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Entdecke Gubbio

Am nordöstlichen Ende Umbriens, nahe der Grenze zu den Marken, auf der einen Seite vom Apennin und auf der anderen vom Tibertal umgeben, liegt Gubbio. Am Fuße des Berges Igino erhebt sich die Stadt in einem fruchtbaren und produktiven Gebiet, das von den Bächen Camignano und Cavarello durchzogen wird. Die Stadt zog seit der vorrömischen Zeit reiche und hochentwickelte Völker und Kulturen an. Zwischen den atemberaubenden Landschaften und der üppigen Vegetation des überwiegend hügeligen Gebietes liegt die Stadt, die in der Zeit eingeschlafen und kristallisiert zu sein scheint, so wie die meisten urbanen Gebiete Umbriens. Dort, wo man die Stadtmauer überquert, die bewundernswert erhalten ist, erhält man den Eindruck, in die Vergangenheit und in die magische Atmosphäre der Frömmigkeit und Folklore einzutauchen, die die Gubbio seit Jahrhunderten am Leben erhalten hat. Der Helige Ubaldo, Schutzpatron der Stadt, und Fransiskus, der sich in Gubbio aufhielte, um die berühmte mörderische Wölfin zu zähmen, sind das Ziel aufrichtiger und tiefer Verehrung, und durch sie wurden Traditionen der Stadt zu großen Ereignissen und Erfahrungen verwandelt, die man nicht verpassen sollte. Eine Stadt, die wie eine Schatzkiste alte und moderne künstlerische und handwerkliche Artefakte, authentische Geschmäcker der Vergangenheit, die mit der Moderne verschmolzen sind und sich an die Bedürfnisse der neuen Generationen anpassten, sowie einzigartige architektonische Wunder wie etwa die hängende Struktur der Piazza Grande, gekrönt vom schönen Palazzo dei Consoli, wahrt. Unter der Schirmherrschaft des Mäzenatentums der Grafen von Urbino bietet Gubbio jedem Besucher Tradition, Geschichte, Kultur, Kunst und Architektur. Vergangenheit und Gegenwart sowie alt und neu verbinden sich zu einer harmonischen Einheit, die nur in Umbrien entstehen konnte!

Auf Erkundungstour durch Gubbio

Gubbio hat sein mittelalterliches Erscheinungsbild fast zur Gänze bewahrt. Die Stadtmauern, die noch heute um das historische Zentrum mit Gebäuden aus verschiedenen Epochen – vom Mittelalter bis zur Renaissance – auf den wunderschönen Hängen des Berges verlaufen, sind architektonisch einzigartig, eingebettet in eine Landschaft und ein Panorama, die Ihnen den Atem rauben. Entdecken Sie die großartigen Schätze, indem Sie die Straßen der Stadt erkunden!

Im unteren Bereich der Stadt taucht man bei einem Besuch der Kirche Madonna del Prato und dann des Mausoleums der vierzig Märtyrer (Opfer der Deutschen im Jahr 1944, denen der gleichnamige Platz nicht weit entfernt gewidmet wurde) und des älteren Mausoleums von Pomponio Grecino, das zusammen mit dem Antiquarium und dem Teatro Romano eines der bedeutendsten Zeugnisse der Macht von Gubbio in der Kaiserzeit darstellt, direkt in die Geschichte ein. Über die Via del Teatro und die Via Matteotti gelangt man in das Stadtzentrum und erreicht die Piazza Quaranta Martiri, wo sich die Logge dei Tiratori, verbunden mit der Tätigkeit der Wollarbeiter, die den Stoff „zogen“, um sicherzustellen, dass sie die gewünschte Größe erreicht wird, und die monumentale Kirche S. Francesco mit dem angrenzenden Kloster befinden. Dort trug der Heilige aus Assisi einer Legende zufolge zum ersten Mal seine Kutte. Wenn man die Via della Repubblica hinaufgeht, findet man auf der linken Seite die Piazza di S. Giovanni mit der gleichnamigen Kirche, bevor man die Via Baldassini erreicht, eine der Hauptadern des Zentrums, auf der es viele bemerkenswerte Denkmäler gibt: auf der rechten Seite liegen di Kirchen S. Giuseppe und S. Francesco della Pace, die in engem Zusammenhang mit der Università dei Falegnami und der Università dei Muratori e Scalpellini stehen; auf der linken Seite befindet sich die berühmte Casa S. Ubaldo, ein Gebäude aus dem zweiten bis dritten Jahrhundert, das auf bewundernswerte Weise erhalten geblieben ist, aber wahrscheinlich nie als Wohnsitz des Schutzheiligen diente. Nun liegt auch eines der außergewöhnlichsten Werke der Stadtarchitektur, das jemals im Mittelalter erbaut wurde und heute das pulsierende Herz der Stadt Gubbio ist, vor Ihnen: die wunderschöne Piazza Grande, ein wunderbares Beispiel für einen hängenden Platz, umrahmt von den eleganten Fassaden der Palazzi Ranghiasci, des Palazzo del Podestà (oder Pretorio) und seines Zwillings, des Palazzo dei Consoli, der mit seiner Eleganz den Platz dominiert und zu einem Symbol der Stadt selbst geworden ist. Von der Loggia, die an den Palast angrenzt, kann man die Via dei Consoli entlang bis zu einem weiteren wichtigen Symbol der Stadt gehen: die Piazza del Bargello, wo sich der gleichnamige Palast und der berühmte Fontana dei Matti befinden, auf der man Überlieferungen zufolge die Lizenz zum  Verrücktsein erhalten und zum Bürger von Gubbio werden kann, wenn man das Ritual des dreimaligen Umrundens des Brunnens ausführt. Von hier aus erreichen Sie in Richtung nordöstliches Ende des bewohnten Zentrums die Via del Capitano del Popolo, an der sich der gleichnamige Palazzo del Capitano del Popolo befindet, unweit von anderen Gebäuden, die Sie nicht verpassen sollten: Palazzo Beni und das Teatro Comunale aus dem 18. Jahrhundert. Wenn Sie durch den angrenzenden Park Ranhiasci gehen, erreichen Sie den oberen Teil der Stadt, in dem sich zwei weitere Wahrzeichen von Gubbio befinden: der Dom, der den Märtyrern Mariano und Giacomo gewidmet ist, und der Palazzo Ducale, der im fünfzehnten Jahrhundert von Federico di Montefeltro errichtet wurde. Und wenn Sie meinen, dass Ihre Tour durch die Stadt nun zu Ende ist, dann täuschen Sie sich. Denn am anderen Ende, im Osten der Stadt, entlang der Stadtmauern, finden Sie die schöne Statue des Heiligen Ubaldo, die Kirchen S. Pietro und SS. Trinità und, wieder, die Kirche S. Agostino, unmittelbar außerhalb der Stadtmauern. Hier angekommen, müssen Sie unbedingt noch Ihre letzten Kräfte mobilisieren, um die malerische Via dell’Appennino hinaufzugehen, die Sie auf die Spitze des Berges Igino führt und Ihnen einen atemberaubenden Blick auf das umliegende Tal und die wunderschöne Basilika S. Ubaldo, Schutzpatron von Gubbio, bietet. Dorthin werden am 15. Mai jeden Jahres die berühmten Kerzen der Stadt gebracht, um dort aufbewahrt zu werden.

