verfügte ein massives viereckiges Gebäude mit Verteidigungstürmen an den Seiten und wurde durch einen Graben mit zwei Zugbrücken geschützt. Leider sind heute nur noch ein Teil der Umfassungsmauern, der Turm und der Patrouillenweg des ursprünglichen Komplexes erhalten.

Im Jahr 1390 zur Gänze zerstört, wurde die Festung von Antonio da Carpi auf den alten Fundamenten wider aufgebaut und im Jahr 1527 auf Anordnung des Papstes Clemens VII. durch den Bau des berühmten Brunnens San Patrizio mit Wasser versorgt.

Die letzten Arbeiten erfolgten in der Moderne, ab dem Jahr 1888, mit der Auffüllung des Grabens für den Bau der Standseilbahn und dem Bau eines Amphitheaters für Tagesshows. Heute beherbergt die Festung Albornoz den öffentlichen Park von Orvieto, von dem aus Sie einen herrlichen Blick auf das endlose Panorama des darunter liegenden Tals genießen können.

Die Kirche San Giovenale ist wahrscheinlich die ältste Kirche der Stadt Orvieto. Sie erhebt sich am westlichen Ende des Felsens der Stadt, auf den Resten einer ehemaligen paläochristlichen Kirche, die bereits demselben Heiligen geweiht war und in der Nähe eines alten Etruskertempels, der Tinia (Jupiter) gewidmet war, errichtet wurde.

Der Grundriss des heutigen Gebäudes geht auf das Jahr 1004 zurück, als es im Auftrag und finanziert von einigen adeligen Familien der Stadt errichtet wurde: der Conti, der Rossi, der Di Marsciano, der Ranaldini und anderer, die das Stadtviertel Olmo bewohnten.

Heute verfügt die Kirche San Giovenale über einfache, römische Formen, mit einer Fassade aus quadratischen, sichtbaren Tuffsteinblöcken, in die das Haupttor mit Rundbogen eingearbeitet ist. Auf der linken Seite der Fassade steht der Glockenturm, der im oberen Teil aufgrund von Blitzschäden mehrmals umgebaut wurde, während sich auf der rechten Seite des Gebäudes ein Tor im Renaissancestil befindet, das mit einer Flachrelief-Büste des hl. Juvenal in Bischofskleidung aus dem Jahr 1497 verziert ist. Im Inneren ist die Kirche in drei Schiffe unterteilt, das mittlere mit einem größeren Fachwerkträgergewölbe und die beiden kleineren Seitenschiffe mit Tonnengewölbe. An den Mauern wurden dank der in der Neuzeit durchgeführten Restaurierungsarbeiten die Überreste einiger wertvoller Fresken der mittelalterlichen Malerei von Orvieto aus dem 13. Jahrhundert ans Licht gebracht. Leider wurde ein Teil dieser Kunstwerke um 1640 verputzt und weiß gedeckt, vielleicht im Rahmen einer Sanierungsder Kirche, die während der schweren Epidemie Zuflucht und Unterschlupf für von der Pest betroffene Menschen war.

In einer der ältesten und schönsten Gegenden der Stadt, die von der Via della Cava aus erreichbar ist, befindet sich der interessante und gleichnamige Brunnen. Sein Name ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich in dieser Gegend in der antike eine Höhle mit Baumaterialien befand.

Der Brunnen, der nach zahlreichen Arbeiten zum Vorschein kam, erstreckt sich bis in eine Tiefe von 36 Metern und besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Teilen: Der erste Teil ist rund und verfügt über einen Durchmesser von ca. 3,40 Metern, der zweite ist rechteckig mit einer Größe von 60×80 cm, wobei deutliche Zeichen der etruskischen Balken zu erkennen sind. Dabei handelt es sich um Einkerbungen an den Seitenwänden, um das Einsteigen in den Brunnen sowie das Heraussteigen aus dem Brunnen zu ermöglichen.

Nachdem ein handgeschriebener Brief von Antonio da Sangallo il Giovane gefunden wurde, entdeckt von Lucio Ricetti im Jahr 1999, konnte bestätigt werden, dass dieser Brunnen der erste im Auftrag von Papst Clemens VII. rund um das Jahr 1527 in Auftrag gegebene Brunnen in Orvieto war. Der Brunnen wurde vollständig von Hand in den lithoiden Tuffstein gegraben, aus dem der Fels von Orvieto besteht, und muss einen sehr alten Ursprung haben, da es um ihn herum eine Reihe von Räumen und „Höhlen“ gibt, die aus verschiedenen Epochen stammen und unterschiedlichen Zwecken dienten: Reste von Gräbern, Tunnel für Wasser und Tanks aus der etruskischen Zeit, aber auch Reste eines Ofens für Keramik oder von Kellern aus dem Mittelalter.

Um die Weihnachtszeit wird der Brunnen seit einigen Jahren zum Aufstellen einer wunderbaren Krippe genutzt, die zu einer Touristenattraktion wurde und unter dem Namen „Krippe im Brunnen“ mit echten religiösen Darstellungen zum Thema der Geburt Jesu Christi bekannt ist.

Eine der bekanntesten Touristenattraktionen in Orvieto ist mit Sicherheit der Brunnen San Patrizio. Das Meisterwerk der Wasserbaumaßnahmen fügt sich in das verwundene unterirdische System der ganzen Stadt ein, ist jedoch einzigartig und wunderbar, sodass es unbedingt besichtigt werden soll.

Das Werk wird 1527 von Papst Clemens VII. in Auftrag gegeben, der infolge des verheerenden Sacco di Roma nach Orvieto gekommen war. Mit dem Ziel, die Wasserversorgung der Festung Albornoz im Falle eines Einfalls aufrecht zu erhalten, gab der Papst das ambitionierte Projekt bei Antonio da Sangallo il Giovane in Auftrag, der sein Können in Bezug auf Renaissancekunst unter Beweis stellte.

Der Brunnen san Patrizio hat eine Tiefe von 53 Metern und einen Durchmesser von 13 Metern und befindet sich innerhalb der Festung an der Stelle, an der es strategisch einfacher gewesen wäre, den Grundwasserleiter zu erreichen. Die Besonderheit des Projekts liegt in der Idee von Sangallo, zwei monumentale Wendeltreppen (nach dem Vorbild der Wendeltreppe der Villa Belvedere im Vatikan) zu schaffen, die nie aufeinandertreffen und jeweils aus 248 Stufen bestehen, die die Bewegung von Lasttieren für den Wassertransport gewährleisten sollen, ohne dass diese in beide Richtungen kollidierten. Heute können die beeindruckenden Treppen von Touristen besucht und begangen werden, die einen einmaligen Ort besichtigen wollen. Die Gänge der Treppe werden durch 72 Fenster beleuchtet, die dem gesamten Gebäude eine wunderbar Atmosphäre verleihen. Der Brunnen war ursprünglich als der Brunnen des Felsens bekannt, wurde aber auf Geheiß der Mönche des nahegelegenen Klosters der Diener in St. Patrick umbenannt. Sie setzten die Struktur des Brunnens in Orvieto mit dem berühmten Brunnen des irischen Heiligen gleich, über den man sich erzählte, dass er bis ins Fegefeuer reichte.

In der Via della Cava, in einem der älstesten Gebiete der Stadt, wurde in einer alten, außer Betrieb genommenen Ziegelbrennerei das wunderbare Museum der Majolika-Steine aus dem Mittelalter und der Renaissance von Orvieto eingerichtet. Die besonders umfassende Kollektion setzt sich aus Produkten und Abfällen zweier alter Ziegelbrennereien in der Via della Cava zusammen, die zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert gut zwei Jahrhunderte in Betrieb waren.

Lange Zeit ging man davon aus, dass die nach Orvieto gelangte Produkte alle von anderen umbrischen und mittelitalienischen Zentren (zum Beispiel Deruta) nach Orvieto glangt waren, aber eine genauere Analyse der stilistischen und dekorativen Elemente der im Museum aufbewahrten Fliesen hat zum großartigen Schluss geführt, das ein Großteil der Produkte aus der Gegend stammt und in andere große Städte der Region, darunter Gubbio, Montelupo oder Faenza gebracht wurde, wo ähnliche Fliesen wie jene aus Orvieto zu sehen sind.

Das Museum besteht aus 10 Räumen, von denen jeder einen besonderen Bereich der Ausstellung enthält. Der wichigste Raum ist mit Sicherheit die Sala dei Simboli, in dem die bedeutendsten Exponate der Sammlung verwahrt werden.

Auf der Piazza del Duomo, in den Räumen, in denen einst die Residenzen der Monaldeschi, einer der mächtigsten Familien Orvietos aus dem 13. Jahrhundert, untergebracht waren, beherbergt der Palazzo Faina heute das gleichnamige Museum. Das Gebäude, das seit 1954 als Museum genutzt wird, wurde im 19. Jahrhundert von Graf Claudio Faina Senior erworben, der die in Perugia aufbewahrte Familiensammlung hierher brachte.. In diesem Jahr beschloss der letzte Erbe der Familie, Claudio Faina Junior, die Schenkung des Palastes und des gesamten Vermögens an die Gemeinde Orvieto zur Finanzierung der „Stiftung für das Museum Claudio Faina „.