Das Gemeinhin als Haus des Hl. Ubaldo bekannte Gebäude ist eigentlich der alte Herrschaftssitz der Familie Accoromboni aus Gubbio. Kein offizielles Dokument bestätigt tatsächlich, dass der Palazzo den Patron der Stadt beherbergt hat. Es handelt sich dabei um ein mittelalterliches Gebäude, das zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert im architektonischen Stil der Stadt errichtet wurde und trotz zahlreicher Überarbeitungen bis heute gut erhalten geblieben ist. Es scheint, dass die Fassade infolge der Errichtung der wichtigen Palazzi der Stadt, die vor diesem Haus liegen, vollkommen dem Erdboden gleich gemacht und neu errichtet wurde. Das Haus erhebt sich tatsächlich unweit von der Piazza Grande und vom Palazzo dei Consoli.

Es ist heute im Besitz der Università degli Studi di Gubbio und wird von der Gruppe der Fahnenschwinger der Stadt genutzt. Im Inneren des Gebäudes befinden sich noch heute zahlreiche Reste der ursprünglichen Mauerverzierungen, außerdem wurden einige Ausstellungen für Besucher eingerichtet: Der Abschnitt, der der “Ikonografie des Patrons” gewidmet ist, besteht aus Gemälden unterschiedlicher Herkunft, die zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert entstanden sind; der Abschnitt der “Gemälde und Majolika-Kacheln” enthält wertvolle Gemälde und Kacheln verschiedener Künstler vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, mit traditioneller und moderner Verzierung.

Mitten im historischen Stadtzentrum, entlang der Via dei Consoli, erhebt sich einer der Palazzi von Gubbio, der als wunderbares Beispiel für mittelalterliche Architektur im gotischen Stil gilt und perfekt erhalten ist: der Palazzo del Bargello. Sein Name ist auf das Magistrat zurückzuführen, die Leitung der städtischen Polizei, deren Sitz sich in diesem Gebäude befand.

Der Palazzo del Bargello di Gubbio wurde am Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet und beherbergt heute die Dauerausstellung Balestra. Auf einem Weg, der durch drei Säle führt, werden verschiedene Arten von Armbrüsten (Balestra) ausgestellt sowie originalgetreue Reproduktionen von Kleidung des damaligen Zeitalters. Die Ausstellung ist eine Hommage an den berühmten Palio della Balestra, ein Volksfest, das jedes Jahr am letzten Sonntag im Mai in der Stadt gefeiert wird.

Auch wenn sich der Palazzo aufgrund seiner besonderen Formen hervorhebt, hat er seine Bekanntheit dem berühmten Brunnen Fontana die Matti zu verdanken, der im 16. Jahrhundert auf der kleinen Piazza vor dem Palazzo errichtet (und anschließend während der beiden letzten Jahrhunderte renoviert) wurde. Von diesem Brunnen erhielt der Palazzo auch seinen Namen: Largo der Bargello.

Überlieferungen zufolge müssen alle, die den bekannten Titel „Matto“, der von der Stadt Gubbio verliehen wird, erhalten, am Ritual teilnehmen, bei man dreimal um den Brunnen läuft, um anschließend mit seinem Wasser getauft zu werden.

Zur Piazza del Popolo hin ist das städtische Theater von Gubbio ausgerichtet, dessen Projekt im Jahr 1713 von einer Akademie aus adeligen Einwohnern Gubbios präsentiert wurde. Die Verzierung innen wurde einige Jahre später, nämlich 1737, umgesetzt und den geschickten Händen zweier berühmter Künstler aus Parma anvertraut: Architekt  Maurizio Lottici und Maler Giovanni Mattioli. Das Gebäude wurde anschließend anlässlich des Karnevals im darauffolgenden Jahr eingeweiht und wurde sofort zu einem Schauplatz von Schauspielen und Konzerten, bis es zu strukturellen Problemen kam, die im Jahr 1822 aufkamen und eine wichtige Restaurierung und Änderung des ursprünglichen Gebäudes erforderten.

Die Arbeiten begannen 1840 unter der Leitung von Ingenieur Ercole Salmi, der tatsächlich das angrenzende Gebäude erwarb, um die Erweiterung der Bühne zu ermöglichen. Zwischen 1859 und 1862 wurde außerdem die Innendekoration weitergeführt. Dabei waren bedeutende lokale und auswärtige Künstler wie Raffaele Antonioli, Ulisse Baldelli und Nazzareno Lunani Hauptdarsteller.

Das neue Theater wurde anschließend im Jahr 1862 ein weiteres Mal eröffnet und war Sitz blühender künstlerischer und kultureller Aktivitäten bis es 1961, ein Jahrhundert später, ein weiteres Mal aufgrund der strukturellen Bedingungen als unnutzbar erklärt wurde.

Eine neue Kampagne an Restaurierungsarbeiten begann 1975 unter der Leitung von Ingenieur Giuseppe Tosti und wurde 1985 mit der definitiven Neueröffnung des Theaters abgeschlossen, das 2015 den Namen des Meisters Luca Ronconi erhielt.

Unter heutigen Verhältnissen bietet das Theater Platz für 414 Personen und bietet eine abwechslungsreiche Theatersaison, die das Stadtleben von Gubbio Jahr für Jahr belebt.

Piazza Grande, das wahre pulsierende Herz der Stadt Gubbio, ist eines der am besten gelungenen mittelalterlichen Stadtzentren. Das architektonische Werk wird als einer der größten bogenförmigen Plätze, die jemals errichtet wurden, angesehen. Das ambitionierte Projekt wurde 1321 von den Richtern der Stadt beschlossen, um zwei neue Palazzi (Palazzo die Consoli und Palazzo del Podestà) sowie einen zentralen Platz, der den neuen Stadtkern darstellen und das frühere Gemeindeverwaltungsgebäude ersetzen soll, zu errichten. Die Arbeiten wurden 1332 aufgenommen, angeleitet vom Architekten Angelo da Orvieto, sie wurden jedoch aufgrund der Herrschaft der Gabrielli einige Jahrzehnte lang, genauer von 1350 bis 1384, unterbrochen. Erst am Ende des nächsten Jahrhunderts, im Jahr 1482, wurde die Errichtung der Piazza abgeschlossen. Im Jahr 1508 wurde eine lange Loggia an der Talseite errichtet, um im Jahr 1839 wieder abgerissen zu werden. Die große Piazza erstreckt sich bis in die vier Stadtviertel S. Andrea, S. Giuliano, S. Martino und S.Pietro und diente genau dem Zweck, zu dem sie errichtet wurde, auch wenn von den beiden Palazzi, die das Projekt abrunden sollten, nur Palazzo die Consoli fertiggestellt wurde, während der Palazzo del Podestà unvollendet blieb. Die nordöstliche Seite der Piazza wurde schließlich mit dem neoklassizistischen Palazzo Ranghiasci abgerundet.

Heute ist die Piazza Grande mit ihrem imposanten architektonischen Bestand, mit der Eleganz ihrer Loggias und mit der Einzigartigkeit ihres Projekts ein zauberhafter und einzigartiger Schauplatz für zahlreiche Volkstraditionen in Gubbio.

Gegenüber vom Dom, im oberen Bereich der Stadt, erhebt sich der Palazzo Ducale, ein einzigartiges Beispiel für Renaissance-Architektur in Gubbio, der jedoch hauptsächlich ein mittelalterliches Erscheinungsbild bewahrt.

Das Gebäude wurde innerhalb von kürzester Zeit in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Auftrag von Federico di Montefeltro errichtet, aber wahrscheinlich wurden die Arbeiten erst nach seinem Tod unter der Leitung seines Sohnes, Guidobaldo, abgeschlossen. Das architektonische und dekorative Projekt unterscheidet sich durch seine Eleganz und seinen Prunk und wurde vom Francesco di Giorgio Martini aus Siena errichtet, der wahrscheinlich ein von Laurana entworfenes Modell anwendete.

Zur Errichtung des Herrschaftssitzes ließen die Montefeltro einige bereits bestehende, mittelalterliche Gebäude abändern, deren Spuren noch an den Außenmauern des Palazzo am großen Innenhof, auf dem sich einst die Piazza del Comune befand, zu erkennen sind.

Der Reichtum und die Bedeutung des Palazzo Ducale von Gubbio wurde durch das im Inneren vorhandene „Studiolo di Federico“ bezeugt, das aus wunderschönen Platten mit Einlegearbeiten und Tafeln mit Gemälden nach dem Modell in Urbino besteht. Leider wurden diese Kunstwerke später abgenommen und verkauft, sodass sie 1939 bis ins Metropolitan Museum in New York kamen, wo sie noch heute aufbewahrt werden.

In Gubbio wurde 2009 eine wunderbare Replik des ursprünglichen „Studiolo“ eingerichtet, die zusammen mit den originalen Einrichtungsgegenständen, die noch heute in den Sälen aufbewahrt werden, sowie mit einer wertvollen Sammlung an Gemälden aus Gubbino, die zwischen dem 13. Und dem 18. Jahrhundert entstanden, besichtigt werden kann.

Am Fuß des Monte Igino, auf einer Kirche aus dem römischen Zeitalter, wurde zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert der Dom von Gubbio, der den Heiligen Märtyrern Marian und Jakob geweiht ist, errichtet.

Das Gebäude ist im sehr eleganten gotischen Stil gestaltet. Betreten wird es über ein großes, in der Mitte angeordnetes Tor mit Spitzbogen, das von einem großen, runden Fenster überragt wird und mit einem mit Blumen verzierten Rahmen sowie mit den Symbolen der vier Evangelisten und mit dem Lamm Gottes verziert ist.

Das Innere der Kirche ist ein einziges Schiff mit spitzbogiger, transversaler Abdeckung, die im Zuge von Restaurierungsarbeiten im 20. Jahrhundert errichtet wurde. An den Seitenwänden liegen kleine Kapellen, darunter die Cappella del Santissimo Sacramento (Kapelle zum heiligsten Sakrament), die im 16. Jahrhundert auf Wunsch des Bischofs Alessandro Sperelli errichtet und mit Fresken des lokalen Malers Francesco Allegrini sowie mit der Nascita della Vergine (Geburt der Jungfrau) von Gherardi verziert wurde.

An der rechten Wand werden noch wertvolle Reste von Fresen aus dem 14. Jahrhundert sowie die Immacolata Concezione (unbefleckte Empfängnis) von Virgilio Nucci aus dem 16. Jahrhundert verwahrt, während sich an der linken Wand ein Altar befindet, für den der römische Sarkophag mit der Darstellung des hl. Ubaldo verwendet wurde.

Insbesondere bestaunt werden sollte das Presbyterium: Am Chor befindet sich der geschnitzte Bischofssitz aus dem 16. Jahrhundert, unter dem Hochalter ein wertvoller Sarkophag aus der Spätantike mit den sterblichen Überresten der Heiligen, denen der Dom gewidmet ist, links vom Altar ein weiterer Sitz, der mit wunderbaren Einlegearbeiten von Benedetto Nucci verziert ist, und schließlich befindet sich in der Apsis noch der Triumphbogen, von dem aus man Wandmalereien von Augusto Stoppoloni (1916-18) bestaunen kann.

Zur Piazza Grande hin ausgerichtet, gegenüber vom „Zwillingsbruder“ Palazzo dei Consoli, erhebt sich der Palazzo del Podestà di Gubbio (oder Gemeindeamt), der integraler Bestandteil des ambitionierten stadtbaulichen Projekts war, das in Gubbio im 14. Jahrhundert begann.

Das nach einem Plan von Andrea da Orvieto von Gattapone errichtete Gebäude musste den architektonischen Regeln des „goldenen Rechtecks“ entsprechen, genau gleich wie der Palazzo dei Consoli. Es besteht tatsächlich aus übereinander angeordneten Stockwerken, in denen sich zwei komplett gleiche, rechteckige Säle befinden. Einzigartig ist lediglich das Vorhandensein eines einzigen, achteckigen Pfeilers in der Mitte, der die Stockwerke stützt und als weiteres Beispiel für die bewundernswerte architektonische Ingenieurskunst von Gubbio ist.

Die im Jahr 1349 aufgenommenen Arbeiten wurden leider nie zu Ende gebracht, was aus einigen Steinen hervorgeht, die an der zum Palazzo dei Consoli hin ausgerichteten Seite hervorragen und mit großer Wahrscheinlichkeit die Ansatzpunkte zur Fortführung des architektonischen Körpers waren.

Neben dem Gebäude aus dem 14. Jahrhundert aus Steinblöcken wurde im 18. Jahrhundert ein bis heute sichtbares Bauwerk aus Ziegeln errichtet.

Dero bere Saal des Palazzo, der als „der Breite“ bezeichnet wird, wurde außerdem bis ins 19. Jahrhundert auch als Gefängnis genutzt und erst später zum Sitz der Stadtverwaltung umgewandelt. In der Sala del Sindaco (Bürgermeistersaal) befinden sich zwei wunderbare Leinwände von Schlachten, im 17. Jahrhundert von Allegrini gemalt.

Unmittelbar außerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des Tors Porta degli Ortaggi, befindet sich eines der wunderbarsten archäologischen Zeugnisse der Stadt. Dort, wo sich der alte, spätrepublikanische Stadtteil des 2. bis 1. Jahrhunderts v. Chr. Befand, erhebt sich heute die große archäologische Stätte von Guastuglia, bei deren Besichtigung sich zahlreiche Attraktionen bieten: das Römische Theater, das Antiquarium mit einer Ausstellung aus verschiedenen Fundstücken der Gegend und das Mausoleum von Pomponio Grecino.

Das Römische Theater von Gubbio ist heute dank intensiver Restaurierungsarbeiten, die zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert durchgeführt wurden, sehr gut erhalten. Doch bereits in der Antike muss es ein riesengroßes Gebäude mit besonderer Bedeutung gewesen sein. Die Projektenwicklung und Errichtung erfolgte im 1. Jahrhundert v. Chr, zwischen 55 und 20 v. Chr. Fertiggestellt wurde das Gebäude unter der Leitung des Richters Gneo Satrio Rufo. Es bestand aus zwei übereinander angeordneten Bogenreihen mit einem eleganten Tor im oberen Stockwerk. Der Zuschauerraum war vierteilig und verfügte über Gänge mit Holztreppen, über die die Zuschauer ihre Sitzplätze erreichten. Der gesamte Außenbereich sowie der Boden des Orchesters bestanden aus Kalkstein aus der Region. Dass es sich um ein sehr altes Gebäude handelt, wird durch das vorhandene Pulpitum zum Sammeln von Regenwasser unter dem Orchester im Proszenium bewiesen, wo zwei seitliche, viereckige Nischen und eine mittige, halbrunde Nische lagen.

Zu Spitzenzeiten konnte das Römische Theater von Gubbio sechs- bis siebentausend Personen (mehr als das gleichzeitig errichtete Theater in Pompeji, das lediglich Platz für fünftausend Personen bot) beherbergen, während es heute noch für zahlreiche klassische Veranstaltungen genutzt wird, die insbesondere im Sommer stattfinden.

Die kleine Kirche, die dem hl. Franziskus des Friedens geweiht ist – Chiesa di San Francesco della Pace (dei Muratori)-, gehört zur Università dei Muratori Scalpellini e Arti Congeneri, der auch ihre Errichtung rund um das 17. Jahrhundert zu verdanken ist.