Die aktuelle, sehr große Ausstellung, ist in mehrere Ebenen unterteilt. Im Erdgeschoss befindet sich das Stadtmuseum mit der Sammlung bedeutender archäologischer Funde aus Orvieto, wobei die Erinnerung an die Venus von Cannicella sicherlich zu den berühmtesten Objekten gehört. Im Obergeschoss befindet sich hingegen die Sammlung der Familie Faina mit einer kostbaren Geldsammlung: eine numismatische Sammlung mit Stücken aus der Römerzeit, von der Republik bis zur Kaiserzeit, die in strenger chronologischer Reihenfolge angeordnet ist. Im zweiten Stock finden Sie schließlich Beispiele für Fliesen aus der etruskischen und griechischen Zeit, die nach typologischen und chronologischen Kriterien gegliedert sind. In dieser obersten Etage des Palastes befindet sich auch ein Korridor, von dem aus Sie einen ganz besonderen und eindrucksvollen Blick auf den Dom genießen können.

Unweit vom Turm Torre del Moro, mitten im Herzen der Stadt, befindet sich die Piazza del Popolo. Sie ist bereits seit der Antike von besonderer Bedeutung, denn hier fand der Stadtmarkt statt und hier befand sich auch das Zentrum des sozialen, gemeinschaftlichen und politischen Lebens der Stadt. Auf der Stadt steht bis heute der gleichnamige Palazzo del Popolo, der im 13. Jahrhundert mit großer Wahrscheinlichkeit im Auftrag der Familie Neri della Greca errichtet wurde. Dafür wurde ein früheres päpstliches Gebäude genutzt. Der Palazzo hatte die besonders wichtige Rolle des Sitzes des Capitano del Popolo, eine der wichtigsten Personen im Mittelalter, die der Vertreter des Volkes war und neben den Konsuln und dem Bürgermeiste eine grundlegende Rolle spielte.

Für einige Zeit wurde das Gebäude auch als Sitz des Bürgermeisters selbst genutzt und im 16. Jahrhundert wurde ausgerechnet im ersten Stock des Palazzo ein Theater eingerichtet.

Die architektonischen Formen sind elegant und raffiniert mit Rundbögen. Sie umrahmen die dreibogigen Fenster ers ersten Stockwerks, durch die Licht in den Hauptsaal des Palazzo gelangte.

Das heutige Erscheinungsbild ist auf einige Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten zurückzuführen, die im 19. Jahrhundert unter der Aufsicht von Paolo Zampi stattfanden. Dabei entstanden 1989 im Inneren des Palazzo drei große Kongresssäle: die

In tale occasione, nel 1989, all’interno del Palazzo vennero realizzate tre ampie sale congressuali: die Sala dei Quattrocento, die Sala Expo und die Sala Etrusca. In diesen Säle finden wichtige Veranstaltung der Stadt statt. Der Palazzo wurde dadurch zum Kongresszentrum der Stadt und kann aus diesem Grund nicht besichtigt werden.

Auf der Piazza della Repubblica, angrenzend an den Glockenturm und an die Kirche S. Andrea, ist der Palazzo Comunale noch heute Sitz der Gemeinde Orvieto.

Der ursprüngliche Grundriss wird auf das 12. Jahrhundert datiert, aber das moderne Aussehen ist das Ergebnis späterer Renovierungsarbeiten. Im Laufe seines Bestehens ging das Gebäude tatsächlich in den Besitz adeliger Familien der Umgebung und in den Besitz der Kirche über, um später wieder der Gemeinde übergeben zu werden und seine endgültige Funktion einzunehmen. Die letzten größeren Renovierungsarbeiten wurden 1532 mit den Renovierungsarbeiten, mit denen zuerst Sangallo und anschließend Ippolito Scalza beauftragt wurde. Dabei folgten zwei Pläne aufeinander – jenes von Sangallo für den Portikus des unteren Stockwerks und jenes von Scalza für die oberen Stockwerke. Aber die im Jahr 1581 unterbrochenen Arbeiten wurden nicht fertiggestellt, was am unvollendeten Portikus des Palazzo zu erkennen ist.

Das Gebäude sieht dennoch sehr elegant aus und erstreckt sich über drei Stockwerke: Im ersten befindet sich der Portikus am Eingang, der die darüberliegenden Balkone stützt, das zweite besteht aus einer Reihe an Fenstern, die mit Tympana verziert sind und von ihnen überragt werden, und im dritten und letzten Stockwerk befinden sich kleine, rechteckige Fenster.

Im Inneren des Gebäudes sind malerisch und architektonisch bedeutenden Verzierungen vorhanden, unter denen insbesondere alle Wappen und Ansichten der Schlösser, die sich im 17. Jahrhundert unter der Rechtsprechung von Orvieto befanden. Sie wurden im Konsiliarssaal des Palazzo sorgfältigst abgebildet.

Die Präsenz der Etrusker hat die Geschichte und die Gestalt von Orvieto bereits seit der Antike, seit dem 6. Jahrhundert v. Chr., geprägt und für lange Zeit bedeutende Spuren hinterlassen, die sowohl an der Oberfläche als auch im bedeutenden Untergrund noch heute zu sehen sind. Wie es häufig geschieht, werden nicht nur die Städte der Lebenden, sondern auch jene der Verstorbenen für die Archäologen und Besucher der heutigen Zeit eine interessante Sehenswürdigkeit.

In Orvieto sind zwei große Bereiche erhalten, die der Bestattung der Verstorbenen aus der etruskischen Zeit gewidmet dienten und sich jeweils nördlich und südlich der großen Tuffsteinfelsen befinden: die Nekropolis Crocifisso del Tufo und die Nekropolis der Cannicella,. Sie sind wirklich bewundernswert und können heute in Begleitung eines Reiseleiters besichtigt werden. Die erste hat ihren Namen von einem Kruzifix, das in die Tuffsteinmauer einer kleinen christlichen Kirche gemeißelt wurde, die im Mittelalter in der Gegend entstand, während die zweite so benannt ist, weil in der Umgebung zahlreiche Schilfrohre vorhanden sind. In beiden sind die Grabkammern in rechteckiger Form zu erkennen, die sich perfekt in die regelmäßige Stadtplanung einfügen. Viele der Gräber verfügen noch heute über den Namen der Familien, die dort begraben sind, während die zahlreichen Funde und Gegenstände der Bestattungseinrichtungen heute in den städtischen Museen aufbewahrt werden.

Über der Nekropole della Cannicella erhob sich auch ein Wallfahrtsort, der der Göttin Vei (der etruskischen Demetra) geweiht war. Dieser Wallfahrtsort ist in einer in dieser Gegend gefundenen Inschrift erwähnt und außerdem durch den Fund eines der wichtigsten Gegenstände der gesamten städtischen Sammlung belegt: die Venus von Cannicella. Dabei handelt es sich um eine weibliche Figur von der griechischen Insel Paro, die heute im Museum Faina in Orvieto ausgestellt ist.

Das nationale archäologische Museum Orvieto befindet sich im Herzen der Stadt, auf der Piazza del Duomo, in den Räumen des Gebäudes, das einst der päpstliche Palast war, gegenüber vom anderen städtischen Museum von Faina.

Das Gebäude beherbergt eine reiche Sammlung an archäologischen Funden aus mehreren Jahrhunderten von Orten, die sich rund um die Stadt befinden: von der etruskischen Nekropole des Kruzifixes aus Tuffstein und Cannicella, die sich am Fuße des Felsens befinden, über kleinere umliegende Städte wie Porano bis hin zu den jüngsten Entdeckungen, die bei den noch laufenden Ausgrabungen am Standort Campo della Fiera gemacht wurden, gekennzeichnet mit dem berühmten Fanum Voltumnae.

Unter den verschiedenartigen Keramikfunden unterschiedlicher Herkunft sind mit Sicherheit die Tongefäße Buccheri von den Etruskern besonders interessant, aber auch die Bronzestatuen sowie andere Gegenstände, die den Beerdigungen der Familien, die in den Nekropolen beerdigt wurden, dienten.

Ein Raum ist der Rekonstruktion der beiden Golini-Gräber gewidmet. Dabei handelt es sich um zwei Grabmäler, die Ende des 19. Jahrhunderts gefunden wurden und an deren Wänden dekorative Fresken von besonderer Bedeutung für die Rekonstruktion des Alltagslebens in der Antike erhalten waren. Um die Erhaltung der Gemälde zu gewährleisten, wurden sie vom ursprünglichen Ort entfernt und in das Museum gebracht. Dabei wurde ihr ursprünglicher Standort perfekt nachgeahmt. Die dargestellten Szenen beschreiben sehr detailliert das die Besonderheiten und das Trauerbankett des Verstorbenen unter Anwesenheit unterweltlicher Gestalten, umgeben von Dienern, die sich mit der Verarbeitung und Zubereitung von Speisen befassen.

Im Haus Nummer 122 auf dem Corso Cavour, unweit vom Dom in Orvieto, befindet sich das wunderschöne neoklassizistische Gebäude des Stadthteaters, ein wunderbares Beispiel für die Architektur des 19. Jahrhunderts.

Das Gebäude wurde 1838 im Auftrag einer Gruppe aus Einwohnern der Stadt errichtet, die sich dazu entschlossen hatten eine Interessensgemeinschaft zur Errichtung eines echten Stadttheaters zu gründen. Die Arbeiten sowie die Umsetzung des Projekts im eleganten neoklassizistischen Stil wurden Virginio Vespginani anvertraut, einem besonders bekannten Architekten, dem zahlreiche Restaurierungsarbeiten an vielen Palazzi in Orvieto zu verdanken sind.

Vor diesem Datum fanden Theaterveranstaltungen ab dem 16. Jahrhundert im Raum im Obergeschoss des Palazzo del Popolo auf einer Holzkonstruktion statt, die sich als ungeeignet für die Fortsetzung der künstlerischen Tätigkeit erwies. Die Schauspieler, die jahrelang auf den Bühnen Orvietos auftraten, waren Teil zweier Vereinigungen, die erste hieß „degli Scemi“ oder „dei Confusi“ und wurde im neunzehnten Jahrhundert durch die zweite „dei Misti“ ersetzt.

Im Inneren des Theaters befinden sich große, elegante Säle, die im Einklang mit dem monumentalen äußeren Erscheinungsbild des Theaters stehen. Auf der Eingangstreppe befinden sich Büsten von vier wichtigen Persönlichkeiten: der Architekt Vespignani, der dieses Werk umgesetzt hat; der Maler Fracassini, dem das wunderschöne Gemälde auf dem Theatervorhang zu verdanken ist; und die beiden Brüder Marino und Luigi Mancinelli. Letzterem, ein berühmter Komponist und Musikdirektor, ist das Gebäude seit dem Jahr 1922 gewidmet.

An der Kreuzung drei der wichtigsten Straßen der Stadt – Corso Cavour, Via della Costituente und Via del Duomo – erhebt sich der wunderschöne Turm Torre del Moro und betont das Herz der Stadt und unterteilt die vier Stadtviertel, aus denen die Stadt besteht. Früher als Torre delPapa bekannt, scheint es, dass der Turm zusammen mit dem angrenzenden Palazzo dei Sette 1515 vom Papst Leo X. der Gemeinde Orvieto übergeben wurde.

Zur Etymologie des Namens wurden mehrere Hypothesen aufgestellt: Nach Ansicht einiger geht er auf das Zeichen des Mauren oder Sarazenen zurück, das anlässlich der mittelalterlichen Turniere am Turm angebracht wurde, nach anderen auf Raffaele di Sante, bekannt als „il Moro“, der dort im sechzehnten Jahrhundert lebte.

Der Turm erhebt sich etwa 50 Meter über der Stadt, kann besichtigt werden und man gelangt auf die darüber liegende Terrasse, von der aus man einen atemberaubenden 360-Grad-Blick auf die gesamte Stadt Orvieto und die Umgebung genießen kann.

An den Turm angeschlossen und direkt mit ihm verbunden ist der Palazzo dei Sette. Früher im Besitz der Grafen Della Terza, ging er anschließend in päpstlichen Besitz über und wurde zum Sitz des Gouverneurs während des Zeitalters der Komunen. Überlieferungen zufogle beherbergte der Palazzo auch Antonio da Sangallo für einige Zeit. Der Name ist von der wichtigen Funktion abzuleiten,d as das Gebäude am Ende des 13. jahrhunderts einnahm, als es zum Sitz der Richterschaft der sieben Konsuln wurde, repräsentiert vom Handwerk und von der Kunst in der Stadt Orvieto.

Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert renoviert und verändert und in der Moderne, genauer im Jahr 1996, zu einem eleganten Saal für Ausstellungen und Veranstaltungen umgewandelt.

Unweit vom Dom gelegen, erreicht man über die Via Maitani das, was ein Stein als den “höchsten Punkt der Stadt” markiert: Die Piazza Febei, von den Einwohnern Orvietos gemeinhin als Piazza San Francesco bezeichnet.

Seit dem 13. Jahrhundert wurden neben dem Palazzo dei Coelli an der Stelle, an der sich früher eine andere Kirche, die Santa Maria della Pulzella geweiht war, sowie ein anderes Kloster, in dem Benediktinermönche lebten, die Kirche Chiesa di San Francesco sowie das angeschlossene Kloster errichtet. Der gesamte Komplex wurde 1262 im Auftrag von San Bonaventura erweitert und im Jahr 1266 von Papst Clemens IV. endgültig eingeweiht. Ab diesem Moment nahm die Kirche Chiesa San Francesco eine wichtige Rolle für die Stadt ein. Überlieferungen zufolge wird die Gründung des Kloster dem hl. Franziskus persönlich zugeordnet, und es scheint, dass die Kirche in Orvieto nach jener von Assisi als zweite dem armen Heiligen geweiht wurde.

Sicher ist, dass das Gebäude über mehrere Jahre sogar als Kathedale genutzt wurde. In seinem Inneren fanden aus historischer Sicht wichtige Ereignisse wie die Beerdigung von Heinrich VIII. Tudor oder die Heiligsprechung von Ludwig IX. durch Bonifazius VIII.

Im 16. Jahrhundert wurde nach Plänen von Ippolito Scalza der Kreuzgang neu errichtet, während der Innenbereich in barocken Formen Modernisierungsarbeiten im Jahr 1773 zu verdanken ist.

Betreffend die Struktur des Gebäudes ist zu erwähnen, dass es sich durch einfache Formen auszeichnet und über ein Innenschiff mit Dachstuhl und über eine Fassade aus Ziegeln mit drei Eingangstoren sowie über einen Spitzbogen verfügt, wobei letztere von einem Fenster in der Mitte und zwei seitlichen Rosetten überragt werden.

Seit 2009 befindet sich in den Räumen des angrenzenden Klosters die Gemeindebibliothek L. Fumi.

Vor den Toren der Stadt, unweit vom Brunnen S. Patrizio, und in der Nähe der Piazza Cahen, können Sie die Überreste eines alten etruskischen Tempels bewundern, der als Tempel Belvedere bekannt ist und vielleicht dem Gott Tinia (dem Jupiter der Etrusker) geweiht war. Von der ursprünglichen Struktur sind das Fundament und die monumentale Treppe am Eingang noch perfekt erhalten, während von den vier Säulen, die die heilige Halle umrahmen sollten, nur noch die Basen übrig sind. Andere architektonische Überreste des Tempels, wie Fragmente der dekorativen Friese, befinden sich im Archäologischen Museum von Faina.

Der Tempel ist zusammen mit der Nekropole Crocifisso del Tufo und Cannicella sowie mit dem archäologischen Gebiet außerhalb der Stadt Fanum Voltumnae ein klares Zeugnis für die Bedeutung der Etrusker auf dem Gebiet von Orvieto.

Westlich des Felsens von Orvieto, im Ortsteil „Campo della Fiera“, werden noch heute archäologische Ausgrabungen zur Erforschung der Umgebung durchgeführt. Die Entdeckung von Funden verschiedener Art wie Münzen, Juwelen, Überresten von Gebäuden, Friesen und griechischer Keramik veranlasste die Wissenschaftler dazu, das Gebiet am Fuße von Orvieto als das berühmte Fanum Voltumnae zu identifizieren, von dem alte Schriftsteller sprechen. Es war in der Tat einer der wichtigsten heiligen und politischen Orte der etruskischen Welt. Der heilige Ort wurde dem Gott Voltumna geweiht und war der föderale Sitz der zwölf Städte der etruskischen Liga. Tito Livio selbst berichtet, dass an diesem heiligen Ort nicht nur religiöse Feste gefeiert wurden, sondern auch soziale und politische Ereignisse wie Messen, Märkte, feierliche Spiele und Theateraufführungen sowie die Wahl von Militärkommandanten.

Die einzigartige Struktur der Stadt Orvieto, die sich vollständig über der tuffsteinernen Basis befindet, die den Schutz vor feindlichen Angriffen garantierte, ermöglichte es einen Großteil der riesigen Stadttore noch in der Neuzeit zu erhalten, die im Mittelalter den Zugang zum historischen Zentrum ermöglichten. Von den zahlreichen Toren sind zwei vollständig verloren gegangen: die Porta Cassia und die Porta Daziaria (deren Name auf einen Zoll zurückzuführen ist, der bei der Durchfahrt entrichtet werden musste). Beide befanden sich in der Nähe der heutigen Piazza Cahen.