Das religiöse Gebäude befindet sich an einem Ort, an dem Überlieferungen zufolge die vom hl. Franziskus gezähmte Wölfin über zwei Jahre lang lebte. Über einen kleinen, seitlichen Eingang gelangt man von der Kirche direkt in die Höhle, in der das Tier gelebt haben soll.

Die Kirche erscheint wie ein kleines Gebäude mit einem einzigen Schiff und ist über ein wertvolles Eingangstor zu erreichen, das mit einem Oval verziert ist, in dem die Wölfin abgebildet ist. Am Alter befindet sich der Stein, auf dem der hl. Franziskus angeblich eine Predigt zum Frieden in der Nähe der Kirche Chiesa della Vittorina und der Chiesa di San Francesco gehalten haben soll. Aus diesem Grund wird diese Kirche Chiesa di San Francesco della Pace genannt.

Im Inneren der Krypta befindet sich ein weiterer Stein, in den ein Kreuz eingemeißelt ist. Dieser Stein soll als Abdeckung für das Grab der Wölfin gedient haben. Im Jahr 1873 unweit von der Kirche gefunden, beherbergte das Grabmal Überreste eines Tieres, das vom Tierarzt Giovanni Spinaci als Wolf erkannt wurde. Genau dort befindet sich auch eine Darstellung aus Beton vom hl. Franziskus und der Wölfin, angefertigt vom Künslter aus Gubino Antonio Maria Rossi.

Die Kirche ist besonders stark mit dem Stadtfest “Ceri” verbunden. In ihren Stadtmauern werden die Statuen der Heiligen Ubaldo, Georg und Antonius verwahrt, die am 15. Mai neben den Kerzen durch die Stadt getragen werden. Weitere Statuen von Heiligen und die Kerzen Ceri Mezzani und Ceri Piccoli werden in der Sakristei verwahrt.

Schließlich bleibt noch die wunderschöne Leinwand zu erwähnen, die die Kirche an der Rückwand verziert. Sie wurde vom Künstler Giovanni Michelini im 17. Jahrhundert angefertigt und stellt die Jungfrau mit dem Kind dar, begleitet vom heiligen Apostel Thomas (Patron der Maurer), vom heiligen Ubaldo (Patron der Stadt und des Maurerhandwerks) und vom hl. Franziskus mit der Wölfin.

Im unteren Bereich der Stadt von Gubbio, an der Südseite der Piazza Quaranta Martiri, befindet sich die große Kirche San Francesco. Das Gebäude wurde 1255 errichtet, aber die Arbeiten zum Schmücken dauerten über mehrere Jahrzehnte an und wurden 1291 fertiggetsellt.

Die Kirche ist Teil eines großen Komplexes, der auf den Grundstücken der Familie Spadalonga errichtet wurde, da ein Mitglied dieser Familie, Giacomello, behauptete, Franziskus während der ersten Gefangenschaft in Peruga kennengelernt zu haben und ein guter Freund von ihm zu sein. Der Legende nach fand der Heilige aus Assisi am Beginn des 13. Jahrhundert ausgerechnet in diesem Haus Zufluft und Schutz, nachdem er das väterliche Haus verlassen hatte, und ausgerechnet in diesem Haus trug er der Legende nach auch die Kutte zum ersten Mal.

Noch heute sind in der Sakristei einige Spuren der Fundamente des alten Herrschaftssitzes zu sehen.

Die Kirche wirkt heute riesengroß mit einem spitz zulaufenden Grundriss und einer unvollendeten Fassade, in der sich ein großes gotisches Eingangstor befindet, das von einer dekorativen Rosette überragt wird. Am Ende des Schiffs befinden sich drei polygonale Apsiden, die von eingliedrigen Fenstern beleuchtet werden.

Auch das Innere des Gebäudes ist überraschend elegant. Der Raum ist in drei Schiffe unterteilt, die durch 14 achteckige Säulen voneinander getrennt sind. Sie stützen die kreuzförmige Decke, die das Ergebnis von Restaurierungsarbeiten im 18. Jahrhundert ist.

Betreffend die Wanddekoration sind mit Sicherheit die Fresken der drei Apsiden mit Szenen aus dem Leben von Maria, gemalt von Ottaviano Nelli im 15. Jahrhundert, und weitere Fresken von großem künstlerischen Wert zu erwähnen, die auf das 13. oder 14. Jahrhundert zurückgehen und einem anonymen Maler aus der Region zugeordnet werden: Jesus auf dem Thron und an seiner Seite hl. Petrus, hl. Paulus, hl. Franziskus und hl. Antonius sowie einige Episoden aus dem Leben des hl. Franziskus. Neben dem religiösen Gebäude beherbergt das Gebiet ein Klostergebäude, das ebenfalls besucht werden sollte. Gläubigen und Besichern wird sogar die Möglichkeit geboten, den wunderschönen “Chiostro della Pace” (“Kreuzgang des Friedens”) sowie die “Sala Capitolare”, in der die Ordensbrüder über die Normen des gemeinschaftlichen Lebens entschieden, das “Refettorio” (“Refektorium”), das heute ein Kongresssaal ist, und den “Chiostro Maggiore” (“Großer Kreuzgang”) zu bestaunen, wobei zu erwähnen ist, dass letzterer derzeit nur im Rahmen von Veranstaltungen oder Kunstausstellungen besichtigt werden kann.

Die Basilika di Sant’Ubaldo, Patron von Gubbio, steht auf dem Gipfel des Monte Igino, in einer im Vergleich zur übrigen Stadt, die sich am Fuß desselben Berges ausbreitet, dominierende Position.

Der ursprüngliche Grundriss soll auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Dabei handelte es sich um eine zuvor bestehende Kirche, in der die Überreste des Heiligen im Mittelalter beigesetzt wurden. Der heutige Grundriss ist das Ergebnis später durchgeführter Arbeiten, die zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert erfolgten.

Die Arbeiten zur Errichtung der Basilika begannen 1513 und wurden wenige Jahre später, im Jahr 1527, mit der Errichtung des angeschlossenen Kreuzganges und Klosters abgeschlossen. Das, was früher eine Basilika voller mit Ornamentem in Renaissance- und barocken Stil verziertem Stuck war, wurde zum Gegenstand wichtiger Reformen in der heutigen Zeit, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Auftrag von Pater Emidio Selvaggio, Wächter der Basilika, durchgeführt wurden. Diesen Arbeiten ist das heutige Erscheinungsbild des religiösen Gebäudes sowie die Möglichkeit, das Gebäude zu besichtigen, zu verdanken.

Die Basilika di Sant’Ubaldo verfügt über imposante Formen, jedoch über sehr dezente Dekorationselemente. Das Tor am Eingang führt in den wunderschönen Kreuzgang, hergestellt aus Ziegeln mit Rundbögen, deren Lünetten mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert verziert waren. Diese Fresken wurden Pier Angelo Basili zugeschrieben, sind jedoch heute nicht mehr gut zu erkennen. Die Basilika zeichnet sich durch eine einfache Fassade mit fünf Eingangstoren aus, die den weiteren Schiffen im Inneren entsprechen, in die die Kirche unterteilt ist.

Der Blick der Gläubigen und Touristen fällt sofort nach dem Betreten des Gebäuses auf den Hauptaltar, der den monumentalen neugotischen Schrein enthält, in dem die perfekt erhaltenen sterblichen Überreste des im Jahr 1160 verstorbenen Heiligen verwahrt werden. Eine mit Bildern von Heiligen, die mit der Geschichte der Stadt verbunden sind, fein verzierte Basis erhöht die Urne, während an der Rückseite des Altars die wunderschönen Fenster von Mossmeyer mit Szenen aus dem Leben des hl. Ubaldo emporragen.