Die anderen Tore sind hingegen gut erhalten, können besichtigt werden und gehören bis heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt: Porta Vivaria, das nur zu Fuß erreichbar ist, bietet Zutritt zur etruskischen Nekropole Crocifisso del Tufo und ist Ausgangspunkt eines wunderbaren Spazierganges zum Fels; die Tore Porta Maggiore und Porta Soliana (oder Porta della Rocca) befinden sich jeweils an der West- und Ostseite des Felsens und wurden im 13. Jahrhundert zu Zwecken der Verteidigung errichtet. Beide sind mit einer Statue von Papst Bonifazius VIII. verziert.

Das letzte und wichtigste dieser monumentalen Tore ist die Porta Romana, erbaut in der Neuzeit, im Jahr 1822, und heute der Haupteingang zur Stadt. Der Grundriss ist modern und besteht aus regelmäßigen Quadern aus Stein, die dem Bauwerk Einfachheit und Eleganz verleihen. An beiden Enden befinden sich zwei dekorative Statuen, die den kaiserlichen Adler und die Gans darstellen, die auf dem Wappen von Orvieto zu sehen und eng mit der Geschichte der Stadt Rom verbunden sind. Die Gans erinnert an die Gänse des Kapitols, die der Göttin Juno geweiht sind, die dank ihres Taumels zahlreiche Angriffe auf die Stadt vereitelt haben.

Auf einem der wichtigsten Plätze der Stadt, Piazza Repubblica, seitlich vom Palazzo Comunale, steht die wunderbare Kirche, die den Heiligen Andreas und Bartholomäus geweiht ist.

Das Gebäude ist in seiner heutigen Form das Ergebnis zahlreicher Renovierungsarbeiten, die im Lauf der Jahrhunderte durchgeführt wurden. Die römischen Formen bezeugen einen Grundriss aus dem 11. Jahrhundert, dem im 16. Jahrhundert das wunderbare Eingangstor aus rotem Marmor hinzugefügt wurde, ein Werk von Vito di Marco da Siena. Den letzten Arbeiten, die in der Moderne zwischen 1926 und 1930 durchgeführt wurden, sind hingegen die Skulpturen an der Lünette des Tors sowie die Fenster der eleganten Rosette in der Mitte zu verdanken. Auf denselben Zeitraum geht auch der typischen Glockenturm aus Tuffstein mit zwölfeckigem Grundriss, drei Reihen an zweibogigen Fenster und einem Abschluss mit Zinnen an der Spitze zurück.

An der gegenüberliegenden Seite der Fassade, links vom Observatorium, wertet eine weite Loggia das Gebäude auf und grenzt an die Wand der Kirche an.

Im Inneren ist das Gebäude in drei große Kirchenschiffe unterteilt, die durch monolithische Säulen mit einem erhöhten Presbyterium und einer schönen quadratischen Apsis getrennt sind. Seit der Antike musste die Kirche eine wichtige Rolle in der Stadt spielen, so sehr, dass sie Schauplatz wichtiger Zeremonien wie der Ernennung von Papst Martin IV. und Kardinälen wie Nikolaus IV. und Bonifatius VIII. war. Die im Inneren aufbewahrten Kunstwerke stammen aus verschiedenen Epochen und sind verschiedenen Stilen zuzuordnen: von den Fresken des vierzehnten Jahrhunderts über die Grabausbildung des vierzehnten Jahrhunderts bis hin zur kosmatistischen Kanzel und den Werken von Künstlern wie Nebbia und seinem Schüler Angelo Righi di Orvieto.

Einen besonderen Wert erhielt dieses Gebäude durch seinen unterirdischen Bereich, der mit einem Guide besucht werden kann. Dort wurden sehr alte Reste aus gut vier verschiedenen Zeitaltern gefunden: von der ersten Phase der Bronzezeit über die Villanova- und die Etruskische Kultur des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis hin zu den neuesten Funden aus der römischen und christlichen Zeit.

Das, was gemeinhin als MODO (Museo dell’Opera del Duomo di Orvieto) bezeichnet wird, ist nicht nur ein einziges Museumsgebäude, sondern ein echtes System, das sich an verschiedenen Stellen befindet, alle dicht am Dom oder in direkter Verbindung zum Dom.

Als Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung und des gesamten Rundgangs dient die die Kathedrale, die Santa Maria Assunta gewidmet ist, das unbestrittene Meisterwerk der Stadt Orvieto. In der Tat sind in den verschiedenen Räumen nicht nur Dokumente und Korrespondenzen im Zusammenhang mit den verschiedenen Phasen der Planung und des Baus des religiösen Gebäudes erhalten und ausgestellt, sondern auch Einrichtungsgegenstände und dekorative Elemente, die einst im Inneren der Kathedrale aufbewahrt und im neunzehnten Jahrhundert, nach einer beeindruckenden Restaurierung mit der die Kathedrale wieder zu ihrer ursprünglichen Nüchternheit zurückgeführt werden sollte, entfernt wurden.

Die Ausstellung beginnt im Dom und führt weiter in die Räumlichkeiten der päpstlichen Paläste, in denen sich Fresken des 14. und 15. Jahrhunderts, Skulpturen und Gemälde von Künstlern wie Ippolito Scalza, Cesare Nebbia und Arnolfo di Cambio, und schließlich noch große Tafeln der Sinopien von Fresken in der Cappella del Corporale. Weiter geht es in der Libreria Albèri, die 1499 auf Geheiß des Erzdiakons Antonio Albèri errichtet wurde, der beschloss, seine Sammlung aus Manuskripten und Inkunabeln mit insgesamt mehr als 300 Exponaten dem Dom zu schenken. Der Palazzo Soliano, ebenfalls ein päpstliches Gebäude, beherbergt die moderne Sammlung von Bronzen des sizilianischen Bildhauers Emilio Greco, dem auch die drei monumentalen Tore des Doms zu verdanken sind. Der Rundgang endet in der Kirche S. Agostino, wo die wunderbaren Skulpturengruppen „der Verkündigung„, die Francesco Mochi im 17. Jahrhundert geschaffen hat, und die Statuen der Apostel und Heiligen, die auf das 16. bis 18. Jahrhundert zurückgehen, ausgestellt sind.

Wander- und Spazierbegeisterten bietet Orvieto ein einzigartiges Erlebnis. Dieses ist der außergewöhnlichen Felsformation zu verdanken, die den Ort kennzeichnet. Auf einer Strecke von gut 5 Kilometern ist der gesamte Umfang der Tuffsteinbasis, auf der die Stadt steht, auf- und absteigend begehbar, manchmal steil abfallend, aber immer in kurzen Abschnitten. Dabei handelt es sich um eine Wanderung von mittlerer bis geringer Schwierigkeit, die etwa 90 Minuten dauert. Während dieser Wanderung sind landschaftliche und archäologische Szenen von unbeschreiblicher Schönheit zu erblicken. Der Wanderweg liegt im Archäologie- und Naturpark Parco Archeologico Ambientale Orvietano (Paao) und beginnt im bewohnten Zentrum, auf der Piazza Cahen. Nach dem Einbiegen in den Wanderweg mit dem Namen „Le Piagge“ geht man der Festung Albornoz entlang und macht sich auf eine kleine Reise durch die Schönheiten des Tals, vorbei an natürlichen und künstlichen Monumenten wie dem Tor Porta Rocca, dem Brunnen Fontana di San Zeno, der direkt vom Brunnen Pozzo di San Patrizio gespeist wird, und noch weiter zu den etruskischen Denkmälern der Nekropole mit dem Namen Crocifisso di Tufo, der auf das kleine Kreuz zurückzuführen ist, das als Relief in den Tuffstein einer kleinen, dort errichteten Kirche eingearbeitet wurde. Die Kastanienbäume und die dichte Vegetation des fruchtbaren, darunterliegenden Tals, durchzogen vom Tiber und von der Paglia, wechseln sich mit felsigen Ausläufern und imposanten Tuffsteinwänden ab, die je nach Gebiet unterschiedliche Farben annehmen, von ockergelb über tiefrot bis hin zu den zarteren, tonfarbigen Schattierungen. Weiter geht es zur Kirche Madonna del Velo, die kürzlich renoviert und in einen Informationspunkt mit verschiedenen Services umgewandelt wurde und als „Osservatorio della Rupe“ bekannt ist. Durch die Porta Maggiore hindurch gelangt man zum Foro Boario, das seinen Namen dem Rindermarkt, der hier stattfand, zu verdanken hat. Wenige Schritte weiter erhebt sich das imposante Gebäude der Badia (Abtei der Heiligen Severo und Martirio). Hier und an anderen Orten ist die Wand mit kleinen Löchern übersät, die zur Zit der Etrusker gegraben wurden, um Tauben einen Nistplatz zu bereiten, weshalb sie die Bezeichnung Taubenschlag erhielten. Hier endet der Weg, der in eine lange, gepflasterte Straße mündet. Dort ist die natürliche Höhle der fossilen Stämme, die vor 320.000 Jahren entstand, zu besichtigen, und auf der anderen Seite die imposante Festung Albornoz, über die alle waghalsigen Wanderer zurück zum Ausgangspunkt der Piazza Cahen gelangen.

Neben den architektonischen und landschaftlichen Wundern an der Oberfläche, die von der Sonne geküsst und vom Grün des Tals, in dem sie liegen, umgeben sind, befindet sich in Orvieto ein verborgener Schatz, der lange Zeit verborgen blieb, heute jedoch unter dem Namen Orvieto Sotteranea oder Orvieto Underground bekannt ist.

Die Entdeckung ist auf die Bemühungen einiger Höhlenforscher zurückzuführen, die sich als erste in eine echte Untergrundwelt wagten, die bis heute all jene überrascht, die sie betreten. Dank alter und moderner Studien (die erste Bestandsaufnahme begann im 19. Jahrhundert) war es heute möglich, bis zu 1200 Hohlräume unterschiedlicher Art, Zeit und Funktion zu erfassen, die das Labyrinth im Herzender Stadt bilden.

Von der Piazza del Duomo aus können Besucher die Wunder dieser Parallelwelt mit einem Reiseführer erkunden und die Stationen der Geschichte von der etruskischen Stadt Velzna bis zum Urbs Vetus des Mittelalters zurückverfolgen, um zu den Zisternen, Brunnen und sogar zu den Überresten einer Mühle der Renaissance und Neuzeit zu gelangen. Es gibt viele Taubenschläge, also kleine rechteckige Öffnungen, die in den Fels gehauen wurden und meist in Verbindung mit der Außenwelt stehen. Sie ermöglichten die Taubenzucht. Sie werden die unverwechselbaren etruskischen Brunnen erkennen, Juwelen der hydraulischen Architektur, mit den „Pedarole“, die an den Wänden der Hohlräume angebracht sind, um den Auf- und Abstieg in die Brunnen zu ermöglichen. Verwundene Tunnel werden meilenweit durch die Räume der Stadt führen und Überreste von Zisternen zeigen, von Räumen, die dem Schutz gegen Tiere dienten, Tuchwalkvorrichtungen zum Färben von Wolle und sogar die Überreste des städtischen Aquädukts, das in der Renaissance gebaut wurde und sich mit den Strukturen der berühmten Brunnen von St. Patrick und dem Steinbruch verbindet, ganz zu schweigen von der alten Grotte der Fossilien, die paläobotanische Überreste ans Licht gebracht hat, die bis zu 320.000 Jahre, lange vor der Ankunft der Menschen, zurückreichen.

Besonders erwähnenswert ist das private, unterirdische Museum, bekannt als „Labirinto di Adriano“. Die Definition des Labyrinths kommt von der geschlungenen Bauweise des Weges, der sich durch gut 20 Stollen, Brunnen, Höhlen und Zisternen windet, die in den 70er-Jahren von Adriano und Rita entdeckt wurden. Sie waren die Inhaber der Konditorei, die sich genau über dem Museum befindet. Anlässlich der Renovierung des Bodens machten die beiden Konditoren eine ungewöhnliche Entdeckung und verwandelten den Bereich in ein archäologisches Museum, das mit einem Stadtführer besichtigt werden kann und die Anerkennung eines privaten Museums erhalten hat.

Kurz gesagt, hat die Beschaffenheit des Felsens, bestehend aus Tuff und Puzzolana, ermöglicht, dreitausend Jahre lang in den unberührten Räumen des Untergrundes zu arbeiten und eine Welt zu schaffen, die heute als die andere Seite der Medaille einer Stadt gilt, die bereits an der Oberfläche wunderbar ist.

Etwa drei Kilometer vom bewohnten Zentrum, in südlicher Richtung, auf der Straße, die nach Porano führt, befindet sich unweit vom Felsen von Orvieto, befindet sich die monumentale Abtei Abbazia dei Santi Severo e Martirio, gemeinhin bekannt als La Badia. Der erste Kern der Gebäude geht auf das 6. Jahrhundert zurück, als in der Nähe einer kleinen, dem hl. Silvester geweihten Kirche die edle Longobardin Rotruda die Abtei erbauen ließ. Überlieferungen zufolge streckte die edle Dame nach dem Tod von S. Severo ihre Hand aus, um seinen Sarg zu berühren, und ihre Hand blieb eingeklemmt, bis Rotruda versprach, dass sie genau an dieser STelleeinen Wallfahrtsort errichten lassen wird, der dem Heiligen geweiht sein wird. So wurde der Komplex errichtet und S. Severo sowie seinem Schüler S. Martirio geweiht.

Betreffend die dokumentarischen Quellen ist der Klosterkomplex seit dem Jahr 1055 bekannt und wurde einige Jahrhunderte lang, bis ins Jahr 1221, von den Benediktinermönchen bewohnt.

Infolge der Rebellion der Mönche gegen den Bischof von Orvieto vertrieb Papst Honorius III. den Orden aus der Abtei und stellte letztere den reformierten Benediktinermönchen des Prämonstratenserordens, nach ihrem Gründer Norbert auch Norbertiner genannt. Er war Domherr in Xanten und Erzbischof in Magdeburg.

Die Norbertiner sorgten dafür, dass den bereits bestehenden Bauwerken, genauer der Kirche, dem Kloster und dem wunderschönen, zwölfeckigen Kirchturm, ein großes Refektorium, der Kreuzgang und die Haupthalle hinzugefügt wurden, die bis heute gut erhalten sind.

Der Komplex besteht aus imposanten Gebäuden aus verschiedenen Epochen, die über die Zeit sowohl aus architektonischer wie auch aus funktionaler Sicht verändert wurden.

Erwähnens- und sehenswert sind die ursprüngliche Kirche, das Oratorium und der Glockentum, der zum Symbol des gesamten Komplexes wurde.

Auf das 12. Jahrhundert zurückgehend, verfügt die Kirche noch heute über den wunderschönen Boden mit farbigen Marmorintarsien und den Altar aus Stein mit einer Verkleidung in Form eines Flachreliefs, das auf das römische Zeitalter zurückgeht.

Das Gebäude, das durch ein elegantes Spitzbogentor zugänglich ist, hat ein einziges Kirchenschiff auf zwei Etagen: das Obergeschoss dient als Chor, das untere als Vorraum.

Eine Besonderheit des Bauwerks ist das Vorhandensein eines Apsidiolls auf der Rückseite der Kirche, von dem aus der Abt die Möglichkeit hatte, den Funktionen zu folgen. In Wirklichkeit ist dies kein neues architektonisches Mittel in der Stadt. Weitere Beispiele finden sich in den Kirchen Santo Stefano und Santa Mustiola in Orvieto und San Bartolomeo in Morrano.

Eine weiteres, zauberhaftes Gebäude ist das Oratorium des Kruzifixes, neben dem Eingang des Komplexes. In diesem riesigen Raum sind wertvolle Fresken aus dem dreizehnten Jahrhundert erhalten, wobei insbesondere das Kruzifix sowie die Heiligen Maria Magdalena, Augustinus, Severus, Johannes, Elisabeth, Baptist und Martyrium hervorzuheben sind. Dieser Raum hätte ursprünglich als Refektorium genutzt werden sollen.

Schließlich verdient auch der monumentale und ungewöhnliche Glockenturm mit seinem spektakulären zwölfeckigen Grundriss eine besondere Erwähnung. Stilistisch gesehen scheint der Turm in den ersten Kern des Klosterkomplexes (12. Jahrhundert) integriert zu sein und weist eine erste Reihe an zweibogigen Fenstern auf, denen später eine Reihe an einbogigen Fenstern und ein zinnenförmiger Rahmen hinzugefügt wurden. Die Glocke, die im Glockenturm untergebracht ist, wurde wegen ihrer weichen Töne „Viola“ genannt.

Heute wurde die Abtei Abbazia dei Santi Severo e Martirio, die sich in Privatbesitz befindet, zu einer luxuriösen Unterkunft umgebaut, wobei einige Räume als Gästezimmer genutzt werden, und andere, etwa der Turm und weitere Räume des mittelalterlichen Komplexes, frei zugänglich sind.

Der Dom von Orvieto ist ein unbestrittenes Meisterwerk der spätmittelalterlichen gotischen Architektur. Aufgrund der Vielfalt der dekorativen Elemente, die perfekt zueinander passen, obwohl sie von den verschiedensten Künstlern stammen, sowie aufgrund der Meisterhaftigkeit der strukturellen Formen, ist das Gebäude betreffend die Architektur in ganz Italien einzigartig. Als Symbol der Stadt überragt und dominiert der Dom mit seiner Masse das gesamte Hochplateau, auf dem ersteht. Zu seiner Errichtung trugen einige der bekanntesten Meister des italienischen Mittelalters bei, wobei die Bauzeit über drei Jahrhunderte betrug: vom 13. bis zum 17. Jahrhundert.