Im Inneren der Basilika befinden sich zahlreiche Kunstwerke, die nicht unerwähnt bleiben sollten: Battesimo di Cristo von Felice Damiani; Madonna col Bambino tra i Santi Ubaldo e Giovanni Battista von Salvi Savini aus dem Jahr 1610 und Sant’Orsola von Allegrini sowie viele andere mehr.

Diese Kerzen von unglaublicher Größe werden jedes Jahr am 15. Mai anlässlich der Corsa dei Ceri (Kerzenprozession), an der insbesondere die Bewohner der Region teilnehmen, durch die Stadt und bis zum Gipfel des Berges Monte Igino getragen, um anschließend wieder in die Basilika des Stadtpatrons zurückgebracht zu werden.

Der Palazzo dei Consoli liegt oberhalb der Piazza Grande, zu der er ausgerichtet ist, und ist eines der erfolgreichsten Stadtprojekte des Mittelalters und das Symbol der Stadt Gubbio.

Der Bau des Gebäudes wurde offiziell zwischen 1321-22 beschlossen, aber die Arbeiten wurden erst zwischen 1332 und 1349 nach einem Projekt von Andrea di Orvieto (an das auch eine Inschrift auf dem Eingangsportal erinnert) und dank der Intervention von Matteo di Giovannello, genannt Gattapone, durchgeführt. Der Palazzo dei Consoli war zusammen mit der Piazza Grande und dem nahegelegenen Palazzo del Podestà Teil eines ehrgeizigen Stadtprojekts, das die Macht und Autonomie der Freien Stadt Gubbio in den Jahren ihrer großen Expansion bezeugen sollte. Darauf ist auch die Wahl des Bauortes (der Palazzo steht genau im Stadtzentrum in Kontakt mit allen Stadtteilen, um seine Stellung als Verwaltungszentrale für die gesamte Gemeinde darzustellen) und die Größe des Gebäudes. Im Inneren des Gebäudes befanden sich Toiletten und Brunnen, die von einem außergewöhnlichen internen Hydrauliksystem gespeist wurden, was ein Beweis für die hervorragende Leistung der lokalen Arbeiter ist.

Nach außen hin weist der Palast eine elegante, aber nüchterne Fassade auf, die durch horizontale Pilaster in drei Ebenen unterteilt ist: In der ersten befindet sich das monumentale Eingangsportal, das durch eine fächerförmige Treppe mit zweibogigen Fenstern zugänglich ist; auf der zweiten Ebene sind die sechs eleganten Fenster, die mit gewölbten Rundbögen verziert sind, untergebracht; und die dritte Ebene beherbergt die zinnenbewehrte Krone und die Panoramaterrasse. Im oberen Bereich an der linken Seite steht der Glockenturm, während der untere Teil auf einer Loggia steht, die zur Via Baldassini hinabreichte. Der berühmte „Campanone“ von Gubbio stammt aus dem 18. Jahrhundert und wiegt etwa 20 Tonnen.

Im Inneren des Gebäudes, im Erdgeschoss, befindet sich die riesige Sala dell’Arengo, in der einst der Generalrat des Volkes untergebracht war und die heute der Sitz des Stadtmuseums ist. Eine reiche Sammlung an Inschriften, Skulpturen und Dekorationen, die von der Geschichte von Gubbio und dem Gebiet zwischen dem ersten Jahrhundert v. Chr. und dem dritten Jahrhundert n. Chr. zeugen. Unter allen Funden stechen die Tavole Eugubine hervor: sieben Bronzeplatten, die im fünfzehnten Jahrhundert entdeckt wurden, auf denen Inschriften in lateinischer und in der alten umbrischen Sprache vorhanden sind, die sich auf religiöse Rituale und das tägliche Leben der Zeit beziehen.

Der 1909 eingeweihte Museumskomplex umfasst neben der Steinsammlung noch die Gemäldegalerie im Obergeschoss, ein Raum, der früher der Arbeit der mittelalterlichen Konsuln gewidmet war.

Jedes Jahr werden vom ersten Sonntag im Mai bis zum 15. Mai die berühmten Ceri di Gubbio von der Basilika Sant’Ubaldo zur Sala dell’Arengo gebracht, wo sie bis zum Tag, an dem der folkloristische Wettlauf stattfindet, aufbewahrt werden.

Außerhalb der Stadtmauern, umgeben von einem Anfang der 90er Jahre angelegten Naturpark, steht die Kirche Santa Maria della Vittorina.

Das ursprüngliche Gebäude wurde wahrscheinlich im neunten Jahrhundert anlässlich eines Sieges der Stadt gegen die Sarazenen errichtet, aber sein Ruhm war mit der Geschichte des Heiligen Franziskus verbunden. Nach einer Überlieferung, die im XXI. Kapitel der Fioretti erzählt wird, traf der hl. Franziskus um 1220 an dieser Stelle in Handschellen auf den Wolf, der die Bewohner der Stadt um ihren Schlaf brachte.

Im Jahr 1213 wurde die kleine Kirche vom Bischof von Gubbio Beato Villano dem Mönch von Assisi zur Nutzung überlassen und bildete die erste Siedlung der Franziskanermönche, die dort einige Jahrzehnte lang, bis 1241, verweilten. An diesem Tag, als sie in das neue Stadtkloster San Francesco umzogen, überließen die Mönche die Kirche dem Klarissenorden, die das 1538 an die Gesellschaft von S. Maria della Vittorina überließen. Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude verschiedenen Restaurierungsarbeiten unterzogen, unter anderem durch die Stadtgemeine und die Aufsichtsbehörde. Erst 1948 wurde es endgültig an den Franziskanerorden zurückgegeben und ab 1957 mit einer feierlichen Zeremonie offiziell wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Kirche hat sehr einfache äußere Formen: Sie besteht aus Kalkstein aus der Gegend und ist mit einigen Einlegearbeiten aus Terrakotta gestaltet. Der Zugang erfolgt über ein einziges Eingangstor aus Pietra Serena, das von einem Fenster überragt wird. Auf der rechten Seite gibt es einen zweiten kleineren Eingang und ein Fenster, das heute zugemauert ist, in dem zwei Platten zu sehen sind: die erste zeigt das Symbol des Tau mit der Aufschrift „Pax et Bonum 1226/1926„, die zweite die einfache Aufschrift „Hier hat Franziskus die bösartige Wölfin besänftigt„. Zur Erinnerung an das Wunderereignis befinden sich zwei Bronzedenkmäler unweit der Kirche: ein Flachrelief des bolognesischen Bildhauers Farpi Vignoli aus dem Jahr 1973 und eine Statue des Bildhauers Francesco Scalici aus dem Jahr 2002.

Das Innere der Kirche Santa Maria della Vittorina besteht aus einem einzigen Schiff mit einem Kielbogengewölbe, das vollständig mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert verziert ist. In der Mitte befindet der Ewige Vater mit zwei Engeln, die die Weltkugel hochhalten, sowie rund vierunddreißig weitere dekorative Bilder von einzigartiger Schönheit, die das Werk des Malers Benedetto Nucci aus Gubbio sind. Unter dem Gewölbe sind die Wände mit marianischen Szenen des lokalen Malers Giovanni Maria Baldassini verziert.

Vom ursprünglichen Grundriss aus dem 13. Jahrhundert sind heute nur noch die Apsis und das kleine, eingliedrige Fenster mit zwei Rosetten erhalten.

Unmittelbar rechts vom Eingang befindet sich noch eine Kapelle, deren Wände ebenfalls mit Fresken mit acht Episoden aus dem Leben des hl. Franziskus geschmückt sind, die vom Reichtum der Malerei und der Darstellung im Gotteshaus zeugen.