Den Quellen zufolge wurde der erste Stein im Jahr 1290 auf gemeinsamen Wunsch der Kirche, vertreten durch Papst Urban IV., und der Gemeinde gelegt. Dabei mussten zwei Bedürfnisse erfüllt werden: einerseits der Ersatz der beiden kleinen Kirchen S. Maria (bischöflich) und S. Costanzo (Pfarrkirche) auf dem Hauptplatz der Stadt und andererseits die würdige Unterbringung der heiligen Reliquie des berühmten “Blutwunders” von Bolsena. Einer Legende nach begann im Jahr 1263 in der Kirche S. Cristina während der heiligen Messe die geweihte Hostie zwischen den Händen eines Priesters, der nicht zur Gänze an das Dogma der Wandlung glaubte, zu bluten. Das Blut tropfte und verschmutzte die Altardecke, den heiligen Leib, der noch heute in der gleichnamigen Kapelle im Dom verwahrt und an Fronleichnam zur Prozession getragen wird.

Das erste Bauprojekt sah eine romanische Basilika vor, wurde jedoch in eine hauptsächlich gotische Struktur umgewandelt, als Giovanni di Uguccione die Leitung der Arbeiten von Fra Bevignate übernahm. Ab 1309 wurde dem Bildhauer und Architekten Lorenzo Maitani die Fortführung des Werks übertragen, was er vortrefflich ausführte und die rechteckige Apsis, das vierbogige Fenster hinter dem Altar, die wunderschönen Dekorationen als Relief der vier Säulen im unteren Bereich der Fassaden sowie die vier Bronzeskulpturen errichten ließ, die die Evangelisten darstellen. Beim Tod des Meisters wurde der Dom von Orvieto der geschickten Kunst von Andrea Pisano anvertraut, der bereits im Dom von Florenz gearbeitet hatte und ab 1359 außerdem an die Meisterhaftigkeit von Andrea di Cione, genannt Orcagna, dem die wunderbare Mosaikdekoration und die Rosette an der Fassade zugeordnet werden.

In den folgenden Jahren ging die Leitung der Arbeiten erneut an berühmte Persönlichkeiten wie Michele Sanmicheli und Antonio da Sangallo il Giovane über und sie endeten endgültig mit der letzten Baumaßnahme in der Neuzeit, 1970, als die ursprünglichen Holztüren durch die majestätischen Bronzetüren mit Szenen zu den Werken der Barmherzigkeit ersetzt wurden, angefertigt vom sizilianischen Bildhauer Emilio Greco.

Die Fassade des Doms überragt den Platz und fasziniert die Betrachter durch das Reichtum der dekorativen Elemente, aus denen sich der Platz zusammensetzt, und durch die Größe der sich nach oben erstreckenden Struktur: Die Helligkeit der vergoldeten Mosaike, die Szenen aus dem Leben der im Himmel aufgenommenen Jungfrau Maria beschreiben, der der Dom von Orvieto geweiht ist, bildet den Hintergrund für die prächtige zentralen Rosette, die aus einer doppelten Reihe an Säulen mit gekreuzten Bögen besteht, die an den vier Seiten von den Mosaiken der Kirchenväter eingerahmt sind: hl. Augustinus, hl. Gregor der Große, hl. Hieronymus und hl. Ambrosius sowie den Figuren der Apostel und Propheten als Bildhauereien.

Die sehr viel dezenteren Seitenwände zeichnen sich hingegen durch einen Wechsel aus Reihen in Basalt und Travertin aus, der dem Gebäude das zweifarbige, weiß-dunkelgrüne Erscheinungsbild verleiht. Im Inneren zeichnet sich der Dom durch einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes sowie durch drei große und elegante Schiffe mit einem hölzernen Dachstuhl sowie mit einer entsprechenden Dekoration aus abwechselnden Streifen aus Travertin und Basalt aus, die auch außen zu sehen ist. Als Kunstwerke erwähnensert sind die Pietà (oder Kreuzabnahme) sowie die Pfeifenorgel von Ippolito Scalza. Auch in den beiden Seitenkapellen des Querschiffs befinden sich wichtige Meisterwerke: die Capella del Corporale beherbergt die heilige Reliquie des „Wunders von Bolsena“ in einem wertvollen Reliquiar, der zwischen 1337 und 1338 vom Goldschmied aus Siena Ugolino di Vieri angefertigt wurde; die Capella della Madonna di San Brizio ist mit Fresken bekannter Maler aus dem Kreis um Fra Angelico, Benozzo Gozzoli und Perugino verziert, wobei das unbeschreibliche Meisterwerk des Jüngsten Gerichts hervorzuheben ist, das zwischen 1500-03 von Luca Signorelli als Nachahmung der Fresken von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemalt wurde.

Wenn Sie dachten, dass die Stadt mit den architektonischen, künstlerischen und archäologischen Juwelen an der Oberfläche bereits ihre beste Seite gezeigt hat, werden Sie entweder enttäuscht oder begeistert sein, wenn Sie erfahren, dass sich ein Großteil Orvietos unterirdisch erstreckt. Dabei handelt es sich um eine echte Stadt unter der Stadt. Was gemeinhin als „Orvieto Sotterranea“ oder „Orvieto Underground bezeichnet wird, ist eine außergewöhnliche Welt, genauso wunderbar wie der im Sonnenlicht bestaunte Bereich der Stadt, in der man sich in einem Labyrinth von mehr als 1.200 Hohlräumen zwischen Tunneln, Kanälen, alten Steinbrüchen, Zisternen und Brunnen aus verschiedenen Epochen verlieren kann. Im Inneren der Erde befindet sich das Museo delle Maioliche Medievali e Rinascimentali Orvietane (Museum der mittelalterlichen und Renaissance-Majolika-Kacheln von Orvieto). Dabei handelt es sich nicht nur um eine der Sammlungen der Stadt sein, die die unzähligen Überreste einer geschichtlich und kulturell reichen Zivilisation enthält. Für einen besseren Einblick sollten Sie auch das Nationale Archäologische Museum und das Museo Civico Faina besuchen, beide auf der Piazza del Duomo eingerichtet. Und selbst wenn Ihnen Museen nicht gefallen, wird Orvieto Sie überraschen, wenn Sie die Vielfalt der Umgebung am Fuße des Felsens erkunden. Wander- und Naturliebhaber, die auf der Piazza Cahen in der Stadt starten, können auf einer Strecke von etwa fünf Kilometern den gesamten Umfang der Tuffsteinbasis, auf der die Stadt steht, entdecken, den so genannten Anello della Rupe (Felsring), an dem märchenhafte Szenarien mit zauberhaften Spuren alter Zivilisationen wechseln: die etruskischen Nekropolen Crocifisso del Tufo und Cannicella sowie das berühmte Fanum Voltumnae. Diese Wunder der Vergangenheit, die sich so nah am historischen Zentrum befinden, haben Touristen und neugierigen Besuchern viel zu erzählen. Wahrscheinlich sind Sie jetzt erschöpft und zufrieden, sodass Sie mit dem Auto ein paar Kilometer nach Süden fahren und einen anderen bemerkenswerten Ort erreichen können, die Badia (Abtei Santi Severo e Martirio), ein imposantes Bauwerk aus dem elften Jahrhundert, das trotz seiner Umwandlung in einen modernen Beherbergungsbetrieb immer noch die ganze Magie des mittelalterlichen Glauben mit dem zwölfeckigen Turm und anderen Bereichen, die besucht werden können, bewahrt. So können Sie Zeit und Raum vergessen.

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VON DEN URSPRÜNGEN BIS INS MITTELALTER

Der Ursprung von Orvieto reicht sehr weit, bis in das neunte Jahrhundert v. Chr. zurück, als im großen Felsen aus Tuffstein Spuren einer ersten Villanovanischen Gemeinde auftauchten. Sie waren die Vorfahren der Etrusker, die für etwa sechs Jahrhunderte als die unbestrittenen Herren Mittelitaliens galten. Die Stadt Velza (Volsinii für die Römer, heute Orvieto), war der Sitz des Bündnisses der zwölf wichtigsten Städte. Schon vor dem großen Römischen Reich, das das Mittelmeer beherrschte, war Orvieto eine Wiege der Kultur und Zivilisation. Von der wohlhabenden etruskischen Zeit bewahrt die Stadt noch viele Überreste, die von ihrer glorreichen Vergangenheit zeugen: die Nekropolen Crocifisso del Tufo und Cannicella, der Tempel Belvedere, die zahlreichen Keramiken und Gegenstände, die als Grabbeigaben gefunden wurden und in den Museen der Stadt aufbewahrt werden, bis hin zur jüngsten archäologischen Stätte Campo della Fiera, die viele Wissenschaftler mit dem berühmten Fanum Voltumnae oder dem Sitz des Bündnisses der etruskischen Städte gleichsetzen. Dies war der Ort, an dem sich nach Angaben alter Schriftsteller der Rat der etruskischen Anführer regelmäßig traf, um über innen- und außenpolitische Angelegenheiten zu beraten und den Kommandanten des Bündnisses zu wählen. Von Anfang an mussten Velza und damit Orvieto eine wichtige Rolle spielen.

Aufgrund interner Streitigkeiten, und vor allem aufgrund des Sklavenaufstandes, wandten sich einige etruskische Adelsfamilien an die Römer, um Hilfe zu erhalten. Eine Handvoll Soldaten wurden unter der Führung von General Quinto Fabio Massimo sofort ausgeschickt, aber der Aufstand war so brutal, dass der General selbst den Feinden zum Opfer fiel, sodass die Unterdrückung durch die Römer noch härter wurde. Im Jahr 264 v. Chr. wurde die große Stadt Velza völlig zerstört und ihre Bewohner wurden von den Römern gezwungen, in die Nähe von Bolsena, nach Volsinii Novi, zu ziehen. So begann eine Zeit des Niedergangs und der völligen Verlassenheit der Tuffsteinfelsen, in die die Bewohner erst im dritten Jahrhundert n. Chr., während der Krise des Römischen Reiches, zurückkehren konnten.

Mit den barbarischen Invasionen der Goten und Langobarden begann langsam die Bevölkerung der Stadt wieder, von der Westseite der Klippe aus. So entstand das, was im Mittelalter als Urbs Vetus bezeichnet wurde.

 ZEITALTER DER KOMMUNEN UND RENAISSANCE

1137 wurde Orvieto als freie Gemeinde gegründet, aber nur wenige Jahre später, 1157, fiel eine päpstliche Delegation in die Stadt ein und legte die Herrschaft über die Stadt wieder in die Hände des Papstes. Das päpstliche Joch, das verschiedenen Personen übertragen wurde, unter denen Namen wie Pietro Parenzo herausragen, verwandelte Orvieto in eine Welfenfestung, die im ständigen Kampf mit den ghibellinischen Gruppierungen der Stadt stand. Die beiden Adelsfamilien, die jahrzehntelang um die Macht kämpften, waren die Monaldeschi, Welfen und die Filippeschi, Ghibellinen. Trotz der inneren Spannungen garantierte der Schutz des Papsttums der Stadt neue kulturelle und soziale Impulse, die Orvieto eine Zeit der Entwicklung und des Wohlstands bereiteten. Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde die politische Struktur der Stadt gefestigt, mit der Gründung der wichtigsten städtischen Magistrate. Der Rat Consiglio dei Quattrocento (1215), der Capitano del Popolo (1250) und die Magistratura dei Sette (1292) wurden gegründet. Gleichzeitig veränderte die Stadt mit der Errichtung bedeutender architektonischer und städtebaulicher Werke, die mit dem Beginn des Baus der Kathedrale im Jahr 1290 ihren Höhepunkt fanden, ihr Erscheinungsbild. In diesen Jahren spiegelte die Struktur der Stadt auf städtischer Ebene die hervorragende institutionelle Organisation wider. Die vier Stadtteile Serancia, San Giovenale, Postierla und Santa Pace wurden zum Sitz der von der Stadt anerkannten Mächte mit einer gerechten Aufteilung. Der Dom wurde zum Symbol der religiösen Macht, der Palazzo del Popolo zum Ausdruck der Souveränität des Folkes, der Palazzo Comunale und die heutige Piazza della Repubblica zum Sitz der politischen Macht.

Die Blütezeit endete leider 1348, als die Stadt aufgrund der schweren Pestepidemie, die Italien in die Knie zwang, und der anhaltenden inneren Kämpfe der örtlichen Adelsfamilien (vier Zweige der Familie Monaldeschi standen in Konflikt zueinander) wieder und endgültig unter päpstlicher Kontrolle stand. 1354 führte Kardinal Egidio Albornoz die Truppen des Papstes in die Stadt und begann mit dem Bau der Festung Albornoz, die die Stadt Orvieto zu einem echten Zufluchtsort für die Päpste nach der Invasion Roms durch die Lanzichenechi machte. Eindeutige Beweise für die Anwesenheit der Päpste sind noch heute die Statuen von Bonifatius VIII. an den Stadttoren Maggiore und Soliana sowie der Bau der beiden berühmten Brunnen Cava und S. Patrizio, die 1527 von Papst Clemens VII. in Auftrag gegeben wurden, um die Wasserversorgung der Festung im Falle einer Belagerung sicherzustellen.

Wie bereits im dreizehnten Jahrhundert war die päpstliche Anwesenheit auch im sechzehnten Jahrhundert ein Stimulus für die Stadt und förderte ihren architektonischen und kulturellen Wohlstand. In dieser Zeit waren in Orvieto Personen wie Antonio da Sangallo, Ippolito Scalza, Francesco Mochi und die Schauspieler der Accademia dei Confusi und dei Misti aktiv, wodurch nicht zuletzt das Stadttheater entstand.

DIE MODERNE

1798 führte der Einfall der französischen Truppen zum Aufstand der Bevölkerung von Orvieto, er von napoleonischen Truppen hart zerschlagen wurde. Im Anschluss daran wurde das Denkmal auf der Piazza Maggiore, bekannt als der Baum der Freiheit, errichtet.

Eine neue Blütezeit für die Stadt begann nur wenige Jahrzehnte später, 1860, mit dem Anschluss an den entstehenden italienischen Staat, dank der heroischen Aktion von Filippo Antonio Gualterio aus Orvieto, der es schaffte, eine Armee aus Freiwilligen, die sogenannten „Jäger des Tiber“, zusammenzustellen, die die päpstlichen Truppen zur Kapitulation zwangen.

Von diesem Moment an erlebte Orvieto eine weitere Phase des Wohlstands und der Entwicklung. In diesen Jahren wurde auf Geheiß des Bürgermeisters Bracci die erste Wasserbahn gebaut, dank des Baus der modernen Anlage des von Ingenieur Netti errichteten Kraftwerks wurde die Stromversorgung hergestellt, das erste echte Stadttheater nach Plänen des Architekten Vespignani wurde errichtet und die Arbeiten für die „Stiftung Museum Faina“ begannen. Die Tätigkeit von Privatpersonen führte zusammen mit dem Einschraiten des nationalen und des Europäischen Parlaments ab dem 20. Jahrhundert zur Umsetzung des „Progetto Orvieto“, einem ambitionierten Programm zur Wiederherstellung und Aufwertung der Geschichte und der Denkmäler der Stadt mit dem Ziel, die Stadt, die inzwischen zu einer wichtigen nationalen und internationalen Touristenattraktion geworden ist, wiederzuentwickeln.

Wie jede bekannte umbrische Stadt, verfügt Orvieto über eine blühende handwerkliche Tätigkeit in verschiedenen Bereichen: von Schmiedeeisen über Schmuck bis hin zu Leder und Terrakotta. Zusätzlich zu diesen allgemeinen Aktivitäten gibt es einige lokale Besonderheiten, deren Ursprung weit zurückliegt und die sich durch eine Meisterhaftigkeit auszeichnen, die durch jahrelange Erfahrung und Tradition gefestigt wurde. Dies gilt zum Beispiel für Keramik, deren Herstellung in der Stadt auf das Volk aus Villanova zurückgeht, die den Etruskern vorangingen. Die zahlreichen Keramik-Überreste, die an archäologischen Stätten gesammelt und historischen Dokumenten erwähnt wurden, erinnern die an die Töpfer der Stadt und zeugen von der Bedeutung, die dieses Produkt über drei Jahrtausende lang hatte. Noch heute zeichnen sich die Töpferwerke von Orvieto durch die hervorragende Verarbeitung und neuartige Dekorationen aus Emaille und Glasmalerei aus. Neben traditioneller Keramik gibt es zwei weitere neuere, aber nicht minder bemerkenswerte Handwerkstätigkeiten: die Herstellung von irischer Spitze und die Holzbearbeitung.

1907 wurde auf Geheiß der Grafen Eugenio und Claudio Faina ein Mäzenat namens Ars Wetana gegründet, um Frauen die Ausführung von Heimarbeit zu ermöglichen, wodurch ihnen ein Mindesteinkommen ohne großen Aufwand garantiert wurde. Die Tochter von Claudio, Maria Vittoria, war die erste, die einen kleinen Fonds erhielt und zusammen mit anderen Frauen das schuf, was später zu einem legendären Produktionszweig der Stadt wurde, mit besonderen Spitzen, auf denen Tiere, Blumen, Pflanzen und Figuren dargestellt sind, inspireirt von den Flachreliefs der Kathedrale von Orvieto.