Noch heute ist die Kirche ein Ziel für Gläubige und ein besonders beliebter Ort, so sehr, sodass seit 1988 im umliegenden Park die „Krippe von Vittorina“ eingerichtet wird, um die Geburt Jesu zu feiern und an den Heiligen Ordensbruder, der die Krippe erfunden hat, zu erinnern.

Unmittelbar außerhalb der Stadtmauern, unweit der Porta Romana, befindet sich die Klosteranlage, die dem Heiligen Augustinus gewidmet ist.

Das Gebäude war im Laufe der Jahrhunderte Gegenstand verschiedener Arbeiten, wurde aber in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, von 1251 bis 1294 etwa, erbaut. Die heutige Fassade ist das Ergebnis von Arbeiten des 18. Jahrhunderts.

Die Kirche verfügt über ein Hauptschiff mit einer rechteckigen Apsis und einem hölzernen Balkendach, das auf Spitzbögen aufliegt, die von Säulen getragen werden. Der Raum ist auf beiden Seiten mit Kapellen aus dem 16. Jahrhundert geschmückt, in denen Kunstwerke von einzigartiger Schönheit untergebracht sind, die verschiedenen Künstlern zugeschrieben werden: Auf der linken Seite ist Gesù e la Samaritana (Jesus und die Samariterin) von Virgilio Nucci (1580) in der ersten Kapelle und die Madonna del Soccorso (Madonna die Hilferin) eines unbekannten Künstlers (15. Jahrhundert) in der fünften zu erwähnen; auf der rechten Seite die Madonna di Grazia von Ottaviano Nelli in der dritten Kapelle und schließlich Battesimo di S. Agostino (Taufe von hl. Augustinus) von Felice Damiani (1594) in der vierten.

Das Besondere an diesem Gotteshaus sind jedoch die außergewöhnlich dekorativen Fresken des Triumphbogens und der Apsis. Der Bogen zeigt das Jüngste Gericht, ein bewundernswertes Werk, das Nelli und seiner Werkstatt zugeschrieben wird, wahrscheinlich mit Unterstützung von Jacopo Salimbeni aus San Severino. In der Apsis, die von oben nach unten und von links nach rechts verläuft, befinden sich Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, die die Biographie des Heiligen von der Bekehrung zum Leben in Christus nachzeichnen. Die Gemälde, die auf 1420 datiert werden können, sind eines der bedeutendsten Beispiele spätgotischer Malerei in der Stadt.

Im Inneren der Kirche sind auch zwei wichtige Augustinerpriester begraben, die im Laufe der Zeit wegen ihrer Hingabe an den Herrn verehrt wurden: der selige Petrus von Gubbio und der selige Franziskus von Gubbio (die jeweils im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert lebten).

Neben der Kirche befindet sich das Kloster, in dem die Struktur des Kreuzgangs noch sehr gut erhalten ist, mit einer Zisterne im Zentrum zum Sammeln von Regenwasser und einem heute geschlossenen Brunnen in Seitenlage. Der Glockenturm aus Kalkstein scheint eine spätere architektonische Ergänzung zu sein, vielleicht aus dem fünfzehnten Jahrhundert. In einem kleinen Nebenraum, der in seinen Abmessungen an eine Höhle erinnert, befindet sich schließlich die wunderbare permanente Krippe der Kirche, die nicht nur an Weihnachten aufgestellt wird. Die Idee, die auf Initiative der Gemeindemitglieder zu Weihnachten 1977 entstand, ist seit den 80er Jahren eine echte Touristenattraktion geworden, da die Krippe jedes Mal mit neuen Elementen gestaltet wird und das ganze Jahr über besucht werden kann.

Wenn Sie noch nicht genug von Kirchen und Denkmälern haben, können Sie innerhalb der Stadtmauern noch die Museumsausstellung des Stadtmuseums im Palazzo dei Consoli (unterteilt in Kunstgalerie und archäologisches Museum) und das Museo della Ceramica di Porta Romana in der Via Dante, im Inneren des Turms der Porta Romana (mit einer großen Sammlung aus über dreihundert Majolika-Kacheln mit Reflexionen, die zwischen der Renaissance und dem 20. Jahrhundert entstanden sind) besuchen. Lassen Sie sich auch die Meisterwerke, die im Museo d’Arte del Palazzo Ducale verwahrt werden, und unweit davon – am Fuße des Doms – die wunderbare Sammlung des Museo Diocesano, in dem sich die berühmte „Botte dei Canonici“ (eine Besonderheit für alle Weinkenner) und wunderbare Beispiele für Malerei und Skulptur des zweiten und dritten Jahrhunderts befinden, nicht entgehen. Mit einem einzigen Ticket können Sie das Museum und die Kirchen Santa Maria dei Laici und Santa Maria Nuova besuchen, die auch Teil des Museums sind, das den Titel „Der Weg der Kunst und der Anbetung“ trägt. Wenn Sie sich für alte Waffen begeistern können, vergessen Sie nicht die stimmungsvolle Dauerausstellung Balestra (Armbrust) im Palazzo del Bargello. Dabei handelt es sich um eine Hommage an das berühmte Volksfest des Palio della Balestra. Wenn Sie sich jedoch lieber bei einem schönen und erholsamen Spaziergang entspannen, können Sie Ihre Füße in den Stadtparks Teatro Romano und Ranghiasci zu vertreten. Für Wanderbegeisterte gibt es interessante Touren, die den faszinierenden Reisen des armen Mannes aus Assisi folgen. Der berühmteste Wanderweg st sicherlich der Sentiero di S. Francesco. Er ist 192 km lang und führt vom Wallfahrsort von La Verna, wo Franziskus seine Stigmata erhielt, über Gubbio nach Assisi. Am südlichen Stadtrand können Sie den wunderschönen Parco della Vittorina mit der Kirche besuchen, die dort steht und der traditionellen Verehrung des hl. Franziskus durch die Einwohner Gubbios dient. Hier soll der Heilige auf die wilde Wölfin, die der Stadt viele Probleme bereitete, getroffen sein und sie gefesselt haben. Nur wenige Kilometer vom historischen Zentrum entfernt, auf dem Hügel vor dem Berg Igino, befindet sich der Parco di Coppo, ein ausgestatteter Picknickplatz mit Kinderspielplätzen, Restaurant, Bar und weiteren Services. Wenn Sie noch immer nicht erschöpft sind und sich für Extremsportarten interessieren, werden die Stadt Gubbio und das umliegende  Gebiet noch viel zu bieten haben: im Parco del Monte Cucco und in der Gola del Bottaccione, wo Sie sich in Höhlenforschung, geführten Höhlentouren, Canyoning und sogar im freien Flug erproben können.