Die Holzverarbeitung ist in vielen umbrischen Städten, darunter auch in Orvieto, eine meisterliche Kunst. Aber in der langen ragt ein wichtigen Vertreter dieser Kunst, Gualverio Michelangeli (1929-1986, besonders hervor. Ihm wurde sogar eine Gasse in der Stadt gewidmet, in der man noch heute seine die Meisterwerke bewundern kann. Von Geschenkartikeln bis hin zu Möbeln – das Angebot an Holzobjekten in Orvieto wird Sie begeistern.

GASTRONOMIE

Obwohl die Stadt auf der Spitze des Felsens isoliert und perfekt vom Tal und dem angrenzenden Gebiet getrennt ist, muss sie nicht auf das besondere Reichtum der umbrischen Küche, von der sie alle Vorzüge und Eigenschaften bewahrt, verzichten. Die Zutaten des Gegend, auf einfache Weise kombiniert, sorgen in der Küche von Orvieto dafür, dass die Geschmacksnerven mit zarten Geschmacksnoten angeregt werden. Gesunde und unverfälschte Produkte aus einem reinen und unberührten Gebeiet werden die Hauptdarsteller Ihrer Mahlzeiten bei Tisch sein.

Vögel sind dank der üppigen Vegetation Hauptgericht: Wachteln, Turteltauben, Tauben und Tauben werden auf viele verschiedene Arten und in vielen Variationen desselben Rezepts zubereitet, um Ihnen stets ein neues und einzigartiges Gefühl zu vermitteln. Neben den lokalen Produkten können Sie auch die Meisterhaftigkeit der lokalen Köche. Lassen Sie sich nicht von den bizarren und irreführenden Namen täuschen und beeilen Sie sich, die Umbricelli (Nudeln), Lumachelle (eigentlich Schnecken, Süßigkeiten aus Wasser, Mehl und Käse), Cicale (eigentlich Zikaden, Pfannkuchen mit Zucchiniblüten) und natürlich die typischen Ciambelloni all’anice (Anis-Donuts) und die Fritelle di San Giuseppe (Pfannkuchen, die Sie nur an dem dem dem Heiligen gewidmeten Tag, dem 19. März, erhalten) zu kosten. Ein weiteres typisches Gericht, das die anspruchsvollsten Gaumen sicherlich nicht enttäuschen wird, ist die “Gallina ubriaca“ (“betrunkenes Huhn), ein sehr schmackhaftes Huhn, das im unverwechselbaren Wein von Orvieto zubereitet wird. Abschließend sollten Sie nicht vergessen, nach der ganz besonderen Pera di Monteleone d‘ Orvieto zu fragen, die aufgrund der Konsistenz, die sie auszeichnet, sowie aufgrund ihrer ausgezeichneten Nährstoffeigenschaften auch als „bistecca del villano“ bekannt ist. Ein einzigartiges Gericht, das Sie nirgendwo sonst finden werden!

Guten Appetit!

ÖL UND WEIN

Dank seiner günstigen Lage und der fruchtbaren Umgebung verfügt Orvieto über typische Produkte, die nicht nur in der REgion, sondern auch auf nationaler Ebene aufgrund ihrer Qualität beliebt sind. Seit der Zeit der Etrusker war die Region für die Qualität des in ihr erzeugten Weins bekannt. Diese Tradition wurde bewahrt und modernisiert und erhielt die Anerkennung des DOC-Zeichens. Die Sorten, die Sie probieren sollten, sind der Orvieto Classico, der Classico Superiore und der Rosso Orvietano. Obwohl hauptsächlich Weißwein hergestellt wird, gibt es auch rote und Roséweine. Einige lokale Weingute bieten fast das ganze Jahr über Führungen durch die Weinberge und Verkostungen von Produkten an.

Seit 1997, als die Kennzeichnung DOP (Denominazione di Origine Protetta – Geschützte Ursprungsbezeichnung) für natives Olivenöl extra eingeführt wurde, gehören die hervorragenden Produkte aus Orvieto zu den fünf Bereichen, die sich in Bezug auf Boden und Klima sowie landwirtschaftliche Verarbeitungstechniken auszeichnen: Colli di Assisi-Spoleto, Colli Martani, Colli Amerini, Colli del Trasimeno und Colli Orvietani. Alle Ölsorten, die in diesen Gebieten hergestellt und anerkannt werden, sind Mischungen verschiedener Olivensorten, die den einzelnen Varianten Eigenart und Einzigartigkeit verleihen. Das in Orvieto hergestellte native Olivenöl extra gehört dem „Colli Orvietani“ an, von dem es seinen Namen hat, und wird aus einer Mischung von Moraiolo (15%), Frantoio (30%), Leccino (60%) sowie bis zu 20%anderen Sorten hergestellt.

In Orvieto befindet sich auch der Nationalpark „Città Slow“, der als Projekt zur Erhaltung und Aufwertung der lokalen Küche dient. Neben Öl und Wein sind auch der Svinnere, ein Likör aus Wildkirschen, und Orvietan, ein süßes Getränk, das der Tradition nach über heilende Eigenschaften verfügt, zu erwähnen. Es wurde von Girolamo Ferrante aus Orvieto erfunden und wurde die Heilung von Ludwig XIV., dem König von Frankreich, berühmt.

Eine Stadt, die reich an Geschichte, Tradition und einzigartigen architektonischen Wundern ist und somit das ganze Jahr über Touristen aus aller Welt anzieht, kann nicht anders als ihren Einwohnern und Besuchern eine lange Reihe an Veranstaltungen zur Unterhaltung und kulturellen Bereicherung zu bieten. Vom Glauben hin zur Leidenschaft für Musik, gutes Essen und Sport – Orvieto bietet stets Events an, die Sie sprachlos machen.

In der Zeit von Mai bis Juni wird der berühmte Corpus Domini mit der wunderschnönen Prozession der Reliquie des Leibes, der in Verbindung mit dem „Wunder des Blutes“ von Bolsena und der damit verbundenen historischen Prozession steht, gefeiert. Dabei werden Kostüme und Figuren aus dem Mittelalter nachgeahmt. Etwa zur gleichen Zeit, am Pfingsttag, ist die Piazza del Duomo voll mit den Teilnehmern der Festa della Palombella: Eine Taube wird von der Via Maitani zu einem speziell vor dem Dom vorbereiteten Baldachin geflogen, um an das Herunterkommen des Heiligen Geistes zu den Apostelnzu erinnern. Am selben Tag färbt sich die ganze Stadt in den für die vier Stadtviertel typischen Blumen, die anlässlich der Veranstaltung Orvieto in fiore auf den Balkonen und Terrassen aufgestelt werden. An Ferragosto feiert die Bevölkerung auf feierliche Weise die Schutzpatronin der Stadt mit dem Fest Santa Maria Assunta, zu Weihnachten sollten Sie keinesvalls die schönen Darstellungen der Krippe, die in die einzigartige Umgebung des Brunnens des Steinbruchs eingefügt wird, nicht verpassen. Mit ihr wird das Fest Presepe nel Pozzo gefeiert.

Wenn Sie gleichzeitig mit dem Geist auch Ihren Körper ernähren möchten, dann müssen Sie an den gastronomischen Veranstaltungen Orvieto con Gusto (Oktober) teilnehmen, einer ausgezeichneten Gelegenheit, alle Gerichte und typischen Produkte der Stadt zu probieren, oder an I Gelati d’Italia (April-Mai), wobei es sich um eine echte Meisterschaft für Eiscreme mit einem typischen Geschmack aus jeder Region handelt. Im August deckt das Orvieto Folk Festival ein breites Spektrum an Interessen ab: Zu den Musikveranstaltungen gesellen sich Ess- und Weinstände und lokale Traditionen, die einen Einblick in das Leben in Orvieto bieten. Nicht zu verpassen sind die beiden anderen Musikveranstaltungen Orvieto Music and Culture, wo Melodien von Theater und den unterschiedlichsten Kunstformen begleitet werden, und der berühmte Umbria Jazz Winter, der seit über zwanzig Jahren das Neujahrsfest von Orvieto umrahmt, das Jazzliebhaber, Künstler und Besucher aus allen Teilen der Welt anzieht.

Und wenn all das noch nicht genug ist, kommen weitere Events zum Thema Sport hinzu: Am Samstag vor dem Fronleichnamsfest legen im Rahmen der Staffetta dei Quartieri (Stadtteil-Staffellauf) zehn Athleten der Stadt eine etwa einen Kilometer lange Strecke um den Dom herum zurück. Diese Veranstaltung wurde früher als Fiaccolata della Verità (Fackellauf der Wahrheit) bezeichnet. Für diejenigen, die Motoren bevorzugen, konkurrieren im Mai im Rahmen der Cronoscalata della Castellana Oldtimer und moderne Autos auf einer kurvenreichen Strecke von etwa sieben Kilometern, die von Ciconia über den Berg Peglia nach Orvieto führt. Sie werden also viel Spaß haben!

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