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VON DEN URSPRÜNGEN BIS INS MITTELALTER

Aufgrund seiner günstigen geografischen Lage und vor allem dank der vorhandenen Wasserläufe, die die gesamte Region fruchtbar machten, wurde das Gebiet, in dem die Stadt liegt, schon vor sehr langer Zeit bewohnt und frequentiert. Zahlreiche Höhlen rund um das Stadtzentrum haben Keramikreste, Äxte und Steinwaffen hervorgebracht, die von der Existenz menschlicher Siedlungen seit dem Paläolithikum und der Bronzezeit zeugen. In Umbrien, einer der Wiegen der etruskischen Zivilisation, entstand im antiken Zentrum mit dem Namen Ikuvium eine der blühendsten vorrömischen Zivilisationen, für die wir dank des prestigeträchtigsten archäologischen Fundstücks Mittelitaliens, den Iguvinischen Tafeln, einen Beweis haben. Auf diesen sieben Bronzetafeln aus dem dritten bis ersten Jahrhundert v. Chr., die heute im Museo Civico-Palazzo dei Consoli aufbewahrt werden, sind zeremonielle Rituale, das tägliche Leben und Vorschriften betreffend das Rechtssystem des Stadtstaates in den beiden Sprachen Umbrisch und Latein beschrieben. Die Macht und Autonomie des Stadtstaates zeigt sich in der Achtung, die ihm die Römer selbst während der Zeit ihrer Expansion in Mittelitalien erwiesen haben. Als die Etrusker, verbündet mit Samniten, Umbriern und Galliern, mit der aufkommenden römischen Macht in Konflikt gerieten, blieben die Bewohner von Ikuvium neutral und unterzeichneten 295 v. Chr. einen Bündnisvertrag mit Rom selbst. Die politische Entscheidung brachte noch etwa zwei Jahrhunderte Frieden und Wohlstand, bis die römische Einmischung in den Stadtstaat unhaltbar wurde und die Umbrer zum Aufstand zwang, der von den Römern mit der Aufnahme der Stadt in den Stamm Clustumina (90 v. Chr.) und der Proklamation des Municipium Eugubium (oder Iguvium) im Jahr 80 v. Chr. am Ende des Bürgerkriegs hart zurückgeschlagen wurde.

Die kaiserliche Herrschaft war eine blühende und profitable Zeit für die Stadt Eugubium, die über imposante und elegante öffentliche und private Gebäuden verfügte. Ein Beweis dafür ist die Größe des Theaters, das Platz für etwa siebentausend Menschen bot und somit die Größe des damaligen Theaters von Pompeji überschritt.

Das Schicksal der Stadt änderte sich mit dem Zerfall des Reiches dramatisch. Gubbio folgte im sechsten Jahrhundert dem Schicksal aller anderen italienischen Städte, die von den Goten erobert wurden: zuerst von einem General von Totila (552) zerstört und dann von Narsete wieder aufgebaut. Nach einigen Höhen und Tiefen fiel sie zuerst in die Hände der Byzantiner (592), dann der Langobarden (772), bis sie im zehnten Jahrhundert von den Ungarn erneut zerstört wurde und eine Zeit der tiefen Krise durchlief, die schließlich um das Jahr 1000 endete.

DAS ZEITALTER DER KOMMUNEN UND DIE RENAISSANCE

Ab dem elften Jahrhundert erlebte Gubbio eine kurze Zeit der Unterwerfung unter die Herrschaft des Bischofs, bevor es zu einer freien Stadt wurde. Während dieser Zeit durchlief Gubbio eine Zeit intensiver militärischer Aktivitäten, die 1080 dazu führte, dass Gubbio Florenz gegen die Belagerung von Heinrich IV. unterstützte und sich 1138 gegen die Belagerung durch Friedrich Barbarossa verteidigen musste. 1151 gewann Gubbio einen sehr harten Kampf gegen elf feindliche Städte, angeführt von der rivalisierenden Stadt Perugia. Dieser Sieg brachte ihr die Ehre und Anerkennung vieler Herrscher dieser Zeit ein, darunter Heinrich IV., Barbarossa und Otto IV.

In dieser Zeit tauchte eine Schlüsselfigur in der Geschichte von Gubbio auf, Ubaldo Baldassini, der 1128 Bischof und 1192, etwa dreißig Jahre nach seinem Tod im Jahr 1160, zum Heiligen ernannt wurde. Dank der moralischen und strategischen Unterstützung seiner Mitbürger wurde Ubaldo stets verehrt, so dass der Bischof auch heute noch der Schutzpatron der Stadt ist und ihm die wichtigste Zeremonie der Volkstradition gewidmet ist: die Corsa dei Ceri am 15. Mai.

Die expansionistischen Ziele von Gubbio mussten jedoch 1217 abrupt beendet werden, als die Stadt von einer Armee aus Perugia schwer geschlagen wurde. Trotz der internen Kämpfe zwischen Welfen und Ghibellinen, die in ganz Mittelitalien wüteten, erlebte die Stadt eine prachtvolle Zeit mit einem deutlichen Bevölkerungszuwachs und dem Bau wichtiger öffentlicher und religiöser Gebäude wie des Doms und des Palazzo dei Consoli sowie des Palazzo del Podestà. 1262 gelang es den Welfen, sich zu verbessern und das Schicksal der Gemeinde bis 1350 zu leiten, als die Tyrannei des Ghibelliners Giovanni Gabrielli begann. Es war Kardinal Albornoz, der einige Jahre später, 1354, den Thronräuber besiegte, indem er die Stadt unter die päpstliche Ägide brachte.

Die Einwohner Gubbios mussten die kirchliche Autorität, gegen die sie 1376 rebellierten, ertragen und so begann eine neue Zeit der Kämpfe innerhalb der Stadt, die sie schwächten und zur leichten Beute für die Grafen von Montefeltro machten. Die Herzöge von Urbino leiteten das Schicksal der Stadt für etwa drei Jahrhunderte, zuerst durch die Montefeltro (von 1384 bis 1508), danach durch die Della Rovere (von 1508 bis 1631), die Gubbio zu einem blühendes Zentrum der Renaissance verwandelten. Im Auftrag von Federico di Montefeltro und dann von seinem Sohn Guidobaldo wurde der schöne Palazzo Ducale mit der Schaffung des Studiolo Eugubino nach dem berühmten Vorbild in Urbino erbaut. In dieser Zeit entstanden einige der Künste, die noch heute als die handwerkliche Vortrefflichkeit der Stadt gelten, darunter etwa die Verarbeitung von Keramik, Holz und Schmiedeeisen, die eine Zeit des Reichtums und des Wohlstands brachten. Diese endete die im siebzehnten Jahrhundert mit der Herrschaft der Kirche.

DIE MODERNE

Als 1631 die Dynastie der Della Rovere ausstarb, fiel Gubbio wieder unter die Herrschaft des Papstest und durchlief eine Phase des politischen und wirtschaftlichen Niedergangs. Im achtzehnten Jahrhundert wurde die Stadt mit der Ankunft der napoleonischen Truppen zunächst an die Cisalpine Republik (1798) und dann an die Römische Republik (1798-99) angegliedert und schließlich an das Italienische Königreich (1808-14) übergeben. Diese Reihe von politischen und militärischen Ereignissen nahm der Stadt Stabilität und Wohlstand, die erst ab 1860 mit dem Anschluss an den entstehenden italienischen Staat eine langsame Phase der Erholung erlebte und zur schönen Wiege der Traditionen und des lebendigen Tourismus wurde, die heute ist.

Innerhalb der alten Mauern dieser mittelalterlichen Stadt ist das Handwerk der Vergangenheit erhalten geblieben. Dies ist der Frische und der Meisterhaftigkeit der Handwerker seit der Antike zu verdanken. Viele Initiativen tragen dazu bei, dieses große künstlerische und handwerkliche Erbe beizubehalten, das einen echten Reichtum für Gubbio darstellt: von der Herstellung feiner Stickereien bis hin zur Verarbeitung von Leder. Eine vordergründige Rolle für die Stadt Gubbio und für ganz Umbrien und Italien nehmen dabei jedoch die Verarbeitung von Keramik, Holz und Schmiedeeisen ein. Diese von Generation zu Generation weitergegebenen Künste zählten in der Neuzeit zum Stolz der Stadt und entwickelten sich vor allem vom fünfzehnten bis sechzehnten Jahrhundert unter der blühenden Herrschaft der Grafen von Urbino. Die schönen Keramiken von Gubbio sind hauptsächlich mit dem Werk des berühmten Kundschafters Mastro Giorgio Andreoli verbunden, dessen Meisterwerke im Museo cittadino della Ceramica di Porta Romano aufbewahrt werden. In jüngerer Zeit, etwa ab 1920, erlebte die Tätigkeit mit der Eröffnung zahlreicher Geschäfte in der Stadt neuen Aufschwung. Die Tradition der Holzverarbeitung wird in der historischen Università dei Falegnami bewahrt, die immer noch in Betrieb ist. Sie steht allen Werkstätten von Kunsthandwerkern für Möbel im Stil, insbesondere der Renaissance, und den Schulen junger Beschäftigter, die sich mit der Herstellung von Lauten und der Restaurierung von Holzmöbeln befassen, vor.

Wenn Sie durch die Straßen der Stadt gehen, empfehlen wir Ihnen, eine der vielen Schmieden aufzusuchen, die über das gesamte historische Zentrum verteilt sind, denn dort können Sie auf modernisierte Weise noch immer die erstaunliche Kunstfertigkeit dieser Handwerker bewundern, mit Akzenten von Jugendstil und Art Deco, den traditionellen Formen der Gotik und der Renaissance. In Gubbio haben Vergangenheit und Gegenwart einen Weg gefunden, um sich harmonisch miteinander zu verbinden.

GASTRONOMIE  

Wenn Ihnen die Stadt mit ihren zahlreichen architektonischen Formen uralter Herkunft einzigartige Emotionen vermittelte, wird auch die regionale Küche dazu in der Lage sein. Denn auf den Tischen vieler Restaurants werden gesunde, traditionelle Gerichte auf authentische, schmackhafte und über die Jahrhunderte überlieferte Weise serviert, die fast genauso gut erhalten sind wie die alten Stadtmauern. Nutzen Sie die Gelegenheit um die die Crescia di Pasqua mit Käse und die Crescia al panaro zu probieren. Dabei handelt es sich um eine sehr leckere, würzige Focaccia, die zu den köstlichen lokalen Wurstwaren und zu Friccò (Huhn, Lamm, Ente und Kaninchen) gereicht wird. Natürlich dürfen Sie auch die verschiedensten Gerichte nicht verpassen, bei denen der schwarze oder weiße Trüffel die Hauptrolle spielt. Aber neben den Spezialitäten der gesamten Region finden Sie auch andere Köstlichkeiten wie Brustengo, ein gebratenes Brot, das zu Wurst, Zwiebeln oder Rosmarin gegessen wird, und der Baccalà, der auf spezielle Weise zubereitet und so vor dem Backen im Ofen mit Gewürzen in Milch getaucht wird. Und für einen besonderen Abschluss sorgt das Dessert: Die traditionellen Ganascioni delle Suore di Santa Lucia werden in Ihnen den Wunsch erwecken, in der Stdt zu bleiben, insbesondere nachdem Sie auch das dazugehörige Getränk probiert haben: Barcarola, eine Art Kaffee aus Gerste und Mistrà (ein typischer Likör, der aus der Destillation von Weinalkohol gewonnen und mit Anisaufguss aromatisiert wurde, serviert mit einer dünnen Zitronenscheibe). Beim Gedanken, diesen Tisch voller herrlicher Speisen verlassen zu müssen, werden Ihnen die Tränen kommen!

ÖL UND WEIN

Wie die gesmate sind auch die Täler um das Gebiet von Gubbio mit Weinbergen und Olivenhainen übersät, die den köstlichen Geschmack von nativem Olivenöl extra und gutem Wein bei Tisch garantieren.

Obwohl in der Stadt selbst keine Produktion erfolgt, werden Sie an sämtlichen Orten und in allen Restaurants den unverfälschten und echten Geschmack Umbriens vorfinden.

Wir können nicht über Gubbio sprechen, ohne die Ceri und das ihnen gewidmete Fest zu erwähnen. Jedes Jahr am 15. Mai werden drei monumentale Holzstrukturen, die aus zwei hohlen achteckigen Prismen bestehen und von den Statuen der drei Schutzheiligen der Kunst der Stadt überragt werden, auf einer Strecke von etwa 4 Kilometern durch die Straße der Stadt getragen, die auf den Gipfel des Monte Igino zur Basilika S. Ubaldo befindet. Anlässlich der feierlichen Zeremonie sind die Straßen mit den Farben der drei Heiligen geschmückt: Gelb für S. Ubaldo (Schutzpatron der Stadt und Beschützer er Maurer und Steinmetze), Blau für S. Giorgio (Beschützer der Kaufleute und Handwerker) und Schwarz für S. Antonio (Beschützer der Bauern und Studenten). In der Luft schwingen die Klänge der Glocke des Palazzo dei Consoli, wenn am Nachmittag das Rennen beginnt, das kein Wettkampf ist, denn die Heiligen kommen in der am Beginn gewählten Reihenfolge in der Basilika an, wobei der Heilige Ubaldo stets voranschreitet. Die körperliche Anstrengung der Ceraioli ist nicht unbedeutend: Mannschaften von zehn Personen tragen auf ihren Schultern, maximal siebzig Meter weit, die monumentalen, vier Meter hohen und etwa 400 Kilo schweren Kerzen, bevor sie durch ein zweites Team ersetzt werden. Das Ereignis ist der wichtigste Moment des Jahres für die Einwohner von Gubbio, seine Ursprünge verlieren sich irgendwo in der Geschichte. Nach Ansicht einiger entstand das Fest in heidnischen Zeiten aus den Riten, die der Göttin Ceres, Beschützerin der Ernte, gewidmet waren, andere behaupten es wäre die Nachahmung der Trauerprozession, bei der der Sarg des Heiligen an seinem Todestag, am 16. Mai 1160, von Kerzenlicht begleitet wurde. Wo auch immer die Wahrheit liegt, die Festa dei Ceri ist sicherlich ein Ereignis, das Sie nicht verpassen sollten!

Die mittelalterliche Tradition der Stadt ist eng mit zwei weiteren Veranstaltungen verbunden, die die Stadtviertel von Gubbio beleben: Palio della Balestra am letzten Sonntag im Mai, und Torneo dei Quartieri am 14. August, die beide dem Schießen mit der mittelalterlichen Armbrust gewidmet sind. Bei der ersten Veranstaltung treten die Mitglieder der Armbrustgruppen von Gubbio und Sansepolcro gegeneinander an, bei der zweite die Armbrustgruppen von Gubbio in den vier Stadtteilen (Sant’Andrea, San Giuliano, San Martino, San Pietro).

Wenn es stimmt, dass Geschichte und Tradition einzigartige Lehrmeister sind, dann ist Gubbio noch viel mehr: Musikliebhaber müssen die Stadt in den Sommermonaten Juli und August anlässlich des Gubbio Summer Festival besuchen. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung, auf die sich die Einwohner und Touristen freuen, und die musikalischen Darbietungen von Konzertdarstellern – Lehrern und Profis – aber auch von vielen jungen Talenten aus der ganzen Welt Raum gibt und den Hörern zeitlose Emotionen bietet.

Wenn Sie jedoch Licht und Weihnachtsstimmung lieben, wird Gubbio Sie mit einer Besonderheit überraschen: Der größte Weihnachtsbaum der Welt ist das beeindruckende Schauspiel eines Baums, der aus mehr als 800 Lichtern besteht, 800 Meter hoch und 400 Meter breit ist und sich über den gesamten Hang des Berges Igino vom Tal bis zum Gipfel erstreckt. Er wird  jedes Jahr am 7. Dezember beleuchtet wird. Diese Emotionen können mit Worten nicht beschreiben werden!

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